Barbarossa, Botticelli und die Beatles

außenpolitischen Erfolge verliert er die Wiederwahl gegen den jungen und dynamischen Demokraten Bill Clinton, der gemäß dem Motto seines Wahlkampfmanagers – It’s the economy, stupid! – auf ökonomische Themen setzt.
    Als Bill Clinton nach zwei Amtszeiten nicht mehr antritt, folgt ihm Bushs Sohn George W. Bush im Jahr 2000 im Amt. Der Wahlausgang gegen Clintons Vize-Präsidenten Al Gore ist heftig umstritten. Bush junior ist ein erklärter Neokonservativer und bezeichnet sich selbst als wiedergeborener Christ.
    Am Morgen des 11. September 2001 entführen Terroristen des islamistischen Terrornetzwerkes al-Qaida vier in New York gestartete Passagierflugzeuge. Zwei Maschinen steuern sie in die beiden Türme des World Trade Center und eine in das Gebäude des US-Verteidigungsministeriums. Die Türme des World Trade Center werden so stark beschädigt, dass sie einstürzen. Das vierte Flugzeug stürzt ab, als die Passagiere versuchen, die Entführer zu überwältigen. Bei den Terroranschlägen kommen an diesem Tag insgesamt fast 3000 Menschen ums Leben.
    George W. Bush kündigt den Krieg gegen den Terror an. Unter Führung der USA marschiert eine Allianz westlicher Truppen noch 2001 in Afghanistan ein. In den USA beschneidet Bushs US Patriot Act die Bürgerrechte im Namen der Gefahrenabwehr. Mit der Behauptung, der Irak unter Saddam Hussein arbeite an der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen, beginnt nun auch Bush junior einen Krieg zur Absetzung Saddam Husseins. In der »Koalition der Willigen«, zu der vor allem Großbritannien unter dessen Premierminister Tony Blair zählt, besetzen Truppen 2003 im Dritten Golfkrieg den Irak und beseitigen das Regime. Massenvernichtungswaffen werden nicht gefunden.
    George W. Bushs Amtszeit endet während der größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1929. Sie entsteht aus einer Lockerung der Finanzaufsicht unter seinem Vorgänger Bill Clinton und einer Politik der Geldvermehrung des US-Notenbankchefs Alan Greenspan zur Stützung der Wirtschaft nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Die Geldmengen werden in Immobilen investiert und in neue Finanzprodukte. Die Finanzkrise beginnt mit der US-Immobilienkrise 2007 und führt auch aufgrund eines widersprüchlichen Krisenmanagements der Regierung Bushs zu weltweiten Wertpapierverlusten von geschätzten vier Billionen US-Dollar.
Barack Obama und die Hoffnungen der Welt von morgen
    Barack Obama wird 1961 geboren
    2004 hält Barack Obama bei der Democratic National Convention in Boston eine Grundsatzrede. Der 43-jährige Sohn eines Kenianers und einer Amerikanerin, die als Studenten auf Hawaii heirateten und sich drei Jahre nach Obamas Geburt scheiden ließen, ist in diesem Jahr erst überraschend zum Senator von Illinois gewählt worden. Er hat Politikwissenschaft studiert und später Rechtswissenschaften in Harvard.
    Obama berichtet an jenem Tag von der Geschichte seiner Familie, die ihm den Glauben an den amerikanischen Traum gegeben habe, und beschwört bei allen Unterschieden der Menschen und ihrer Ansichten das, was alle eint: die Vereinigten Staaten von Amerika. Seine Rede macht ihn landesweit bekannt. 2007 kündigt er seine Kandidatur für die nächsten Präsidentschaftswahlen an.
    Die Vereinigten Staaten von Amerika sind in jenen Tagen zerrissen durch die polarisierende Politik George W. Bushs. Die Kluft zwischen konservativen und christlichen Strömungen auf der einen Seite und weltoffenen, demokratischen, sozialen Strömungen auf der anderen Seite wird immer tiefer. In der Welt agiert die letzte verbliebene Supermacht zunehmend egoistisch und mit Alleingängen.
    In einem langen und hart geführten Vorwahlkampf setzt sich Obama parteiintern gegen Hillary Clinton durch. Obama gelingt es durch sein Charisma, eine Kampagne, die sich stark auf das Internet stützt, und durch seine Reden, die an die Gemeinschaft und immer wieder an den amerikanischen Traum erinnern, die Menschen zu begeistern.
    Erfüllt er die Träume, die Amerikaner mit den Ideen Lincolns, Roosevelts, Kennedys und Martin Luther Kings verbinden? Die US-Truppen will Obama aus dem Irak zurückholen und die Welt friedlicher machen. Er setzt auf weltweite Zusammenarbeit und Klimaschutz und will für die Amerikaner endlich eine staatliche Krankenversicherung schaffen. Obama mobilisiert und euphorisiert die Mittelschicht, Schwarze und Latinos und er gewinnt die Wahl gegen seinen republikanischen Mitbewerber John McCain. Seinen Wahlkampfslogan Yes, we can!