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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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entschuldigenden Lächeln zu Varney um. »Natürlich besteht die Möglichkeit, daß sie unsere Energieabstrahlung auffangen. Und wenn die da drüben nicht auf den Kopf gefallen sind, wissen Sie, daß wir uns auf einen Sprung vorbereiten.«
»Und was geschieht dann?«
»Das werden wir wohl erst wissen, wenn es soweit ist.«
    Irgend etwas schlug mit der Gewalt eines herabstürzenden Berges seitlich gegen Loris lodernden Heuschreck und warf sie in die Sicherheitsgurte ihres Pilotensessels. Ihre Maschine legte sich auf die Seite und fiel. Ein gewaltiges Klatschen ertönte, gefolgt von einer Dampffontäne. Die brennende ölige Flüssigkeit breitete sich über die Wasseroberfläche aus, aber der teilweise unter Wasser gedrückte Mechrumpf kühlte rasch ab. Benommen brachte Lori den Heuschreck wieder auf die Beine. Neben ihr stand Yarins Hornisse bis zur Hüfte im dampfenden Wasser.
»D ... danke.«
Die Hornisse winkte ihr als Antwort zu und watete wieder ans Ufer. Die Schweber der Lanciers hatten sich gesammelt und die Angreifer bis auf fünfzehn oder zwanzig Mann aufgerieben.
    Daraufhin hatten diese sich zurückgezogen und ihre Toten auf dem Sand des Seeufers zurückgelassen. Ein paar Überlebende knieten am Boden und preßten die Hände auf die Ohren. Das Tosen am Eingang der Höhle mußte sie überrascht und geholfen haben, sie zurückzuschlagen.
    Lori überprüfte ihren Mech auf Beschädigungen. Ein Maschinengewehr war ausgefallen — entweder zerschmolzen oder beim Sturz verbogen, das war nicht festzustellen. Vielleicht war die Waffe auch von der explodierenden Munition zerrissen worden. Erheblich problematischer war, daß sie nur noch über drei Wärmeaustauscher verfügte. Mit nur drei funktionstüchtigen Wärmeaustauschern würde sich ihr Heuschreck beim ersten Feuerstoß des Lasers überhitzen — es sei denn, sie konnte die Schlacht im See stehend fortsetzen.
    Vielleicht war jetzt der Zeitpunkt gekommen, sich zurückzuziehen. Sie konnten die Mechs hier zurücklassen und sich mit Hilfe der Karten, die Grayson ihnen gezeichnet hatte, durch das Höhlensystem nach Norden durchschlagen. Angesichts ihrer lächerlich geringen Munitionsvorräte würden sie in Kürze den Rückzug antreten müssen, wenn sie nicht überrannt werden wollten.
    Aber was war mit Grayson? Lebte er noch? Und wenn ja, hätte er dann nicht längst wieder zu ihnen stoßen müssen? Lori wußte nicht, ob es ihm gelungen war, die Funkantenne des Raumhafens zu zerstören, oder ob er den Tod gefunden hatte, bevor er Gelegenheit dazu erhielt. Bei der Planung dieser Schlacht hatten sie angenommen, daß Lori den Raumhafen von ihrer Position am Eingang zur Schlucht sehen und feststellen konnte, ob der Funkmast eingestürzt war oder nicht. Sie hatten Funkstille für wichtiger erachtet als eine unnötige Bestätigung Graysons, daß seine Aufgabe erfüllt war. Aber jetzt waren die Lanciers ins Innere der Schlucht zurückgetrieben worden, und jeder Mech oder Soldat, der sich am Eingang zeigte, wurde von den Kombinatstruppen augenblicklich unter Beschuß genommen.
    Lori fühlte, wie ihre Hände plötzlich unkontrollierbar zu zittern begannen — wahrscheinlich eine verspätete Reaktion auf ihre unmittelbare Begegnung mit dem Tod. Sie kämpfte gegen das Zittern an, froh, daß sie im Augenblick niemand sehen konnte.
    Ramage stand in seinem Schweber, die Kopfhörer des Funkgeräts über den Ohren. Sie öffnete eine Leitung. Ruhig bleiben, Kalmar! ermahnte sie sich. »Feldwebel Ramage?«
    »Feldwebel? Sind Sie okay?«
»Ja, Ramage, mir geht's gut.« Das Zittern ließ allmählich nach, aber sie fühlte sich schwach und kraftlos.
    »Wie steht es mit den Vorräten?«
»Nicht so gut. Wir haben die letzte Munition an die Soldaten ausgegeben und für die Mechs haben wir auch nichts mehr. Nahrungsmittel haben wir vielleicht noch für eine Woche. Unterkünfte haben wir nicht, aber inzwischen ist es ja warm genug. Wenn Kapitän Tor nicht durchgekommen ist, werden wir allerdings dringend Unterkünfte brauchen. Mitte der Erstnacht wird es kalt. Was wir dann machen wollen, weiß ich nicht. Wenn wir unter den Umständen nicht aufgeben, bringt die Kälte uns alle um.«
Lori fragte sich, ob es nicht besser wäre, gleich jetzt aufzugeben. Sie beobachtete die Bewegungen der gegnerischen Mechs am Boden der Senke. Sie formierten sich zu einem neuen Angriff. Die Kombinatsmechs waren angeschlagen, aber bis jetzt hatten sie erst einen schweren BattleMech wirklich verloren.

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