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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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riesiges Loch in der Außenmauer des Gebäudes, eingerahmt vom zersplitterten Gebälk.
    Der zweite Schweber stand immer noch im Leerlauf etwas weiter entfernt. Seine Besatzung lag tot oder grauenhaft verstümmelt auf dem Straßenbelag oder über seiner Karosserie. Bei der Munitionsexplosion ihres Begleitfahrzeugs waren sie der vollen Gewalt der Druckwelle ausgesetzt gewesen und die Metallsplitter hatten sie im wahrsten Sinne des Wortes niedergemäht. Einige der blutüberströmten Körper auf der Straße bewegten sich noch und schrien vor Schmerzen.
    Grayson lag entsetzt auf dem Boden und konnte sich nicht bewegen. Der Gestank von verbranntem Fleisch, das Gefühl des rauhen Straßenbelags unter seinen sich festkrallenden Händen und das Zischen und Krachen des lodernden Schwebers brannten sich mit grausamer Klarheit in seine Gedanken. Ein paar der Männer auf der Straße hatten ebenfalls unverletzt überlebt. Die Soldaten waren nicht weniger geschockt als Grayson. Ein Teil davon stürzte in blinder Panik die Straße hinab, Waffen und Helme blieben hinter ihnen auf dem Stahlbeton zurück. Die meisten der Überlebenden aber lagen ebenso wie Grayson vor Angst gelähmt auf der Straße.
    »Es gibt nur eine Methode, Panik zu überwinden«, hatte Kai Griffith ihm so oft eingetrichtert, daß die Lektion ein Teil seines Lebens geworden war. Er hörte sie jetzt wieder, geradeso als stünde Griff neben ihm. »Um der Panik Herr zu werden, mußt du etwas tun! Selbst wenn es grundverkehrt ist, ist es in jedem Fall besser, als einfach nur dazusitzen und sich abknallen zu lassen!«
    Grayson verspürte eine gewisse Überraschung, daß er überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte. Er blickte sich um und betrachtete die ringsum kauernden Soldaten. Die meisten gehörten zur Miliz, mit ein paar Grünröcken als Garnierung. Die Panik hatte sie in ihren Klauen; sie waren unfähig, sich zu bewegen. Auch hier hatte Griffin etwas zu sagen. »Bei einer allgemeinen Panik folgen die Leute dem, der etwas tut. Also erstarre nicht zur Salzsäule, wenn es soweit ist, sondern übernimm das Kommando ... und tu was!«
    Tu was ... tu was ...
Grayson rannte los. Ohne zu denken rannte er auf den heulenden Luftkissenwagen zu, der nahezu unbeschädigt über der Straße schwebte. Als er an Bord sprang, ließ sein Aufprall die Maschine zur Seite ausbrechen und die Propeller schleuderten Staubwolken auf.
Das zwischen Fahrersitz und Beobachter auf einer Protzkupplung montierte Maschinengewehr war eine Standardwaffe mit Gurtspeisung und einer Feuergeschwindigkeit von 1500 Schuß in der Minute. Der Griff in Graysons Hand vermittelte ihm ein Gefühl der Vertrautheit, als er die Munitionszuführung überprüfte. Es war eine der Waffen, die Carlyle's Commandos der Sarghadmiliz bei der Ankunft der Lanze zur Verteidigung Trellwans überlassen hatte.
Der Schweber glitt weiter seitlich weg, als Grayson das Feuer auf den zwischen dem Schutt und den Trümmern liegenden Mech eröffnete, so daß er die Waffe zurückschwenken mußte, um sein Ziel nicht zu verlieren. Aber bei einer Entfernung von nur 20 Metern konnte er es kaum verfehlen. Grayson zielte auf den Kopf des gestürzten Riesen und zog den Abzug durch, bis das hämmernde Stakkato der Waffe seine Ohren taub werden und seine Hände mit dämonischer Gewalt erbeben ließ. Die heißen Messinghülsen sprangen aus dem Auswurfkanal und fielen klappernd auf das Schwebedeck.
Die großkalibrigen Geschosse schlugen an den Schultern und am Kopf des Mechs Funken. Grayson wußte, daß der Kopf der Wespe nur über eine sehr dünne Panzerung verfügte. Der kleine, gedrungene Kasten bot kaum Platz für den Piloten, ganz zu schweigen für eine starke Panzerung. Der Mech versuchte aufzustehen, aber die Trümmer unter seinen Füßen gaben nach, so daß er wieder zusammenbrach und auf die Straße rutschte. Grayson ließ nicht locker. Das gnadenlose MG-Feuer hämmerte weiter in kurzen Stößen auf den Kopf der Maschine ein. Immer wieder suchte er bereits geschwächte Punkte, auf die er weiter einschlagen konnte und die absplitternden Panzerplatten funkelten im Sonnenlicht bei ihrem Flug auf das Pflaster. Die beiden Antennen an einer Seite des Mechkopfes waren bereits verschwunden. Der nicht enden wollende Strom hochbeschleunigten Metalls aus Graysons Waffe hatte sie weggefetzt.
Der Mech glitt aus, rollte zur Seite, brachte die Arme unter seinen Rumpf. Etwas abseits lag der Laser, den das Metallungeheuer bei seinem Sturz verloren

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