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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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gefunden, als sie das Gepäck von Michaels >Repräsentanten< entgifteten. Sie haben mir auch die oberste Akte gegeben, mit kompletten Lebensläufen aller Personen, die Michael geschickt hat.«
    Allard nahm die Akten und legte sie auf einen Beistelltisch. Dann dämpfte er das Licht und aktivierte das Sichtgerät. Nach einem anfänglichen Rauschen füllte ein goldener Löwe auf leuchtendgrünem Feld den Schirm. Als Michael Hasek-Davions Wappen verblaßte, fragte Sortek trocken: »Liegt es nur an mir, oder wirkt der Löwe wirklich mit jeder neuen Aufnahme capellanischer?«
    Hanse schnitt eine Grimasse. »Du glaubst doch wohl nicht, daß Michael mit Liao reden könnte?«
»Ha!« sagte Sortek.
Michael Hasek-Davions Gesicht nahm auf dem Schirm Gestalt an und verhinderte weitere Kommentare. Der Herzog von New Syrtis, nur sieben Jahre älter als Hanse Davion, trug sein langes schwarzes Haar zu einem Zopf geflochten, der sich wie eine Schlange über seine Schultern wand. Die grünen Augen standen ein wenig zu dicht beieinander und waren ständig in Bewegung, was nicht gerade den Anschein von Ehrlichkeit erweckte. Michaels Stimme war tief und für Ansprachen hervorragend geeignet, drückte jedoch keinerlei innere Überzeugung aus.
»Meine Grüße, Bruder. Deiner Schwester Andrea geht es gut, und sie schickt dir alles Liebe. Sie ist sehr besorgt um dich und hofft, daß du so fit wie eh und je bist.« Ohne es zu wissen, bezog sich Michael im nächsten Satz auf die kurze Periode, in der Liaos Double an Hanses Stelle regiert hatte: »Deine Kentaresgrippe im letzten Jahr hat ihr große Sorge bereitet.«
Hanse lächelte. »Michael konnte noch nie gut lügen. Er wird nie erfahren, wie nahe Liao daran war, die Vereinigten Sonnen zu besiegen.« Mit einem Nicken dankte er Quintus für seine Bemühungen, die Nachricht von der Liao-Verschwörung zu unterdrücken.
Michael Hasek-Davion entfernte sich von der Kamera. Sie fuhr zurück und zeigte das gesamte, karg möblierte Büro des Herzogs. Der Fliesenboden und die weißgetünchten Wände erinnerten an Wohnungen in den nordamerikanischen Wüstengebieten Terras, aber die neokubistischen Gemälde und militärischen Lagepläne, die an den Wänden hingen, zerstörten die friedliche Atmosphäre, um die sich der Architekt des Büros bemüht hatte. Hasek-Davion setzte sich auf eine Ecke seines Schreibtisches.
»Es fällt uns nicht leicht, Euch die folgende Mitteilung zu machen, Prinz Davion, da sie Eure Motive bezüglich der Mark Capella in Frage stellt. Natürlich können wir Eure Verärgerung über unsere Weigerung verstehen, unsere Truppen für Euren Krieg gegen Kurita im Norden freizustellen, aber Haus Liao beobachtet uns mit gierigen Blicken. Wie könnten wir Euch als Markherr dienen, wenn wir zuließen, daß Ihr eine Front stärkt, indem Ihr eine andere entblößt?«
Michael zuckte die Achseln, dann verfinsterte kaum verhüllter Zorn seine Miene. »Wie ist es möglich, daß Ihr noch keine Bestrafung des schlimmsten Verräters in die Wege geleitet habt, der je in den Vereinigten Sonnen sein übles Werk verrichtete? Wie ist es möglich, daß Ihr die Anstrengungen Eures vielgepriesenen New Avalon Instituts der Wissenschaften darauf verwendet, einen üblen Hochverräter wieder gesund zu pflegen? Wie könnt Ihr etwas anderes als die Todesstrafe für Justin Allard verantworten?«
Die Heftigkeit seines Ausbruchs ließ den drei Zuschauern keine Möglichkeit zur Reaktion. »Justin Xiang Allard, der Sohn Eures eigenen Spionageabwehrchefs, hat die Mark Capella bei mehr als einer Gelegenheit verraten. Ihr wußtet davon, daß er Sergeant Philip Capet suspendierte, habt es jedoch geflissentlich übersehen. Ihr selbst habt Capet für seine selbstlose Tapferkeit auf Uravan das Sonnenbanner in Gold verliehen. Wie Allards Entlassung eines solchen Helden Eurer Aufmerksamkeit entgehen konnte, übersteigt mein Fassungsvermögen — es sei denn, der Bericht hat Euch nie erreicht.«
Hanse warf Quintus Allard einen schnellen Blick zu, der dem anderen signalisierte: Der Kerl lügt. Eines solchen Vertrauensbeweises hätte es nicht bedurft, aber das bittere Lächeln auf Allards aschfahlem Gesicht zeigte dem Prinzen, daß er verstanden worden war.
»Sicher, Prinz Davion, habt Ihr jedoch Berichte über den Hinterhalt gesehen, der Justin Allard den Arm kostete. Viele Menschen könnten seine Verletzungen auf simples Pech zurückführen. Meine Untersuchungen haben jedoch Informationen zutage gefördert, nach denen der

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