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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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also, daß für dich all unsere Philosophen Geisteskranke sind, alle Vorkämpfer für irgendeine große Sache Paranoiker, jedes festgelegte Denken eine Neurose, jede Weltanschauung eine Zwangsvorstellung?‹
    ›Ja. Außer, wenn es als Spiel betrieben wird.‹
    ›Oha. Und was macht ihr, wenn jemand anfängt, eine eurer philosophischen Spekulationen ernst zu nehmen?‹
    ›Was man mit Kranken immer macht. Wir versuchen, ihn zu heilen. ‹
    ›Und Unheilbare?‹
    ›Werden isoliert, damit sie niemanden anstecken. Oft kommen sie dann nach einer Weile wieder zu sich.‹
    ›Und wenn nicht?‹
    ›Nun, es gibt da einige kleine Inseln im Östlichen Ozean. Dorthin bringen alle Shil die schlimmen Fälle von Weltanschauung.‹
    ›Wenn aber einer kommt und sagt: Ich weiß, wie die Welt beschaffen ist und was man tun muß, um sie für alle heilsamer und heiliger zu machen?‹
    ›Märchenerzähler mit Funktionsstörungen? Wir lassen sie erzählen, solange sie nicht schädlich werden. Zuerst hatten wir auch die Mütter zu dieser Sorte gerechnet. Bis sie mit dem Morden angefangen haben.‹
    ›Hört niemand auf sie?‹
    ›Selten. Manchmal finden sich Zuhörer, die genauso krank sind, aber die meisten Krankheiten, wie gesagt, sind entweder durch Isolation oder durch heilende Eingriffe zu kontrollieren.‹
    ›Und was, wenn eine Krankheit wirklich gefährlich wird, vielleicht tödlich? Wenn zum Beispiel Propheten eine Weltvision verbreiten und viele Anhänger gewinnen, die bereit sind, Blut zu vergießen, um die Welt ihrer Vision anzupassen? Was macht ihr dann?‹
    ›Hängen.‹«

XVIII
     
    Er stellte den Autopiloten ein, Kurs Cadhras, streckte sich auf einer der Sitzbänke aus und wickelte sich in eine Decke. Der 4. Tag der 4. Jahreszeit auf Shilgat hatte eben begonnen; Barakuda rechnete damit, am Morgen in Cadhras zu sein. Das Funkgerät, das im Einflußbereich des Störsenders nur Rauschen abgab, hatte er ausgeschaltet. Bevor er einschlief, hakte er im Geist die einzelnen Schritte ab, die getan waren oder noch zu tun blieben. Die Flotte aus gemieteten Schiffen mit den hellhäutigen Frauen aus den Mischlingsdörfern - vor langer Zeit von Saravyi vorbereitet. Was hatte der alte Mann, was hatten die Fürsten der Banyashil gewußt, geplant, ausgekocht, was bereiteten sie im Moment vor? Saravyi und die Heiler und Heilerinnen an Bord der Schiffe gaben keine Informationen; die Flottenkommandantin McVitie konnte mit antiken Flaggensignalen umgehen, aber nicht die Verschwiegenheit der Shil beenden. Im Eindämmern dachte er an die Schulungen; Philologen von der Akademikerinsel Corilia hatten die Mischlingsfrauen und die Freiwilligen der Garnison (nur zehn waren davon zurückgetreten; sie hatten wichtige Aufgaben in Cadhras und Umgebung durchzuführen, zusammen mit der Gendarmerie) im antiquierten Galaktein von Pasdan unterrichtet; ob jemand auf Corilia ein Zauberwort wüßte, die Shil zu erschließen? Im Traum vermischten sich Bilder von der Straßenkampfausbildung und von Gerames’ komplizierten Maschinen mit Legenden aus dem Norden.
    Als er kurz vor Cadhras erwachte, war der Funk wieder klar. Klar genug, um Katastrophenmeldungen vom Tower zu empfangen. Ein Projektil von Pasdan hatte den Relaissatelliten zerstört; fast gleichzeitig war die Hyperfunkstation in die Luft geflogen, und ein Sprengsatz hatte die Funkanlage des beschlagnahmten Frachters Nadir zerlegt.
    »Und die Korvette ist im Sektor-HQ. Wir sind abgeschnitten.« Maqari hielt sich an seinem Kaffeebecher fest und starrte die anderen Konferenzteilnehmer hohläugig an.
    »Was jetzt?« sagte Ataratz.
    »Wir müssen die Bevölkerung informieren. So gut es geht die Gendarmerie bewaffnen. Und allergische Punkte schützen.« Hsiangs Stimme war beherrscht; bis auf Schatten unter den Augen war die Gouverneurin makellos wie immer.
    Es ratterte leise; Leontia beugte sich vor, wartete das Ende ab und riß das bedruckte Papier aus dem Terminal. »Die Antworten. ›Weitere Aktionen sind zu erwarten. Ziel: Ausschaltung der Versorgung, der Institutionen und der Bevölkerung von Cadhras. Kritische Punkte: Energiestation, Wasserwerk.‹ Das wär’s.«
    »Wieso Wasserwerk?« sagte Maqari.
    Barakuda hustete, trotzdem steckte er sich eine weitere der allzu vielen Zigaretten der letzten Stunden an. »Angenommen, Sie wollten möglichst viel Schaden anrichten, ohne dabei wählerisch zu sein - fällt Ihnen etwas ein, das effektiver wäre als eine Vergiftung des gesamten

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