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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Marodeur. Grayson duckte sich so gut er konnte, als glühende Granatsplitter durch sein Cockpit fetzten. Er blickte überrascht nach unten, und sah, daß sein linker Arm und seine Seite blutüberströmt waren. In diesem Moment wünschte Grayson sich ein funktionstüchtiges Funkgerät. Es wäre schön gewesen, jetzt »Das war's also« oder »Es war schön, an eurer Seite kämpfen zu können« oder irgendeine andere der Phrasen aussprechen zu können, die ein MechKrieger in einer solchen Situation von sich geben mochte. Er wünschte, er hätte Lori noch einmal sehen können. Sie hatte gesagt, daß sie ihn liebte! Er wünschte ...
    Drei Raketen loderten knapp über sein zerfetztes Cockpit. Eine vierte Rakete traf ein Bein seiner Maschine. Der beschädigte Koloß begann zu taumeln. Er bearbeitete die Kontrollen des Marodeur, aber die schwere Maschine wollte nicht reagieren. Funken schlugen aus der Instrumentenkonsole, und rote Warnlämpchen berichteten von Hitzeüberlastung, von schmelzenden Platinen, von versagenden Waffensystemen ...
In der ganzen Stadt nahmen Verthander den Kampf auf. Zehn Jahre lang hatten sie hilflos und ohne Stimme zugesehen, wie sich die Kurita-Faust immer fester um ihre Welt und ihre Stadt schloß. Jetzt aber hatte sie die fürchterliche Schlacht im jahrhundertealten Herz der Universität in eine nicht mehr zu zähmende Wut gepeitscht. Entsetzte Blauröcke warfen angesichts der heranströmenden Menge ihre Waffen fort und ergriffen die Flucht. Kurita-Braunjacken taten dasselbe, wenn sie nicht mit hoffnungsloser, verzweifelter Wildheit das Feuer eröffneten, bis die Menge sie erreichte und in Stücke riß.
    Waffen wurden vom Pflaster aufgehoben oder aus blutüberströmten Händen gerissen. Eine Lanze KuritaBattleMechs auf dem Weg zur Universität hielt an, als der Mob über den Universitätsplatz in Richtung der Kurita-Stellungen südlich des Unitors strömte. Als die Lanze sich umdrehte und mit MGs und Lasern das Feuer eröffnete, rissen die Maschinen blutige Schneisen in die Menge. Aber Hunderte, Tausende kreischender Zivilisten schoben sich weiter vorwärts, kletterten über Infanteriebarrikaden und liefen zwischen den Beinen der hilflosen Metallriesen hindurch.
    Überall fanden sich Kurita-Soldaten in kleinen, isolierten Grüppchen wieder, als die loyalistische Miliz dahinschmolz und die Zahl der durch die Straßen stürmenden aufgepeitschten Bürger immer weiter zunahm. Mit Öl und Benzin gefüllte und mit Tuchfetzen verschlossene Flaschen wurden angezündet und flogen in weitem Bogen durch die Luft. Flecken aus flüssigem Feuer und pechschwarzem Rauch bedeckten die Glieder und den unteren Torso der BattleMechs. Die vier umkämpften Maschinen änderten die Marschrichtung und zogen sich aus dem Universitätsbereich zurück. Auf eine Anfrage nach Informationen berichteten sie über das Kurita-Gefechtsnetz, daß die Straßen von Regis verloren seien und sie den Rückzug anträten.
Zwei Blocks weiter östlich begegneten die vier KuritaMechs den durch die Stadttore brechenden Rebellenmaschinen. Drei der vier Piloten entschieden, daß sich die Sache Haus Kuritas auf Verthandi am besten verteidigen ließe, indem sie Stellungen außerhalb der Stadt einnähmen — weit außerhalb der Stadt. Der vierte Pilot blieb, wo er war — sein Orion in Flammen gebadet, seine toten Hände noch um die Kontrollen gelegt.
    In der gesamten Stadt begannen sich Kurita-Mechs und Soldaten zurückzuziehen. BattleMechs fühlen sich in den engen Gassen einer Stadt, zwischen den hohen Gebäuden, nie ganz wohl, und jetzt drohte der zivile Mob sämtliche Braunröcke in Regis zu ermorden.
    Das Blatt hatte sich gewendet.
    Der Hof war seltsam still. Einen Augenblick lang fragte sich Grayson, ob er — schutzlos dem Krachen und Donnern der schweren Geschütze ausgesetzt, wie er war — das Gehör verloren hätte. Dann wurde er sich allmählich des Tosens der Flammen bewußt, die wenige Meter vor ihm aus den Eingeweiden des zerschossenen Kriegshammer brachen . Der Jenner und die übrigen frisch eingetroffenen DracoMechs waren noch da, aber sie hatten ihren Angriff abgebrochen, hatten sich umgedreht... Sie waren auf dem Rückzug!
    Warum?
Er streckte die Hand aus, um einen Vetoschalter zu drücken und bekam seinen blutverschmierten und von Brandblasen bedeckten Arm zu Gesicht. Jetzt wurde ihm auch die Hitze bewußt, die vom heißen Metall des Marodeur ausging, sich den Weg in seine Lungen bahnte, und auf den freiliegenden Hautpartien

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