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Barrayar

Barrayar

Titel: Barrayar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wert.«
    »Ich bin sicher, er wird sie mehr als Stock denn als Schwert benutzen. Nichtsdestoweniger … sie sollte es tatsächlich wert sein. Die nehmen wir.«
    Während der Verkäufer die Waffe einwickelte, verweilte Cordelia vor einer Vitrine mit emailverzierten Betäubungswaffen.
    »Denken Sie daran, eine für sich selbst zu kaufen, Mylady?«, fragte Droushnakovi.
    »Ich … denke nein. Barrayar hat genug Soldaten, ohne dass es welche von Kolonie Beta importiert. Wofür auch immer ich hier bin, es ist auf jeden Fall nicht der Militärdienst. Sehen Sie irgend etwas, das Sie wollen?«
    Droushnakovi blickte nachdenklich, aber sie schüttelte den Kopf. Ihre Hand griff nach ihrem Bolero. »Oberst Negris Ausrüstung ist die beste. Sogar Siegling hat nichts besseres, höchstens hübscheres.«
    Spät an jenem Abend setzten sie sich zu dritt zum Essen, Vorkosigan, Cordelia und Leutnant Koudelka. Vorkosigans neuer persönlicher Sekretär schaute etwas müde aus.
    »Was habt ihr beide den ganzen Tag getrieben?«, fragte Cordelia.
    »Menschen in den Pferch getrieben, vor allem«, antwortete Vorkosigan.
    »Premierminister Vortala hatte einige Stimmen noch nicht so sicher bei der Stange, wie er behauptete, und wir haben sie bearbeitet, jeweils einen oder zwei, hinter verschlossenen Türen. Was du morgen in den Ratskammern erleben wirst, ist nicht barrayaranische Politik in Aktion, sondern nur ihr Ergebnis. Wie ging es dir heute?«
    »Prima. Ich ging einkaufen. Ihr könnt es gleich sehen.« Sie holte den Stockdegen hervor und entfernte die Verpackung. »Das soll dazu beitragen, dass du Kou nicht zur völligen Erschöpfung treibst.«
    Koudelka zeigte höfliche Dankbarkeit, war aber im Grunde irritiert. Sein Ausdruck wandelte sich in Überraschung, als er den Stock zur Hand nahm und wegen des unerwarteten Gewichts beinah fallen ließ. »Holla! Das ist doch nicht … «
    » Man drückt den Griff hier. Richten Sie es nicht …!« Peng!
    »… auf das Fenster.« Glücklicherweise schlug die Scheide gegen den Fensterrahmen und prallte mit einem Krach zurück. Kou und Aral sprangen beide auf.
    In Koudelkas Augen begann es zu leuchten, als er die Klinge untersuchte, während Cordelia die Scheide aufhob. »O Mylady!« Dann fiel ein Schatten über sein Gesicht. Er schob die Waffe behutsam in die Scheide und gab sie dann betrübt zurück. »Ich nehme an, Sie haben es nicht gewusst. Ich bin kein Vor. Für mich ist es illegal, ein privates Schwert zu besitzen.«
    »Ach!« Cordelia war geknickt.
    Vorkosigan hob die Augenbrauen. »Darf ich das einmal sehen, Cordelia?«
    Er zog die Waffe vorsichtig aus der Scheide und prüfte sie. »Hm. Habe ich recht, wenn ich vermute, dass ich dafür gezahlt habe?«
    »Nun, du wirst dafür zahlen, nehme ich an, wenn die Rechnung kommt. Allerdings meine ich, du solltest nicht für das andere zahlen, das ich zerbrochen habe. Aber ich kann das hier wieder zurückbringen.«
    »Ich verstehe.« Er lächelte verhalten. »Leutnant Koudelka, als Ihr vorgesetzter Offizier und ein Vasall von Ezar Vorbarra übergebe ich Ihnen offiziell diese meine Waffe, zu tragen im Dienste des Kaisers, lang möge er herrschen.« Die unvermeidliche Ironie der formellen Floskel ließ ihn die Lippen aufeinanderpressen, aber er schüttelte den düsteren Schatten ab und gab den Stock an Koudelka zurück, der wieder strahlte.
    »Danke, Sir!«
    Cordelia schüttelte nur den Kopf: »Ich glaube nicht, dass ich dieses Land je verstehen werde.«
    »Ich muss Kou bitten, für dich ein paar juristische Beispiele herauszusuchen. Aber nicht mehr heute Abend. Er hat ja kaum Zeit, seine Notizen von heute ins reine zu schreiben, bevor Vortala hier ankommt mit noch ein paar von seinen Abweichlern. Kou, Sie können sich in der Bibliothek meines Vaters, des Grafen, einrichten, wir treffen uns dann dort.«
    Die Tafel wurde aufgehoben. Koudelka zog sich zur Arbeit in die Bibliothek zurück, während sich Vorkosigan und Cordelia zum Lesen in den danebenliegenden Salon zurückzogen, bis zu Vorkosigans abendlichem Termin. Er hatte noch mehr Berichte durchzuschauen und ließ sie schnell durch einen Handprojektor laufen. Cordelia nutzte die Zeit zuerst für die Beschäftigung mit einer Miniaudiokassette über Barrayaranisch-Russische Konversation und dann für eine noch einschüchterndere Platte über Kinderpflege. Gelegentlich wurde das Schweigen unterbrochen von einem unterdrückten Ausruf von Vorkosigan, mehr an sich selbst gerichtet als an Cordelia, wie etwa:

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