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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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löschen. Der andere…«
    Er ließ den Film weiterlaufen. Der Ruderer vollendete die Bewegung, verstaute den aufgefangenen Gegenstand und richtete sich auf. Das Gesicht war deutlich zu sehen.
    »… ist Felix Irgul.« Barakuda machte Licht.
    Alle starrten dorthin, wo Udo Aguilar saß. Hinter dem feisten Raumhafenleiter stand Leutnant Yakku mit Pistole.
    »Wo ist Irgul?« sagte Ataratz. Seine Mundwinkel hingen herab; er sah aus, als wolle er sich erbrechen.
    »In der Arrestzelle der Garnison.« Yakku reichte Barakuda die Pistole und holte zwei Gegenstände aus seiner Mappe. Die Handschellen streifte er dem reglosen Aguilar über; die dunkle Kassette legte er auf den Tisch. »Irgul hat eine feine Ladung Diamanten von den Müttern bekommen.«
    »Und beide, Irgul und Aguilar, können am Raumhafen jederzeit durch den für andere gesperrten Sonderzugang aufs Landefeld«, sagte Barakuda. »Zum Beispiel, um einem bestimmten Skipper ein Päckchen Diamanten mitzugeben. Yakku, Sie haben von mehreren Zugaben gesprochen.«
    »Die zweite wird Ihnen nicht gefallen.« Er ging zum Projektor und ließ den Film ein Stück zurücklaufen. Dann wieder vor. Aus der Perspektive der östlich fliegenden Kamera sah man wieder den ersten Segler am Ende der Passage. Die Signalwimpel. Das Segelmanöver. Der neue Kurs. Yakku hielt das Bild an.
    »Wir betrachten«, sagte er dozierend, »die Steuerbordseite. Sehen Sie den schwarzen Punkt mittschiffs?«
    Yakku schaltete den Projektor aus und kam zu den Zuschauern. Er griff nach seiner Mappe und holte großformatige Abzüge heraus.
    »Kopiert, vergrößert, abgezogen. Und hier, mehrere Minuten später.«
    Die Bilder waren eindeutig. Unterhalb des Decks zog sich ein breiter Streifen mit abstrakten Ornamenten um den Segler. Ein Stück der verzierten Bordwand stand offen wie eine Luke. In der Vergrößerung sah man deutlich die Mündung einer Kanone. Die nächsten Bilder zeigten, vergrößert, wie die Kanone verschwand und die Luke verschlossen wurde.
    »Mein Gott!« Maqari war blaß geworden.
    Barakuda beugte sich noch einmal über die Bilder. »Das dürften zwölf sein. Auf jeder Seite. Macht vierundzwanzig.«
    Lydia Hsiang griff nach ihrer Teetasse. Ihrem Gesicht war nichts anzumerken, aber die Tasse zitterte leicht, als sie sie zum Mund führte. »Wie ist das möglich?«
    Barakuda tastete nach seinen Zigaretten. »Setzen Sie sich, Yakku. Und besonders herzlichen Dank. Das Commonwealth schuldet Ihnen einen Gedenkstein.«
    »Ich werde ihn beantragen, sobald ich tot bin.«
    Aguilar, der verbissen schwieg, wurde von vier Gendarmen abgeholt. Barakuda beendete die Stille und zählte an den Fingern auf. »Salpeter und was man sonst für Schießpulver braucht, ist auf Shilgat sicher zu finden; wir haben nur nie danach gesucht. Kohle und Eisen gibt es; einige Shil - Beispiel Biyang - gehen damit um. Keiner, auch nicht die Mütter, verfügt über die notwendige Technik, um brauchbare Hinterlader-Gewehre zu bauen, von Schnellfeuer-Karabinern gar nicht zu reden. Aber Feldschlangen und auch schwerere Kanonen können die Mütter sicherlich gießen.«
    »Das«, sagte Maqari schwer, »ändert alles.«
    Die Gouverneurin schüttelte den Kopf. »Es ändert nichts. Es macht alles nur schwerer. Und dringender.«
    »Aber«, sagte Yakku, »schaffen denn nicht diese Kanonen eine neue Lage?«
    »Nein. Sie verschlimmern nur die bekannte Situation. Wir können jetzt nicht mehr davon ausgehen, daß wir es mit etwa 30.000 disziplinierten Wehrhaften Jungfrauen zu tun haben, es kommen wahrscheinlich an die hundert oder mehr Schiffe mit kompletten Batterien hinzu. Das ändert aber nichts an der Alternative - Kampf um jedes Haus und jedes Schiff oder große Bomben. Wollen Sie das verantworten?«
    »Und was bleibt uns dann?« sagte Maqari heiser.
    »Unser wahnsinniger Plan.« Die Gouverneurin wirkte fast heiter. »List gegen Gewalt. Die Chancen, daß der Plan gelingt, sind nicht von den Kanonen abhängig.«
    »Und wenn er mißlingt? Wenn Sie und Barakuda und alle anderen dabei sterben?«
    »Dann müssen Sie die Flotte rufen.«
    »Ich habe da noch eine Idee«, sagte Barakuda plötzlich.
    »Ich wollte ja ohnehin in einigen Tagen nach Pasdan fliegen, um die präparierten Sprengladungen zu legen. Ich wollte nachts dort ankommen. Ich werde aber früher fliegen, sobald die letzten Vorbereitungen abgeschlossen sind, und ich werde nicht heimlich, sondern offen dort landen.«
    »Und was versprechen Sie sich davon, Dante?«
    »Zweierlei.

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