BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
die Gerüste, in denen drei BattleMechs der Legion standen — die beiden Dunkelfalken und Kogas Schütze. In kurzen Abständen flackerten hier und da Lichtblitze auf und regneten Funken durch die Luft, wenn die Arbeiter Panzerplatten festschweißten und beschädigte Schaltkreise reparierten.
Grayson stand mit seinem Seniortech am Fuß seines Marodeur. Die Schäden am Rumpf der Maschine waren teilweise repariert worden, aber der Verlust von zwei Wärmeaustauschern würde ihm so lange Sorgen machen, bis sie ersetzt wurden.
»Kogas Mech ist in fünfzehn Minuten wieder einsatzbereit«, erklärte King. »Sie bringen gerade eine neue Abdeckung an seiner Backbordlafette an. Auf der linken Seite ist er dann etwas schwächer gepanzert als vorher, aber er wird in jeder Hinsicht gefechtsklar gemacht.
Bei Sharyls Dunkelfalke sieht die Sache schon schlimmer aus. Wir haben einen Hauptnockentreiber für ihre Aufhängung gefunden, aber bis er wieder volle Geschwindigkeit erreichen kann, sind noch Stunden nötig. Oberleutnant Kalmars Dunkelfalke ist nicht ernsthaft beschädigt, aber sie hat eine Menge Panzerung verloren. Da würde ich schätzen ... zwei Stunden.«
Grayson blickte fasziniert auf die Sternenbund-BattleMechs, die um sie herum das Depot füllten. Welche Ironie, daß die Legion ihre eigenen Maschinen mit zusammengeklaubten Ersatzteilen und provisorischen Reparaturen zusammenflicken mußte, während sie von einer gewaltigen Armee absolut fabrikneuer BattleMechs umgeben waren.
Unglücklicherweise hätte es tagelanger Arbeit bedurft, sie funktionsbereit zu bekommen, ihre Waffen zu montieren, Munition einzuladen, ihre Stromsysteme zu testen und ihre Neuroschaltkreise abzustimmen. Tage, über die die Gray Death Legion einfach nicht verfügte.
Dasselbe Problem traf für ihre Reserven in der Vermilliontiefebene zu. De Villar, Tracy Kent und ein paar MechKriegerAnwärter überholten auf der Deimos ihre Mechs, aber es würde noch mindestens vier Stunden dauern, bis diese Maschinen kampfbereit waren.
Graysons Kundschafter hatten eine dritte Marik-BattleMechEinheit gemeldet, die im Nagayacanyon auf die Quelle des Vermillion zustieß. Der Legion stand neuerlicher Kampf bevor, und Grayson hatte dazu nur sechs Mechs zur Verfügung.
»Koga kann ich also mitnehmen, aber beide Dunkelfalken sind für die nächsten paar Stunden außer Gefecht?«
»Ich fürchte ja. Was geht da oben eigentlich ab?« fragte King grinsend. »Wir kommen uns hier unten langsam wie kleine unterirdische Nager vor.«
»Bis jetzt haben wir sie aufhalten können ... aber nur mit Mühe. Leider haben wir ihnen nicht genug geschadet.«
»Sieben von denen gegen keinen von uns, bis jetzt«, erwiderte King frohgemut. »Für mich hört sich das nach einem ganz guten Zeugnis an.«
»Kann sein. Aber diesmal muß ich sechs Marik-Mechs mit sechs von unseren Maschinen aufhalten, und bei diesem Gefecht hat der Gegner schwere Kaliber dabei... und dazu noch Truppen und Panzer. Und das Gelände ist erheblich offener als in Lee's Paß. Wir werden eine Tracht Prügel beziehen, Alard. Es führt kein Weg daran vorbei.«
»Das flicken wir wieder.«
Grayson schüttelte den Kopf. »Dieselben Mechs, die jetzt zusammengeschlagen werden, müssen in ein paar Stunden gegen die ganze verfluchte Marik-Armee antreten. Verstehen Sie das nicht? Diesmal werden wir Ausfälle haben, Alard, Verluste.«
Grayson fiel es schwer, das auszusprechen. Er konnte auf die Karte blicken und Tonnagen und Feuerkraft aufrechnen, aber egal, wie er seine Berechnungen auch umstellte, er erhielt immer die gleiche Antwort. Wenn er den Gegner aufhalten wollte, mußte auch der Graue Tod darunter leiden.
Wer würde fallen? Clay? McCall? Bear? Khaled? Das waren die Zeiten, an denen er sich der Aufgabe, eine BattleMech-Kompanie zu befehligen, nicht gewachsen sah. Er kannte und mochte jeden der Männer in seiner Einheit, und trotzdem mußte er ihnen Befehle erteilen, die mit Sicherheit zu Verlusten führen würden. Zumindest würde Lori an dem bevorstehenden Gefecht nicht beteiligt sein. Der Gedanke daran ließ augenblicklich Schuldgefühle in ihm aufsteigen. Er liebte Lori, aber konnte er sie tatsächlich aus dem Kampf heraushalten, wenn er damit möglicherweise Bear oder Clay oder McCall zum Tode verurteilte? Und wenn Loris Maschine rechtzeitig zur letzten Schlacht repariert war? Was dann?
King nickte. »Ja, Oberst, es wird hart werden.«
»Das ist unsere letzte Chance, den Feind zu stoppen, bevor er seine
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