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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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hatte Claydon das Angebot angenommen, für die neuen Lanciers als Tech zu arbeiten. Nolem hatte ihm erklärt, daß die Einheit unter seinem Befehl neu organisiert und in ein Garderegiment eingegliedert werden sollte. Die Tatsache, daß Claydon Berenirs Sohn war, hatte Nolem nichts ausgemacht. Claydons Antipathie Grayson Carlyle gegenüber war zu offensichtlich. Außerdem war ausgebildetes Techpersonal zu wertvoll, um wegen politischer Streitereien auf seinen Einsatz zu verzichten.
    Während seiner Dienstzeit unter Nolem verbrachte Claydon jedoch mehr Zeit damit, im Palast und Gardehauptquartier Computerdateien und Funkaufzeichnungen zu überarbeiten, als Mechs zu betreuen. Techfeldwebel Riviera war ein Meister im Programmieren und der Suche nach Daten gewesen, und er hatte diese Meisterschaft an seinen Protege weitergegeben. Als Claydon Grayson auf dem Palastflur wieder begegnete, hatte er einen Großteil dessen entdeckt, wonach er gesucht hatte.
    Er hatte zum Beispiel erfahren, wer im Palast mit Singh gesprochen hatte. Und er wußte, daß Singh Kommandant einer draconischen Spezialeinheit und Kommandant des Roten Herzogs war. Er wußte, wer Singhs Truppen eine Warnung über den geplanten Überfall hatte zukommen lassen, wer die Revolution geplant hatte, die mit der Ankunft Ricols ausgebrochen war und wer König Jeverid im Schlaf ermordet hatte. Und er wußte, wer im Palast seinen Vater an die feindlichen Mechs verraten hatte.
    Seit dieser Zeit hatte er nur auf eine Gelegenheit zur Revanche gewartet.
Von der anderen Seite des riesigen Doppelportals hörte Claydon, wie sich Schritte näherten. Als die Türen sich öffneten, traten zwei Gardisten mit Maschinenpistolen auf den Gang und nahmen zu beiden Seiten des Eingangs Aufstellung. General Adel und Hauptmann Nolem folgten unmittelbar hinter ihnen. Danach kamen weitere Soldaten und Seine Majestät König Stannic.
»Ah, Claydon!« begrüßte ihn Nolem. »Kommen Sie mit! Wir müssen ins Hauptquartier. Im Thunder Rift scheint es für den Herzog nicht gut zu stehen.«
»Unsinn!« widersprach der General. »Unsere Lanze gegen zwei Kompanien? Machen Sie sich nicht lächerlich!«
Claydon reihte sich hinter Nolem ein, atmete tief durch und ließ die Hand auf seine Stetta fallen.
Einer der Gardisten stieß einen Warnruf aus, als er die Pistole aus dem Holster zog. Claydon schwang herum und brachte die Pistole in der Drehung hoch, den Finger bereits am Abzug. Die auf vollautomatisches Dauerfeuer eingestellte Waffe spuckte und zeichnete eine roten Schreckensspur über den Körper eines der hinter ihm stehenden Gardisten — und danach quer über den Brustkorb König Stannics. Grenzenloses Erstaunen gefror auf Stannics Gesicht, als der Aufprall der Geschosse ihn mit weit ausgebreiteten Gliedmaßen auf das verspiegelte Parkett des Empfangssaals schleuderte.
Claydon drehte sich weiter, und die Pistole in seinen Händen spuckte weiter erbarmungslos den Tod. Ein zweiter Gardist krallte die Hände in sein zerschossenes Gesicht und stürzte gegen den zersplitternden Türrahmen. Hauptmann Nolem warf sich zu Boden, während General Adel einen Feuerbefehl brüllte, bevor er mit zerfetzter Kehle tot zu Boden sank.
Die beiden überlebenden Gardisten hatten jetzt ihre Rugan-MPs in der Hand und deckten Claydon mit deren Feuer ein. Die Geschosse bohrten sich durch Claydons Brust und Bauch und warfen ihn in den Empfangssaal. Als er in die Blutlache stürzte, die sich um den vormaligen König von Trellwan ausbreitete, war er bereits tot.
    Grayson saß in Herzog Ricols Büro, einer spartanisch eingerichteten Kabine an Bord der Hound, einem Landungsschiff des Kombinatskriegsschiffs Huntress. Die Waffenstillstandsfahne, die ihn hierher gebracht hatte, stand in einer Ecke des Raums. Er betrachtete den Roten Herzog aus verengten Augen. Dies war einer der drei Männer, die er mit solcher Verzweiflung zu töten geschworen hatte. Natürlich war nur Singh wirklich tot, verbrannt am Steuer seines Kreuzritter, als der Treibstofftank explodierte. Graysons Duell mit Ricol hatte am Hang vor dem Thunder Rift ein vorzeitiges Ende gefunden, weil beide Mechs zu beschädigt waren, um den Kampf fortzusetzen. In dem Augenblick als Ricol sich von der Schlucht abgewandt hatte, war Graysons leidenschaftlicher Rachedurst versiegt.
    »Ich habe gerade die Nachricht erhalten, daß die Ärgernis wieder an Trellwans Sprungpunkt zurückgekehrt ist«, stellte Grayson leise fest. Er verzichtete bewußt auf die höfliche und

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