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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Seht euch eure Feinde an! So wird es allen ergehen, die sich uns widersetzen! So wird es allen Feinden des Herzogs ergehen! Hoch Herzog Ricol! Der Sieg ist unser!«
    Wieder erklangen die Hochrufe, aber diesmal war ein nervöser Unterton nicht zu verkennen. Jeder der Soldaten wußte, daß der dritte Kopf von rechts in der Reihe aufgespießter Trophäen Sergeant Proller von der C-Kompanie gehört hatte. Seine Aufgabe war es gewesen, den Zugangskorridor vom Fahrzeughangar zur Kommandozentrale zu sichern. Irgendwie hatte er die Orientierung verloren. Als sein Trupp das Ziel endlich erreichte, hatten die überlebenden Verteidiger schon einige Luftkissentransporter organisieren können, mit denen sie die Flucht in Richtung auf ihre Stellungen am Raumhafen antraten.
    Es war soweit. Auf Lord Singhs Kommando gingen die Männer an Bord ihrer Transporter, die sich inmitten gewaltiger Staubwolken auf ihre Luftkissen erhoben und mit schrillem Singen den Hang hinunter glitten. Vor ihnen stampften die fünf Mechs langsam und mit tödlicher Zielstrebigkeit auf die Stadt zu.
    Grayson bemerkte den Angriff erst, als das schaurige Heulen einer Sirene über die plötzlich erstarrte Menschenmenge klang. Dann vernahm er die dumpfen Schläge entfernter Explosionen und die Passanten stoben schreiend und weinend in allen Richtungen davon. Schon wieder ein Angriff? Seit dem letzten Überfall waren erst wenige Stunden vergangen — kaum genug Zeit für die Piraten, die Burg zu erreichen und wieder umzukehren!
    Er trat an den Straßenrand, als grüngold uniformierte Gardisten im Laufschritt an ihm vorbeirannten. Die Gesichter unter den Visieren ihrer goldbesetzten Helme waren erschreckend jung. Am Klang der Explosionen konnte Grayson erkennen, daß es sich um KSR handelte - Kurzstreckenraketen -, wahrscheinlich von einem Mech abgefeuert. Welche Chance hatten diese Knaben gegen BattleMechs?
Über ihm zischte etwas durch die Luft. Einen Augenblick lang war am Himmel ein weißer Kondensstreifen zu sehen, dann verschwand der Eisenzaun um das Palastgelände auf der anderen Straßenseite unter schwarzer Erde und durch die Luft geschleuderten Stahlbetontrümmern. Grayson warf sich zu Boden und legte die Hände über den Kopf, als ringsumher die Trümmer zu Boden prasselten und von den Hauswänden prallten. Als er wieder aufsah, war die Straße mit Steinbrocken und verdrehten Eisenteilen übersät. In der Mitte des Zaunes klaffte ein rauchender Krater.
Eine Sekunde lang hielt ihn dieses Loch in seinem Bann. Das ist meine Chance, dachte er, nur um sich sofort zu korrigieren. Mara war inzwischen sicher auf dem Weg in einen Bunker. Er wußte nicht, wo er sie suchen sollte, und wenn der Palast angegriffen wurde, wäre es einem Selbstmord gleichgekommen, während der Kämpfe auf dem Palastgelände herumzuspazieren.
Die Wespe trat mehrere hundert Meter von Graysons Position entfernt aus einer Seitenstraße. Es war eine schnittige, elegante Maschine mit menschenähnlichen Bewegungen. Sie war blau-weiß lackiert, mit schwarzem und gelbem Besatz. Vier Antennen ragten wie aufgestellte Ohren an ihrem Kopf in die Höhe, zwei auf jeder Seite und gaben ihr das Aussehen eines wachsamen Raubtiers. Und jetzt suchte dieser Kopf die Straße nach Gegnern ab. Das Cockpit eines BattleMechs besaß natürlich keine Fenster, aber das unter dem schützenden Stirnvorsprung liegende Ortungsband kam ihnen in Sinn und Erscheinung recht nahe. Der Mech war mit einer KSR-Lafette in der linken Hüftpartie und einem mittelschweren Laser bewaffnet, den er mit bedrohlicher Leichtigkeit in der rechten Hand trug.
Wespen wurden hauptsächlich als Scouteinheiten eingesetzt. Sie waren schnell, relativ leicht gepanzert und bewaffnet und extrem beweglich. Mit Hilfe der vom Fusionsreaktor gespeisten Sprungdüsen in den Beinen und dem eckigen Tornister auf dem Rücken konnten sie bis zu 180 m hoch springen, um aus der Luft auf Bodenziele zu feuern oder die Umgebung besser überblicken zu können.
Selbst in seiner jetzigen Lage erkannte Grayson die Maschine wieder. Die Tatsache, daß jemand die geballte Faust auf dem linken Bein des Mechs abgekratzt und ein Auge darübergemalt hatte, konnte ihn nicht täuschen. Mechs waren ebenso einzigartig wie Personen und das galt besonders für Maschinen mit langer Kampfgeschichte, die schon ungezählte Male lackiert und im Kampf beschädigt worden waren. Diese Wespe hatte Carlyle's Commandos gehört. Sie mußte während der Schlacht in die Hände des Gegners

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