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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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düster, und er musterte die Metallprothese. Ich hasse ihn, ohne Einschränkung und von ganzem Herzem. Er ist leblos, und weil er leblos ist, werde ich nie wieder einen Mech steuern. Das Handgelenk blieb leicht angewinkelt, wie er es für seine letzten Bewegungen eingestellt hatte. Die wie Krallen gekrümmten Finger drehten sich steif in Richtung der Handfläche. Justin drehte den Arm, so daß die Handfläche nach oben schaute, und wieder zurück. Er verspottet mich, tut so, als wäre er ein brauchbarer Ersatz für das Glied, das ich verloren habe. Aber das ist es nicht, was der Doktor wissen will. Er interessiert sich nur für seine Funktionen, nicht für meine Gefühle und Gedanken über meinen Metallarm.
    »Der Ellbogen funktioniert sehr gut, und die Übungen haben geholfen, mir ein Gefühl für die Stellung des Arms zu geben. Ich schätze, das kommt vom Gewicht und Druck auf die Ansatzstelle.« Justin kniff die Augen zusammen und versuchte, seine linke Hand zur Faust zu ballen. »Wenn ich die Finger oder das Handgelenk bewege, habe ich einen Hauch von Gefühl, aber nichts, was ich kontrollieren könnte.« Justin zuckte die Achseln. »Vielleicht vergeht das Gefühl, wenn ich Hand und Finger erst wieder richtig bewegen kann.«
    Dr. Thompson beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Justin, möglicherweise werden Sie das Handgelenk oder die Finger dieser Hand nie richtig bewegen können. Es gibt zwar voll bewegliche Prothesen, aber die kommen für Sie nicht in Frage. Dazu haben Sie zu schwere Verletzungen erlitten.«
    Justin hörte zu und verstand, was der Arzt sagte, aber er konnte dessen Aussage einfach nicht als Wahrheit hinnehmen. Er nickte jedoch und fühlte, wie an seinem Haaransatz der Schweiß ausbrach. »Sie haben mir schon früher erklärt, daß man dazu noch Muskelgewebe im Unterarm besitzen muß, das Sie mit künstlichen Sehnen und Bändern verbinden könnten, um ihnen Kontrolle über Hand und Finger zu geben.«
    Thompson nickte. »Stimmt.« Er faßte Justins Prothese am Handgelenk und bog sie vorsichtig zurück an dessen Schulter. Er deutete auf den Ellbogen und setzte seine Erklärung fort. »Bei Ihnen können wir nur noch mit Teilen der Elle und Speiche und den Ganglien in Ihrem Ellbogengelenk arbeiten. Es sind eigentlich die Muskeln Ihres Oberarms, die Ellbogen und Unterarm bewegen. Hand und Finger kontrollieren Sie ausschließlich durch die Nervenimpulse in Ihrem Ellbogen.«
    Das Grauen kroch madengleich durch Justins Eingeweide. Er wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn. »Sie wollen sagen, daß ich nie in der Lage sein werde, diese Hand richtig zu bewegen.«
    Der Doktor schüttelte den Kopf. »Nein. Durch Jahre harter Arbeit, zum Beispiel Ihr Tai Chi Chuan, werden Sie die Kontrolle über die Motoren und verkürzten Myomerfasern gewinnen, die durch Ihren Unterarm gezogen sind. Mit viel Ausdauer sollten Sie irgendwann in der Lage sein, grobe motorische Funktionen mit dieser Hand auszuführen.« Der Arzt bewegte seine Finger. »Sie werden nie Klavierspielen können, aber sie können es schaffen, eine Traube zu pflücken und zu essen.«
    Wut flammte in Justins dunklen Augen auf, und er sprang hoch. Ich will keine Trauben! Ich will einen Mech! Seine rechte Hand ballte sich zur Faust, und er schloß die Augen, um seine Gefühle zu unterdrücken. Als er sie wieder öffnete, funkelte er Thompson an. »Warum sagen Sie nicht, was Sie die ganze Zeit vermieden haben? Warum sagen Sie mir nicht, daß ich nie wieder einen Mech steuern werde?« Er starrte auf seine reglose Hand. »Warum sagen Sie mir nicht, daß ich ein nutzloser Krüppel bin?«
    Der Doktor schürzte die Lippen und schüttelte langsam den Kopf. »Das sage ich deshalb nicht, weil es meiner Ansicht nach nicht der Wahrheit entspricht.«
    Justin platzte der Kragen. »Erzählen Sie mir nichts von Trainingsprogrammen und Therapie, Doc! Ich will nichts davon wissen. Ohne einen Mech bin ich ein Nichts. Stellen Sie sich vor, Sie müßten den Rest Ihres Lebens anderen Ärzten zusehen, ohne selbst praktizieren zu können ... ohne sich um Patienten kümmern zu können ... nur zusehen. Stellen Sie sich vor, wie alle Ihre Freunde und Verwandten Sie über Ihren Verlust hinwegzutrösten versuchen, und all die Silberstreifen am Horizont aufzählen. Bei Gott, ich werde einen Weg finden, wieder an Bord eines Mechs zu kommen.«
    Doktor Thompson nickte lächelnd. »Ich habe den Jungs in der Biomechanik gleich gesagt, daß Sie der richtige

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