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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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wollen, änderte dann aber seine Meinung. Dann ging er über die Terrasse zurück zur Tür. Das leise Quietschen seiner weichen Sohlen auf dem Steinboden war weit bedrohlicher als das scharfe Knallen der Stiefel Ardans, als er sich in die entgegengesetzte Richtung zurückzog.
Der junge Mann wurde etwas langsamer, als er durch das Tor trat und dem dort Wache stehenden Mech zunickte. Obwohl er seit zwei Jahren auf diesen Punkt zusteuerte, hatte es seinen ganzen Mut gebraucht, seinem Freund und Herrscher so offen gegenüberzutreten. Und jetzt, als geschehen war, was er gewollt hatte, fühlte Ardan sich plötzlich verloren.
Sein Leben würde sich drastisch verändern. Auch wenn er mit den Royal Guards regelmäßig trainiert hatte, um seine Fähigkeiten nicht einrosten zu lassen, hatte das Leben am Hof ihn weich werden lassen. Er hatte schon lange nicht mehr das Gemisch von Ozon und Blut gerochen. Ein Kampfeinsatz bedeutete auch die Trennung von Sep, aber er zwang seine Gedanken hastig in eine andere Richtung.
Sie war auch eine MechKriegerin. Die beiden hatten nie über ihre Gefühle füreinander gesprochen, und Ardan hatte nicht die Absicht, daran etwas zu ändern. Aber irgendwie fühlte er eine Leere in seinem Innern bei dem Gedanken, in anderer Begleitung in die Schlacht zu ziehen. Sep war gut, und sie war zuverlässig.
Er würde sich von ihr verabschieden müssen, und vom Rest der Kompanie ebenfalls. Wegen seiner Beziehung zum Prinzen Davion hatten viele aus Eifersucht darauf verzichtet, Ardans Freundschaft zu suchen, aber mit dreien von ihnen verband ihn eine gewisse Nähe. Es würde nicht leicht werden, sich zu verabschieden.
Er marschierte in Richtung Kaserne und Exerzierplatz. Die Royal Brigade war in einem abgeschirmten Gebäude untergebracht, das selbst durch einen Frontalangriff der meisten Waffensysteme nicht zu zerstören war. Unter dem Komplex warteten in doppelt abgesicherten Waffenkammer/Werkstätten die Mechs der Brigade.
Ardan dachte auch an die Techs, die so gewissenhaft daran arbeiteten, seinen Victor in bester Verfassung zu halten. Er würde Lal und Nym beinahe so sehr vermissen wie seine Offizierskameraden. Aber er mußte einen Bruch vollziehen, und das so schnell wie möglich. Durch gesteigerte Aufmerksamkeit in den letzten Tagen hatte Ardan herausbekommen, daß Hanse noch diese Woche Truppen auf den Weg schicken würde, die Stein's Folly zurückerobern sollten.
Normalerweise hätte es beinahe zwei Monate gedauert, die acht Sprünge von New Avalon bis Folly zu absolvieren, aber über den Kommandoweg ließ sich die Reise in Stunden durchführen. Dennoch würde der letzte Sprung ein harter Brocken werden ... geradewegs vor die Geschütze der Liao-Schiffe.
Er stoppte am ID-Scanner, bevor er in die Kaserne trat, die um diese Zeit still dalag. Drill und Gefechtstraining waren für heute erledigt, und die anderen Mitglieder seiner Einheit wuschen sich, entspannten oder beschäftigten sich mit Strategiespielen, während sie auf das Abendessen warteten.
Ardan wußte, daß er Sep und Jarlik im Gemeinschaftsraum finden konnte, wo sie jeden Nachmittag eine Stunde an den Computern verbrachten. Sie maßen ihr Geschick, polierten ihre strategischen Fähigkeiten und testeten ihre Reflexe. Er würde warten, bis er sie später in der Messe sah. Denek und Fran waren wahrscheinlich in ihrem gemeinsamen Quartier. Ohne Zweifel hingen sie faul herum, kippten Bier und ärgerten sich gegenseitig.
Ardan lächelte. Wenn man den beiden zuhörte, konnte man meinen, sie wären die schlimmsten Feinde statt die besten Freunde. Er klopfte an ihre Tür und hörte ein Lachen.
»Nur herein, wer immer es sei!« rief Fram. »Freund oder Feind, wir brauchen jemand, der uns davon abhält, einander abzumurksen!«
Ardan stieß die Tür auf und trat ein. »Sieht so aus, als müßtet ihr beiden Streithähne euch dafür jemand anderen suchen. Ich fliege nach Folly.«
Zwei Paar Stiefel schlugen von ihrer erhöhten Position auf der Tischplatte auf den Boden. Zwei Paar Augen starrten ihn überrascht aus zwei braunen Gesichtern an.
»Ehrlich?« fragte Denek. Er schob Ardan einen Stuhl zu. »Hier, setz dich hin und erzähl uns mehr! Action? Heiliger Turbinendonner! Während wir hier rumsitzen, die Fersen kühl halten und exerzieren, marschierst du echt zurück in den Krieg?«
»Was erwartest du von jemand, der das Vertrauen des Prinzen genießt. Jetzt müssen wir uns auch noch zusätzlich Sorgen um Ardan machen, während wir uns abrackern, damit

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