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Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung

Titel: Barry Trotter und die ueberfluessige Fortsetzung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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diese Zaubersprüche so oft von verschmierten Pergamenten voller altertümlicher Ausdrücke abgeschrieben worden, dass sie vor Fehlern strotzten. So landete ein Liebeszauber, der für das Mädchen von nebenan gedacht war, womöglich statt dessen beim eigenen großen Bruder. Oder eine Beschwörung, die einen größer machen sollte, machte die gesamte Umwelt etwas kleiner .
    »Was genau hast du denn gesagt?« fragte Genny mit einem Hauch von Helden Verehrung. »Kannst du dich noch erinnern?«
    »O Gott, das werd’ ich nie vergessen«, sagte Barry. »Dreihundert Takes. >Lest sie, tauscht sie, sammelt sie — nur wendet sie nicht an. Magie ist kein Spielzeug, und falsche Zauber können tödlich sein<«, betete Barry mit glasigem Blick nach. »Hinter mir war eine ganze Wand von Fernsehern aufgebaut, und darauf lief eine Endlosschleife von so einem armen Kind, dem ein Kobold gerade die Augäpfel rauszog.«
    »Uh, wie furchtbar.« Genny stand auf und reckte sich. »Also, Leute, wir gehen dann mal. Lon weckt mich immer in aller Herrgottsfrühe.«
    »Schön, dass ihr gekommen seid, Genny«, sagte Barry. »Und danke, dass wir Lon nächsten Monat zum Klassentreffen mitnehmen dürfen.«
    »Schon gut«, sagte Genny. »Ich glaube, das wird ihm Spass machen, und offen gesagt bin ich ganz froh, mal ein bisschen Freizeit zu haben. Sich um einen Mann zu kümmern, der halb Kind, halb Hund ist, kann ganz schön aufreibend sein.«
    »Du ahnst gar nicht, wie gut ich das verstehen kann«, sagte Hermeline. Barry stieß ihr den Ellbogen in die Rippen.
    Nachdem Genny und Lon gegangen waren, fragte Barry Valumart: »Kommst du auch zum Klassentreffen?«
    Der Doofe Lord lachte. »Natürlich nicht! Ich war doch nicht in deiner Klasse.«
    »Schon, aber Sie haben so viel Zeit damit verbracht, uns nach dem Leben zu trachten ... Wenn jemand es verdient, Ehrenmitglied zu werden, dann Sie«, sagte Hermeline.
    »Ich hab’ den Abschluss erst vier Jahre später gemacht, und ich darf auch hin«, sagte Barry.
    »Aber ich bin nicht der große Barry Trotter«, sagte Valumart.
    »Ich auch nicht«, sagte Barry mit einem spöttischen Grinsen. »Das, was in den Büchern steht, ist größtenteils Schwachsinn. Das weißt du doch.«
    »Mir warst du jedenfalls stets einen Schritt voraus«, erwiderte Valumart. Für einen Oberschurken war Lord Valumart eigentlich ein ziemlich netter Typ. »Apropos Bücher«, sagte Valumart. »Ich hab’ einen Anschlag auf dich vor. Ich möchte, dass du noch eins schreibst.«
    »Warum?« fragte Barry. »Laut meiner letzten Tantiemenabrechnung haben wir noch keine zwanzig Exemplare verkauft.« (Das Papier hatte es ihm persönlich gesagt. Sie wissen schon — die gute alte Zauberwelt.)
    »Und das werden wir auch nie«, sagte Valumart. »Genau deshalb bitte ich dich ja darum. ValuBooks braucht bis Ende des Jahres noch ein paar massive Verluste, sonst kriegt mich das Finanzamt am Arsch. Dieses verdammte > Ich lebe meine Zaubersprüche < wird den Verkäufern geradezu aus den Händen gerissen.«
    »Stimmt«, meldete Hermeline sich zu Wort. »Als ich das letzte Mal bei Busendouble war, haben sich die Leute richtiggehend darum geprügelt.«
    »Einem Schüler aus meiner Klasse haben sie in der Missethat'schen Buchhandlung die Nase gebrochen.«
    Valumart gluckste. Er fand es stets amüsant, wenn andere sich wehtaten. »Wie auch immer, ich muss irgendwie Geld loswerden, und da bist du mir natürlich gleich eingefallen.«
    »Dann muss ich wohl danke sagen«, erwiderte Barry. »Woran hast du denn gedacht? An noch eine Parodie?«
    »Gott, nein«, sagte Valumart. »So viel Geld kann ich nun auch wieder nicht entbehren. Ein kleiner Aufreger dürfte genügen — vielleicht eine Autobiographie oder so was?«
    Valumart tippte eine Packung Zigaretten auf die Armlehne seines Stuhls und nahm eine heraus. Er bot sie Nigel an, der ablehnte.
    »Warum rauchen Sie?« fragte Hermeline. »Das ist furchtbar ungesund.«
    »An irgendwas muss man sich ja festhalten, und wenn ich’s nicht täte, was hätte ich davon? Ich müsste vierhundert Jahre lang mit Muddeln zusammenleben«, sagte der Doofe Lord. Er zog seine OP-Maske herunter und zündete sich die Fluppe an. »Wie wär’s mit einer Art Lebensbeichte, in der du rückhaltlos enthüllst, wie alles wirklich war?«
    »Wie rückhaltlos?« fragte Hermeline mit einem Hauch von Besorgnis in der Stimme.
    »Keine Angst, Hermeline, nicht so rückhaltlos«, sagte Valumart lächelnd. Seine Spitzel hatten ihm einmal eine

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