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Bartimäus 04 - Der Ring des Salomo

Bartimäus 04 - Der Ring des Salomo

Titel: Bartimäus 04 - Der Ring des Salomo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Stroud
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etwas hätte ich niemals gerechnet.« Sie blickte zu dem Dämonenschwarm hinauf. »Und… und ich habe Angst, Bartimäus.«
    »Ach was. Du bist doch eine mit allen Wassern gewaschene Erste Wächterin in Erbfolge.«
    »Ich hätte nie gedacht…«
    »Das ist jetzt auch schon egal. Oha, guck mal – jetzt erteilt ihnen der Irre seine Anweisungen. Was glaubst du, wer als Erster dran glauben muss? Ich tippe auf die Zauberer. Volltreffer! Guck mal, wie sie laufen!«
    Khaba stand auf der geborstenen Brüstung, reckte die dürren Arme in die Höhe und sprach mit schriller Stimme einen Befehl. Sogleich tat sich in der Mauer der Dämonen eine Lücke auf und eine Spirale fliegender Gestalten wand sich abwärts. Von ihren aufgescheuchten Zauberern befehligt, entfalteten deren Dämonensklaven hektisch Aktivität. Teppiche sausten hakenschlagend nach allen Richtungen, hielten in der Hoffnung, offenes Gelände zu erreichen, auf die Palastmauern zu. Aber die Dämonen kamen ihnen zuvor. Die Spirale löste sich auf, schwarze Gestalten stürzten sich auf die Fliehenden, die mit verzweifelten Befehlen ihre eigenen Dämonen zum Kampf zwangen.
    »Da kommen die Palastwächter«, sagte Bartimäus. »Ein bisschen spät. Wahrscheinlich hatten sie keine Lust zu sterben.«
    Gelbe, blaue, rosafarbene und violette magische Blitze explodierten überall im Garten und auf den Palastdächern, als die Verteidiger nun Khabas Horden angriffen. Zauberer schrien, Teppiche gingen in Flammenkugeln auf, Dämonen stürzten wie glühende Meteoriten zur Erde, krachten durch Kuppeln und Dächer oder stürzten im Ringkampf ineinander verschlungen in die Gartenteiche.
    Oben auf der Brüstung jubelte Khaba: »So ist’s richtig! Salomos Zeiten sind endgültig vorbei! Zerstört den Palast! Jerusalem soll fallen! Dann wird Karnak auferstehen und wieder die Hauptstadt der Welt werden!«
    Der Schatten ahmte seinen Herrn nach. »Ja, großer Khaba, ja!«, jauchzte er. »Die Stadt soll brennen!«
    Asmira kam es vor, als hätte sich der Griff um ihre Taille gelockert. Der Schatten war anscheinend abgelenkt. Ihr Blick fiel auf Khabas Rücken. Die Entfernung betrug vielleicht zehn Fuß, höchstens zwölf.
    Mit einem Mal war sie ganz ruhig. Sie holte tief Luft und tastete unauffällig nach ihrem Gürtel.
    »Bartimäus!«, raunte sie.
    »Schade, dass es hier keine Snacks gibt«, sagte der Dschinn. »Es ist wirklich eine tolle Vorstellung, wenn man außer Acht lässt, dass wir beide im nächsten Akt mitspielen. He – nicht den Jadeturm! Den habe ich gebaut, ihr Blödmänner!«
    »Bartimäus!«
    »Ja, ja. Es tut dir leid. Es tut dir wirklich leid. Es könnte dir gar nicht noch mehr leidtun. Das haben wir doch schon alles geklärt.«
    »Jetzt hör mir doch mal zu!«, fauchte sie. »Noch ist nicht alles verloren. Siehst du, wie nah Khaba steht? Wir könnten…«
    Der junge Sumerer erwiderte bedauernd: »Geht leider nicht. Ich darf Khaba nichts antun. Magische Attacken sind mir untersagt. Außerdem trägt er den Ring.«
    »Na und?« Asmira streckte den Arm aus. Der letzte Dolch lag flach an ihrem Handgelenk, damit die verdächtige Kälte der Silberklinge nicht die Aufmerksamkeit des Schattens erregte.
    Der Dschinn machte große Augen. Er blickte erst zu dem Schatten auf, der immer noch triumphierend johlte, dann schaute er Asmira an und von ihr zu Khaba, der mit dem Rücken zu ihnen stand.
    »Ist die Entfernung nicht zu groß?«, raunte er.
    »Nö.«
    »Hmmm… Du musst aber richtig gut treffen!«
    »Keine Bange. Jetzt sei still, ich muss mich konzentrieren.«
    Asmira heftete den Blick auf den Zauberer. Atme bewusst, wie deine Mutter es dich gelehrt hat. Ziel auf das Herz. Denk nicht nach. Werde ganz locker…
    Der Dschinn seufzte: »Verdammt, der Kerl bewegt sich die ganze Zeit! Ich halt’s nicht aus.«
    »Still!«
    Ein herrenloser, violett brennender Teppich sauste dicht an Khaba vorbei, der zur Seite sprang. Der Teppich prallte weiter unten gegen den Turm und eine Rauchsäule stieg auf. Asmira fluchte stumm, sammelte sich wieder, berechnete die neue Flugbahn, holte aus…
    »Achtung, Herr!« Der Foliot Gezeri, der in seiner Wolke vor der Brüstung schwebte, hatte herübergeschaut und einen Warnruf ausgestoßen. Khaba drehte sich mit ausgestreckten Armen um. Blitzschnell zielte Asmira noch einmal neu und warf. Die silberne Klinge traf Khabas Hand. Blut spritzte hoch auf. Etwas, an dem es golden blinkte, fiel zu Boden.
    Die Dämonenhorden waren verschwunden. Am Himmel funkelten

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