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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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wieder etwas erkennen konnte, war der Mech längst weiter den Hügel hinauf zum Palast unterwegs.
Graysons Blicke folgten seinem Weg. Die Absicht der Angreifer schien jetzt klarer zu sein. Der erste Überfall war wohl dazu bestimmt gewesen, die Schlagkraft der Verteidiger Sarghads auf die Probe zu stellen und möglichst viele Gefangene zu machen. Grayson wußte, daß jede Mechoperation in einer feindlichen Stadt ein Maximum an Vorbereitung erforderte. Die Gefangenen waren zweifelsohne verhört worden und zumindest ein Teil von ihnen mußte den Grundriß des Palastes gekannt haben. Wenn die Mechs den Palast angriffen, überlegte Grayson, mußten sie darauf aus sein, die königliche Familie und Mitglieder der Regierung gefangenzunehmen oder zu töten.
Mara! Sie mußte inzwischen auch dort sein. Was würde mit ihr geschehen? Und was konnte er tun? Unbewaffnet und allein konnte er einen Mech höchstens dadurch für Sekunden aufhalten, daß er sich unter die Füße des Stahlkolosses warf, in der Hoffnung, der könnte auf seinem zerquetschten Körper ausrutschen. Und Grayson hatte nicht die Absicht, diesen taktischen Schachzug in nächster Zeit auszuprobieren.
Er überlegte, ob er der Maschine folgen oder jemanden im Palast warnen sollte. Aber dort hatte man das Anrücken des Metallmonsters sicher bereits bemerkt, und selbst im äußerst unwahrscheinlichen Fall, daß Grayson den Mech überholen konnte, gab es keine Möglichkeit, aus einer Warnung irgendeinen Vorteil zu ziehen.
Ein schrilles Summen stach in Graysons Ohren und die Straße wurde in eine Staubwolke gehüllt. Zwei Militärschweber glitten in die Straßenmitte und unter lautem Befehlsgebrüll und dem Geklapper ihrer Waffen strömten Soldaten aufs Pflaster. Einer der Luftkissenwagen war mit einem schweren Maschinengewehr ausgestattet, der andere mit einer vierbeinigen Autokanone. Einer der Braununiformierten schob ein schweres Magazin in die Waffe und schrie zu einem Offizier, der sich breitbeinig auf der Straße aufgebaut hatte, zu, daß er fertig sei.
Wenn diese armen Irren das Feuer eröffneten, dachte Grayson, dann war er genau in der Schußlinie des Mech. Ihm blieben nur noch Sekunden.
Die Autokanone feuerte mit dem Kreischen einer Kreissäge, und der saure Geschmack von Chemikalien füllte die Luft. Grayson sah die Einschläge als kleine Schmutzfontänen den Hang hinaufjagen. Als die Perlschnur der Geschosse ihn erreichte, wandte der Mech sich um. Das Krachen der Explosionen beim Aufschlag auf die Panzerung der Wespe übertönte fast noch die Abschüsse der Kanone.
Der Mech sprang. Mit unglaublicher Eleganz schwang er sich auf lodernden Strahlen supererhitzten Quecksilberdampfes in den Himmel empor. Grayson sah, wie er sich in der Luft drehte und seinen Laser auf die Soldaten und Fahrzeuge in der Straße richtete. Blaues Feuer erfüllte die Luft. Der Laserstrahl schlug einen Meter über Grayson s Rücken in die Hauswand ein. Die Ziegel zerplatzten, als sich die Wasserspuren in ihrem Innern in Dampf verwandelten. Heiße Splitter regneten auf Graysons ungeschützten Nacken und der Laserstrahl wanderte weiter, um den Schweber in der Mitte zu zerteilen Die Explosion löschte den Himmel aus.

12
    Als der Feuerball vor einem Hintergrund aus ölig schwarzem Qualm in brodelndem Orangerot in den Himmel stieg, sprangen die Soldaten schreiend und mit brennenden Uniformen aus dem zerstörten Fahrzeug. Die Munition der Autokanone explodierte mit einem ohrenbetäubenden Krachen, und die Metallsplitter flogen Dutzende Meter weit, bevor sie rauchend zu Boden fielen. Der Offizier, der die ganze Aktion geleitet hatte, war von der Detonation 20 Meter weiter als blutiges, zerschundenes Häuflein Mensch gegen eine Wand geschmettert worden.
    Grayson war bis auf den Schmerz leichter Verbrennungen im Nacken und auf den Handrücken unverletzt. Da er flach auf dem Boden gelegen hatte, waren die tödlichen Splitter der Explosion über ihm weggeschossen, und er war weit genug entfernt gewesen, um den schlimmsten Auswirkungen zu entgehen.
    Die Wespe hatte ihren kurzen Flug mit einer geradezu katastrophalen Landung abgeschlossen. Der Pilot hatte seine Maschine beim Niedergehen nicht richtig ausbalanciert und war mit Donnergetöse gegen die Fassade eines 50 Meter entfernten Gebäudes geprallt. Der Mech versuchte wieder aufzustehen, wobei er mit jeder Bewegung Ziegel und Steinbrocken auf die Straße schleuderte. Dort, wo sich vorher Tür und Fenster befunden hatten, klaffte nun ein

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