Barry Trotter und die schamlose Parodie
machen ... Ich versteh einfach nicht, was manche Leute an der Verdauung so lustig finden. Mir kommt’s so vor, als wären die irgendwie zurückgeblieben. Aber in Hollywood scheint ja niemand älter als zehn zu sein.
ToyGal21: Würdest du gern deine wahre Geschichte erzählen.
BT: Himmel, nein! Im Gegensatz zu dem, was die Leute glauben, ist mein Leben ziemlich langweilig. Von Zeit zu Zeit zaubere ich ein bisschen, in der Regel, um mich vor irgendwas zu drücken. Aber meistens sehe ich fern oder häng in der Kneipe rum. Das Übliche.
Host: Der Barry Trotter, den wir kennen und lieben, den gibt’s also gar nicht?
BT: Ich führe ein sehr durchschnittliches Leben. Wie die meisten Menschen — deshalb brauchen wir ja Bücher und Filme.
Mdhlhtr80: Hasst du Muddel?
BT: Natürlich nicht! Einige meiner besten Freunde etc.
ToyGal21: bist du verheiratet
BT: Verlobt.
Host: BOAH! Noch so eine sensationelle Neuigkeit! Mit wem, Barry?
BT: Das sage ich lieber nicht.
ToyGal21: SAG MIR WER BARRY ICH BRING SIE UM
Derek937: WASSN LOS HIER!!!!!!!!!!!!
Host: Du bist ein Idiot
Derek937: Schnauze! WASSN LOS HIER!!!!!!!!!!
BT: Gleichfalls, mein Freund.
GinaB: Ich liebe Carson Daly er ist der Allergrößte
ElfSammy: Sam und Kaitlyn TLF
Mdlhtr80: Kaitlyn ist ein MUDDEL
ElfSammy: halts maul du trollfi-
Barry hörte auf zu lesen und klappte seinen Laptop zu; offensichtlich hatte der Mob den Chat übernommen. Er hatte ohnehin keine Lust mehr. Er schloss die Augen und döste, während sein Fahrer weiterlaberte: »Ich weiß noch, wie ich das erste Mal Jimmy Page gehört hab, Mann — da wusste ich, was ich mit meinem Leben anfangen wollte! Diese irre Doppelhalsgitarre ...«
Als die Limousine sich dem Flughafen näherte, schaute der Fahrer in den Rückspiegel. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Barry auf dem Rücksitz fest eingeschlafen war, riss er plötzlich das Lenkrad herum und stieß einen markerschütternden Schrei aus: » Tod dem Trotter!Lang lebe Valumart! «
Barry schreckte aus dem Schlaf. Der Fahrer brabbelte unzusammenhängendes Zeug, während die Limousine über den Mittelstreifen schoss und auf den Gegenverkehr zuraste. Es blieb ihm gerade noch genug Zeit zu fliehen; er hatte sich angewöhnt, das Fenster für eben solche Notfälle immer einen Spaltbreit offen zu lassen. Mit Hilfe einer rasch gesprochenen Zauberformel evaporierte Barry.
Als beseelte Dunstwolke schaute er aus sicherer Entfernung zu, wie die Autos auseinanderstoben. Die Limousine schaffte es irgendwie durch den Verkehr, durchbrach die Absperrung des Flughafens und schlingerte eine Landebahn entlang. Der Fahrer, der glaubte, Barry säße immer noch auf dem Rücksitz, sah sich nach einem Ziel um, das keine Überlebenschance bieten würde; er fand es in einem Lkw mit der Aufschrift: >KEROSIN! LEICHT ENTFLAMMBAR! < Als Barry das sah, sprach er einen schnell wirkenden Zauberspruch:
» Nerfere! «
Der Tanklaster verwandelte sich sofort in weiches, rosafarbenes Schaumgummi. Die Limousine rammte dagegen und prallte unbeschädigt wieder davon ab. Der verblüffte Fahrer stürzte hinter dem Lenkrad hervor und begann sich gegen den Laster zu werfen, fest entschlossen, sich irgendwie umzubringen. Doch die elastische Oberfläche ließ ihn nur sanft zurückfedern, bis er schließlich aufgab und weinend auf dem Boden sitzen blieb.
»Schon gut, Kumpel«, hörte Barry einen Cop sagen, als er festgenommen wurde. »Komm, wir gehen.«
Was soll man mit so einem Trottel bloß machen? dachte Barry, der das Geschehen, auf einem lauen Lüftchen reitend, gelassen von oben beobachtete. Ungefähr einmal im Monat versuchte irgendein Dreckfresser, der das Memo der Zentrale nicht gekriegt hatte, Barry umzubringen. Er wehte hinüber zum Terminal und materialisierte sich wieder. »Na toll - jetzt riecht mein Anzug ganz schimmelig.«
Hoch über dem Atlantik versuchte Barry, nicht daran zu denken, wie sich Murphys Gesetz auf die Luftfahrt auswirkte, und ließ sich noch einmal durch den Kopf gehen, was Terry Valumart im Film gesagt hatte. Er kann froh sein, dass sie seinen Hang zum Stottern weggelassen haben, dachte Barry.
Vor ein paar Jahren war Valumart wegen Steuerflucht verhaftet worden, aber wie üblich glimpflich davongekommen:
Er hatte das Gericht zu einem Kuhhandel bewogen und dafür alle seine Anhänger ans Messer geliefert. Er setzte sich auf Bermuda zur Ruhe und begann, den Tories eine Menge Geld zu spenden. Als sie an die Macht kamen, machten sie Valumart zum
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