BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Drango Ärger bekommen zu haben. Das konnte bedeuten, daß Lee's Paß frei war, aber Chu wollte sich darauf nicht verlassen.
»Okay, Jungs«, befahl er. »Eine Reihe. Uns bleibt keine andere Wahl.«
Und ihre Kletterpartie nahm ihren Anfang.
Die BattleMechs des Grauen Todes benutzten die alten Tunnelanlagen des Sternenbunds, um zuerst die Drangokluft zu erreichen und dann eiligst nach Nordwesten zu sprinten, wo sie bei Lee's Paß wieder an die Oberfläche kamen. Grayson hatte seine Maschinen entlang der auf seiner Computerkarte verzeichneten Wege durch dunkle, hallende Korridore unter den Bergen geführt, bevor sie zwischen den Felsen und Spalten um die Bergpässe wieder ans Tageslicht kamen.
Offenbar war die Sternenbundanlage einst von der Oberfläche über zahlreiche Routen erreichbar gewesen. Drango schien eine Art Transportzentrum gewesen zu sein, das in direkter Verbindung mit diesem subplanetaren Komplex gestanden hatte, auch wenn Sinn und Zweck all dessen lange vergessen war. Heutzutage erinnerten sich die Dorfbewohner nicht mehr an den Komplex, der sich unter ihren Füßen und rings um sie her erstreckte. Heutzutage gab es nur noch vage Legenden über seltsame Ereignisse und übernatürliche Kreaturen, die in geheimen Schlupfwinkeln der Nagayaberge hausten.
Der Graue Tod hatte die unterirdischen Korridore schon zweimal benutzt: früh am Morgen, um sich in der Drangokluft den Kundschaftern Langsdorfs zu präsentieren, und dann, nach dem Rückzug von Maranovs Truppen noch einmal, den Gefechtsschauplatz zu verlassen und den Marik-Beobachtern Rätsel aufzugeben, wohin die Mechs und Panzer der Söldner so plötzlich verschwunden sein mochten. Sharyl und Koga hatten eine Nebenstrecke der Tunnel südlich von Drango ins Zentraldepot benutzen können, wo die Techs zwischen Kränen und Gerüsten die beiden beschädigten Maschinen wieder gefechtsklar machten.
In der Zwischenzeit hatte der Graue Tod Lee's Paß durch einen gewundenen, nach Nordosten führenden Korridor vor Kapitän Chu erreicht. Grayson hatte schon im voraus eine Einheit aus Panzern und gepanzerten Luftkissenfahrzeugen dort aufgestellt, um gegen nächtliche Versuche der Marik-Truppen gefeit zu sein, Graysons Einheiten zu umgehen. Lee's Paß wurde von einem scharfen Kamm zweigeteilt, der den höchsten Punkt des Weges über das Gebirge markierte, so daß nur ihre Geschütztürme zu erkennen waren. Nur Augenblicke bevor Chus BattleMechs in Sicht kamen, tauchte Graysons MechEinheit hinter dem Kamm auf.
»Wie sieht's aus, Burns?« fragte Grayson über die Außenlautsprecher die verdreckte Gestalt, die in der offenen Dachluke eines Pegasus-Luftkissenscoutpanzers stand und die Infanterie dirigierte.
»Alles im Griff, Oberst!« Burns mußte die Hände trichterförmig um den Mund legen und zu Grayson emporbrüllen, um sich Gehör zu verschaffen. »Wir haben eine MechKolonne entdeckt, die in unsere Richtung kommt. In der Hauptsache leichte Kaliber. Der Platz reicht nicht aus, sie in die Zange zu nehmen, also warten wir hier, bis sie uns erreichen.«
»Dann überlasse ich das Ihnen, Feldwebel. Meine Mechs bleiben hier in Reserve, bis Sie uns brauchen.«
Ein Verteidigungsgefecht war einer Offensivschlacht immer vorzuziehen, zumindest wenn es darum ging, Schäden und Verluste in Grenzen zu halten. Burns' Truppen waren auf der ganzen Breite des Passes in flachen Schützenlöchern und Gräben oder hinter eilig aufgebauten Felsbarrikaden in Stellung gegangen. Die Fahrzeuge, in erster Linie leichtbewaffnete Transporter, waren auch eingegraben, aber so, daß sie ohne Schwierigkeiten aus ihren Stellungen zurücksetzen und manövrieren konnten, falls dem Gegner der Durchbruch gelingen sollte. Freiwillige hatten sich mit tragbaren Raketenwerfern die Schluchtwände empor gewagt. Das Regiment hatte zwar bei dem Überfall auf das mobile Hauptquartier seinen Vorrat an Infernoraketen aufgebraucht, aber sie verfügten noch über eine Reihe von Kurzstreckenraketen für die Werfer, und die felsigen Paßwände boten eine ideale Gelegenheit, den Feind aus dem Hinterhalt von den Seiten oder im Rücken zu packen. Grayson hielt seine sechs Mechs außer Sicht hinter dem von Burns verteidigten Kamm.
Chus Truppe kam um eine Paßbiegung und näherte sich langsam dem Kamm. Burns wartete, bis der Dunkelfalke an der Spitze der Kolonne noch neunzig Meter entfernt war, dann gab er den Feuerbefehl.
Allein hat ein Transportschweber selbst gegen einen leichten BattleMech nicht den Hauch
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