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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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Trotter!«
    Valumart fing sich wieder. »Um deine Frage zu beantworten: Der Film ist ziemlich gut. Nicht so gut wie die Bücher, aber >ein unvergesslicher Kinozauber für die ganze Familie«. Wie du siehst, habe ich bereits die Werbeslogans schreiben lassen. Doch nun kommen wir zu dem genialsten Schachzug: Jede Folge wird ein kleines bisschen schlechter sein, ein kleines bisschen schlampiger gedreht, ein kleines bisschen dümmer konstruiert. Hast du jemals >Der weiße Hai 4< gesehen? Gegen >Barry Trotter 4< wird er dir Vorkommen wie >Hamlet<. Schließlich werden die Filme so unglaublich schlecht werden, dass niemand sie mehr sehen will. Und doch werden die Zuschauer von einem fehlgeleiteten Streben nach Vollständigkeit in die Kinos getrieben — oder von dem Gejaule ihrer Blagen, die es nicht besser wissen. Woher sollten sie auch? Die >Barry Trotter<-Filme wird es gegeben haben, solange sie auf der Welt sind. Es wird keine Rolle spielen, ob sie gut oder schlecht sind, sie werden einfach zur Kindheit eines jeden gehören. Nostalgie ist etwas Unwiderstehliches — hast du schon mal im >Club der Hexen und Zauberer< gegessen? Es wird >Barry Trotter<-Zauberstäbe geben, Umhänge, Besen, Figuren, Brettspiele, Briefpapier, Stifte, Süßigkeiten, T-Shirts, Kaffeebecher, Kalender, Hörbücher, Steine, Sammelbildchen, Sammelbildchenalben, Manga-, Independent- und Superhelden-Comics, Erlebnisrestaurants, einen Freizeitpark, Computerspiele — und vielleicht ein Hockeyteam, wenn ich genug Russen auftreiben kann. Alles unter deinem Namen. Für die Kids gibt es Aufkleber, Partyschnickschnack und Shampoo, das die Haare »mit Zauberkraft« wäscht, aber in Wirklichkeit derselbe alte Mist in neuen Flaschen ist. Mom kriegt Hertha-Ohrringe, Dad den Trotter-Geländewagen. Hach, ich bin so skrupellos, ich könnt mich wegschmeißen! Und ich werde jeden Cent in Myriaden von beknackten Fernsehserien, langweiligen Büchern und schwachsinnigen Videospielen stecken ... Ihre Hirne werden zu Brei werden, und durch all den Müll in ihren Köpfen werden sie sich nicht mal vorstellen können, dass das Leben auch anders sein kann. Pech für die armen Muddel, Barry. Ihre Phantasie ist die einzige Magie, die sie besitzen — und du wirst mir helfen, sie ihnen zu nehmen!«
    Valumart hielt mit leuchtenden Augen kurz inne und lehnte sich gegen eine D.A.D.F.G. Ballettstange. »Entschuldige, ich gerate immer etwas ins Schwärmen, wenn ich daran denke.« Er drehte sich zu Barry um und ging auf ihn zu. Dann legte er seinen Zauberstab mitten auf Barrys Herz.
    »Also dann«, sagte Valumart mit fester Stimme: »Mach dich bereit für den großen Grabbeltisch im Jenseits, Barry Trotter.«
    In dem Moment rief eine Stimme: »SCHNITT!«

Kapitel siebzehn
Klar, erwachsen zu sein ist scheiße, aber was ist denn die Alternative?
    Perfekt, Mel, einfach perfekt«, sagte der Regisseur. »Nicht zu dick aufgetragen?« fragte der Schauspieler, der Barry spielte, während ihn ein Requisiteur von seinen Fesseln befreite.
    »War alles okay?« fragte der Regisseur in die Runde. Nachdem Ton und Licht ihr Okay gegeben hatten, sagte er: »Meine Damen und Herren, das war’s.« Die Menge (vor allem Filmleute, aber auch ein paar Wichtikusse wie Barry) klatschte und johlte.
    Chloe, die Produktionsassistentin, ging zu Barry, der als Ehrengast hinter dem Regisseur saß. »Wie fanden Sie’s?« fragte sie. »Sind wir dem Buch gerecht geworden?«
    »Klar«, sagte Barry, der bei Take 17 eingenickt und erst bei Take 27 wieder aufgewacht war. »Der echte Valumart flucht viel häufiger, aber es soll ja schließlich ein Kinderfilm sein. Ich würde gern das Ende sehen«, sagte er. »Valumart unterliegt natürlich, oder?«
    Chloe erwiderte sein Lächeln. »Natürlich. Barry überlebt. Das Gelee loyale in seiner Brusttasche fängt den Todesfluch ab, aber unser Held ist sehr schwach. Als Lon und Hermeline merken, dass er nicht mehr im Zug ist, lösen sie das Anagramm und alarmieren Bumblemore. Mit Hilfe einer verzauberten >Financial Times< lockt er Valumart in eine verlassene Phosphormine und schickt dann Sparky, den Phönix, als Selbstmordattentäter los, um ihn in Flammen aufgehen zu lassen.«
    »Autsch!«
    »Genau. Phantastische Explosionen. Und bei dem THX-Sound werden Ihnen die Ohren bluten. Aber mehr sage ich nicht — Sie werden ihn sich schon anschauen müssen, um zu erfahren, wies ausgeht, Mr. Trotter.«
    »Bitte, nennen Sie mich Barry.«
    Sie reichte ihm eine Videokassette. »Okay,

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