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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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eine zehn bis zwölf Meter hohe Gestalt von mehr oder weniger humanoider Form, ein zum Leben erwachter Panzerriese aus dem Reich der Mythen und Legenden. Sein Gewicht liegt minimal bei 20 Tonnen, kann aber bei schwereren Bautypen bis über 75 Tonnen ansteigen, und selbst die kleinste dieser Maschinen starrt geradezu vor Lasern, Partikelkanonen, Raketenlafetten, Autokanonen oder Maschinengewehren. Ein Mech ist der wandelnde, donnernde Tod für jede ungepanzerte Armee, die wahnsinnig genug ist, diesem Monstrum entgegenzutreten, und selbst für schwergepanzerte konventionelle Einheiten stellt er einen formidablen Gegner dar.
    Nach traditioneller Militärdoktrin bekämpft man einen Mech am besten durch einen zweiten Mech, und zwar möglichst einen größeren, stärkeren und schwerer gepanzerten. Bei einem Duell zwischen gleichstarken Gegnern können diese Maschinenmonster einander stundenlang mit tausendfachem Tod überschütten, während ihre Piloten auf die eine kleine Unachtsamkeit ihres Gegners warten, die den Kampf beendet. Beide Seiten halten Ausschau nach dem unvermeidlichen, entscheidenden Versagen von Mensch oder Maschine, den Sekundenbruchteil der Unbedachtheit, der einen tödlichen Treffer möglich macht.
    Auf höherer Ebene existiert ein ähnliches militärisches Gleichgewicht zwischen den fünf großen Häusern der Nachfolgerstaaten, die im frühen 31. Jahrhundert um die Kontrolle über den erforschten Weltraum kämpfen. Auf der einen Seite stehen die Konföderation Capella Haus Liaos, die Liga freier Welten Haus Mariks und das Draconis-Kombinat Haus Kuritas. Gegen sie stellt sich die brüchige Allianz der Vereinigten Sonnen des Hauses Davion und des Lyranischen Commonwealth unter Haus Steiner. Um diese Großmächte treiben noch kleinere Häuser, Mächte, Allianzen, Händler, Poseure und Banditen ihr Unwesen, die von den Nachfolgerfürsten zur Hilfe überredet, bestochen oder gezwungen werden, wann immer sich eine Gelegenheit dazu bietet.
    Und doch hat auch nach Jahrhunderten des Krieges nicht eines der Häuser einen klaren Vorteil erringen oder einen tödlichen Schwachpunkt eines seiner Gegner aufdecken können. Der Kampf geht weiter, und die Riesen streiten sich in den Ruinen einer ehemals stolzen galaktischen Zivilisation. Wie bei einer ausgewogenen BattleMech-Begegnung scheinen die Kräfte zu gleich verteilt, um irgend jemandem den lebenswichtigen, entscheidenden Vorsprung zu ermöglichen.
    Aber die hinter diesem Krieg stehenden Kräfte sind sich durchaus einer Maxime bewußt, die ebenso alt ist wie die Kriegskunst selbst: Ein Ziel, das sich durch Waffengewalt nicht erringen läßt, fällt häufig genug wie reifes Obst in den Schoß dessen, der List, Betrug oder einen heimlichen Dolchstoß einzusetzen versteht.
    NICOLAI ARISTOBULUS Das Gleichgewicht des Schreckens: Eine Geschichte der Nachfolgekriege

ERSTES BUCH
1
    Der Verräter rutschte unter dem Gewirr der Kabel und Platinen hindurch ins Freie und wischte sich an seinem Overall die ölverschmierten Hände ab. Der hinter ihm an der Schalttafel wartende Wachoffizier verzog das Gesicht. »Sind Sie immer noch nicht fertig?«
    »Der Fehler liegt in einem äußeren Schaltkreis, Chef«, erklärte der Verräter. »Von hier aus komm' ich da nicht ran. Ich muß die Kameras unten im Wartungshangar überprüfen.« Er steckte die Hand durch das Wartungsluk und warf mit präzisen Bewegungen eine Reihe Schalter um. »Auf Ihre Bildschirme werden Sie 'ne Weile verzichten müssen.«
    »Wie lange?«
»Nicht der Rede wert.« Er suchte sein Werkzeug zusammen und packte es in eine leinene Schultertasche.
    »Eine Viertelstunde.«
    Der Wachoffizier warf einen Blick auf seinen Armbandcomp. »Beeilen Sie sich!« ermahnte er und machte sich auf dem Klemmbrett in seiner Hand eine entsprechende Notiz.
    »Keine Sorge«, erwiderte der Verräter. »Es wird nicht länger dauern.«
Der Verräter war ein Astech, und es war offensichtlich, daß seine Wiege hier auf Trellwan gestanden hatte. Seine scharfen Gesichtszüge und das schwarze Kraushaar waren ebenso typisch für die kleine einheimische Bevölkerung dieses Planeten wie die ungewöhnliche Blässe seiner Haut, eine Folge der niedrigen UV-Werte der hiesigen Sonne. Die Tür der Wachstube öffnete sich auf seine Berührung der Scannerplatte und glitt hinter ihm mit einem Zischen wieder zu. Seine Schritte hallten hohl den steinernen Korridor entlang.
Kalte Steintreppen führten ihn tiefer und tiefer nach unten, durch verlassene Flure

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