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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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hatten ihn vor Aztalan bewahrt, und so arbeitete er seine Strafe ab, indem er Rentnern in Altersheimen etwas vorzauberte. Lon hatte ihn zum Schulleiter emeritus ernannt, und Bumblemore war vollauf damit zufrieden, in Ruhe seine Kartentricks zu üben und die Bildung und Erziehung der Schüler anderen zu überlassen. Er schien sogar seine bizarre Libido in den Griff bekommen zu haben.
    Barry fand das neue Hogwash zu steril. Dieser Eindruck wurde durch die penetranten Werbeplakate, mit denen die Wände des großen Saals tapeziert waren, nur noch verstärkt. Das Kuratorium hatte die Reklameflächen — für einen stolzen Preis — an verschiedene Firmen vermietet, die ein Interesse daran hatten, die »nächste Generation von Zauberern« für sich zu gewinnen. Aber ein steriles Hogwash ist besser als gar keins, und vielleicht gewöhnt man sich ja an die Architektur, dachte er.
    Während alle um ihn herum plauderten und vor den BBC-Kameras Faxen machten, murmelte Bumblemore lustlos Beschwörungsformeln über seinem Steinbutt. Nachdem dieser abgeräumt worden war, sagte er zu Barry: »Trotter, könnte ich Sie kurz unter vier Augen sprechen?«
    »Aber sicher.« Eigentlich hätte Barry am liebsten das Weite gesucht, aus Angst, nur wieder angeschrien zu werden, wie er es aus seiner langen Schulzeit gewohnt war.
    Sie zogen sich in einen ruhigen Alkoven zurück. »Barry, wir haben darüber gesprochen — das heißt, einige der Kuratoriumsmitglieder sind der Ansicht — äh, Lonald hat mich gebeten ...«
    »Spucken Sie’s schon aus«, sagte Barry in freundlichem Ton, was bei Bumblemore allerdings gar nicht gut ankam. Er wurde fuchsteufelswild und fing an zu geifern.
    »Verdammt und zugenäht! Ich kann das nicht — nach all dem Unfug, den du mit deinen Kumpanen im Lauf der Jahre verzapft hast! Erst hast du die Wegbeschreibung verkauft, dann hast du den Film nicht verhindert ...«
    »Wollten Sie mir nun etwas sagen, oder haben Sie mich nur hierherkomplimentiert, um mich zu beleidigen?« fragte Barry lächelnd. Schließlich hatte der alte Mann vollkommen recht, und Barry war von dem vielen starken Wein (den Hafwid neuerdings zusammen mit Francis Bored Coppola auf einem eigenen Weinberg anbaute) schon so benebelt, dass ihm alles schnurzegal war.
    Bumblemore sammelte sich, holte tief Luft und sagte wie jemand, der sich ein Pflaster abreißt, in einem Atemzug: »Das Kuratorium hat mich gebeten, Sie zu fragen, ob Sie sich vorstellen könnten, die Öffentlichkeitsarbeit für die Schule zu übernehmen.«
    Barry war überrascht. Bumblemore fuhr widerwillig mit seinen Erläuterungen fort: »Natürlich würden Sie Geld dafür bekommen, allerdings bei weitem nicht so viel, wie Sie in der privaten Wirtschaft verdienen könnten. Wir ... also das Kuratorium ... man ist einfach der Ansicht, dass es wichtig ist, das Image der neuen Schule zu pflegen, und Sie sind von den ehemaligen Schülern derjenige, der am ehesten in der Lage ist, die Medien für sich einzuspannen«, sagte Bumblemore. »Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber ich glaube, im neuen Hogwash ist eine Stelle für Sie frei.«
    Barry brauchte nicht lange nachzudenken. »Aber gern!« sagte er und packte die Hand des alten Zauberers, die dieser kraftlos herabhängen ließ. »Abgemacht.«
    »Gut, gut«, sagte Bumblemore. Aus seiner Stimme klang sein Grauen vor den Scherereien, die ein wohlhabender, erwachsener Barry Trotter machen könnte. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, dieser Steinbutt roch verdächtig nach Doofer Magie ...«
    Barry kehrte zu seinem Platz an der Tafel zurück, an der die Wogen immer höher schlugen. Mrs. McGoogle hatte sich in eine Katze verwandelt und sprang fröhlich von Tisch zu Tisch. Ferd und Jorge erzählten, wie sie sich an Zed Grimfood gerächt hatten: Sie hatten ihm eine Falle gestellt, und er war mit einem minderjährigen Elf erwischt worden. Zeds Unglück wurde mit großem Gelächter quittiert. Überall um Barry und Hermeline herum wurde gegrölt und gefressen, was das Zeug hielt.
    »Hat er dich endlich gefragt?« fragte Hermeline.
    »Du wusstest Bescheid?«
    »Natürlich. Du hast ja wohl hoffentlich zugesagt — ich hab denen schon klargemacht, dass ich von Beginn des nächsten Schuljahrs an die neue Hauslehrerin von Grittyfloor sein werde«, sagte Hermeline.
    Barry lächelte. Es war erstaunlich, wie wunderbar sich alles fügte. Nun durfte er für immer in Hogwash bleiben. Er nahm seine Zukünftige fest in den Arm. »Das wird toll«,

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