Barbara
hatten ihre Fähigkeit, Lust zu schenken und zu empfangen, ungeheuer erweitert. Barbara, die die unglaubliche Sauberkeit früher Jugend ausstrahlte — was bedeutete, daß sie so schmutzig sein konnte, wie sie wollte, und doch immer sauber wirkte hatte man vor allem zum Scheißen und Pissen benutzt. Sie aß die Scheiße, man schiß und pißte auf sie. Sie schiß auf die anderen. Sie aß ihre eigene, braune Scheiße. Sie mochte es gern, wenn die anderen drei auf sie schissen und die braune Schmiere über ihren ganzen nackten Körper und ihr Gesicht verteilten, und sie dann stundenlang am menschenleeren Strand stinkend in der Sonne liegen und den Fliegen zuschauen konnte, die über ihren schmächtigen, beschmierten Körper krabbelten. Wenn einer der anderen hinunter an den Strand kam, kroch sie auf allen vieren zu ihm oder ihr, schnüffelte am Arschloch, saugte daran, wenn derjenige — meist war es Tom — lang genug Stillstand und bettelte in weinerlichem Tonfall... »Scheiß auf mich... bitte, scheiß auf mich... laß mich deine Scheiße heraussaugen, bitte... komm, scheiß auf mich...« Merkwürdigerweise machte es ihr auch ebenso Freude, die Herrin in Befehlsspielen zu mimen. Sie trieb die anderen schwer an, damit diese ihr vielfältige Empfindungen verschafften. Stunden konnte sie auf dem Bett verbringen und den anderen Anweisungen geben. »Du Tom saugst jetzt hier... und du Max da...« Beide saugten an ihren kleinen Brustwarzen, was sie sehr gern hatte, während sie unten mit den Fingern Leslies forschende Zunge dirigierte.
Tom machte es am liebsten mit Max. Er war ein leidlich aufgeklärter Collegestudent gewesen. Er hatte es mit der Hälfte der Mädchen an der kleinen »progressiven« liberalen Kunstschule getrieben, die er besuchte. Vorher, auf der High School, hatte er seit seinem fünfzehnten Lebensjahr gefickt. Hatte drei feste Freundinnen. Im vergangenen Jahr hatte er mehr oder weniger mit Leslie zusammengelebt. Mit ihr verbrachte er seine Ferien und mit ihr jobte er in Provincetown oder in Woodstock, oder sie lebten in einem Zelt in den Wäldern. Er war der Meinung gewesen, in der Sexualität soweit gegangen zu sein wie er konnte. Jetzt aber wußte er, daß er es mit Männern genauso machen konnte wie mit Frauen, und konnte nicht genug bekommen. Aus mancherlei Gründen war es für ihn besonders anziehend, Leslie zuzuschauen, wenn sie sich mit irgendeinem Objekt, einem Godemiché oder einer Coca-Flasche fickte, und einmal wäre er fast übergeschnappt, als er sah, wie sie es mit einem lebenden Aal tat. Leslie selbst war etwas zu sehr dahinter her, verletzt zu werden. Sie war ihr leblang als nettes kleines Mädchen behandelt worden, hatte es mit gepflegten und gescheiten Jungs wie Tom getrieben, und nun bestand sie darauf, daß man sie wie ein Objekt behandle. Max machte sich Gedanken darüber. Deshalb bekam sie von ihm, was sie wollte und soviel sie es wollte, soviel er ihr geben konnte vor allem, ohne sie ernsthaft zu verwunden. Kaum ein Tag verging, ohne daß Leslie neue Striemen oder frische blaue Flecken an dem einen oder anderen Teil ihres Körpers hatte. Es hatte ihn einige Mühe gekostet, die anderen dahinzubringen, Leslie Schmerzen zuzufügen, wie sie es gern hatte. Aber Leslie hatte ihm dabei geholfen, indem sie leidenschaftlich Tom und Barbara Schmerzen zufügte. Sie konnte Barbaras Arsch zu blutigem Brei peitschen, ohne daß ihre Zuneigung und das Bedürfnis, das jüngere Mädchen zu schützen, nachließen; nach dem Peitschen versank sie in Barbaras Schoß und küßte ihn in zärtlicher Erregung, bis Tom und Barbara begriffen, daß Leslie es wirklich brauchte, wenn man ihr weh tat. Psychisch und physisch. Unendliche Variationen. Einer traktierte die drei anderen oder einer wurde von allen anderen traktiert. Sehr viel richtiges, geradliniges Geficke . Alles unter sorgsamer Beachtung des Unterschieds zwischen dem Selbst als »Ego« und dem Selbst als »Ich«. Tom und Leslie interessierten sich sehr für die Theorie des atman , der Seele des Selbst, während die jüngere Barbara ganz natürlicherweise mehr für die rein mechanische Anordnung der verschiedenen Liebesmöglichkeiten übrig hatte.
Endlich hatten sie auch darüber gesprochen, es noch mit anderen zu machen. Das war besonders wichtig für Barbara, denn sie hatte noch nie mit irgend jemandem außer den drei anderen gefickt, ja war sonst noch nicht einmal über einen simplen Kuß hinausgegangen. Aber auch für Tom und Leslie war das eine
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