BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
und diesmal wird sie brechen. Mein Vater erhält seine Maskirovka-Berichte von Xiang. Jetzt werde ich meine von Tsen Shang erhalten.
Langsam kam Tsens Kopf wieder hoch. »Ein Angriff auf die Kathil-Raumwerft läßt sich arrangieren. Aber ich werde die Planung allein durchführen müssen, damit der Spion in der Maskirovka nichts davon erfährt.«
Romano stimmte ihm zu. »Und du darfst den Plan meinem Vater erst preisgeben, wenn niemand den Prinzen mehr rechtzeitig warnen kann.«
Tsen kaute auf der Unterlippe. »Das bedeutet, wir brauchen eine Kommandostrecke nach Kathil. Wenn die Truppen auf konventionelle Weise befördert werden, brauchen sie zu lange.«
Romano trat auf ihn zu. »Kein Problem. Wir können ein paar der Sprungschiffe in Xiangs Strecke umdirigieren, nachdem er sie benutzt hat. Anstatt sie zurückzurufen, beordern wir sie auf neue Positionen.«
Tsen lächelte. »Und wir brauchen Elitetruppen.«
Mit hastigem Atem flüsterte Romano: »Wir werden die Besten haben. Ich werde die Todeskommandos meines Vaters mit deinem Angriff beauftragen.« Sie legte die Arme um Tsens Taille.
Tsens Augen waren halbgeschlossen, und er ging völlig in seinen Gedanken auf. »Es könnte funktionieren.«
Sie zog ihn näher und schmiegte sich an ihn. »Es wird funktionieren, Geliebter. Mit diesem Sieg wirst du deinen rechtmäßigen Platz in der Maskirovka einnehmen.« Während sie über sein Haar strich, blickte sie über seine Schulter in den Spiegel und lächelte ihr Spiegelbild zuversichtlich an.
7
Lyons
Isle of Skye, Lyranisches Commonwealth
5. April 3029
Hauptmann Daniel Allard nahm dankbar den Aktivatorschlüssel aus der Hand des am Ausgang des Mech-Hangars stehenden Zwerges. »Danke, Clovis. Das Ding brauche ich grundsätzlich nur dann, wenn ich es nicht finden kann.« Dan wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß ab, der seine hellbraunen Locken an die Stirn klebte, dann setzte er das sichelförmige Werkzeug an und befestigte einen Myomermuskel am Fingergelenk des BattleMechs. »Ja, das dürfte die Sache in Ordnung bringen. Besser jetzt reparieren, als während des Gefechtes Schwierigkeiten zu bekommen.«
Clovis' braune Augen funkelten, als er sich auf eine Kiste hievte und Auge in Auge mit dem MechKrieger saß. Er zog eine kalte Flasche Bier hinter dem Rücken hervor und reichte sie Allard. »Das ist nur eine der Methoden, die ich mir als Dank dafür vorstellen kann, daß die Kell Hounds uns geholfen haben.« Clovis deutete auf die ockerfarbene Grasfläche zu den arbeitenden MechKriegern der Söldnereinheit. »Auf Styx habe ich zum erstenmal Mechs in Aktion gesehen. Irgendwie scheinen das hier gar nicht dieselben Maschinen.«
Dan nickte. MechKrieger sehen ihre Maschinen ganz automatisch als Zerstörer. »Zehn Meter hohe Vernichtungsapparaturen« hat einer meiner Ausbilder sie genannt. Man braucht schon Morgan Kells Weitsicht, um eine solche Verwendung für einen Mech zu finden.
Draußen auf dem Feld arbeiteten die humanoiden Kampfmaschinen in einem kantigen Netzwerk aus Stahlträgern. Aus der Ferne wirkten sie fast wie Roboterkinder beim Bau eines geheimen Clubhauses, aber Dan wußte, daß das Gerüst sich zwei volle Stockwerke über die Ebene erhob. Laser, die normalerweise dazu dienten, andere BattleMechs zu durchbohren und zu zerstören, wurden mit gebremster Leistung dazu eingesetzt, die Metallträger zu verschweißen. Nach dem, was wir gerade mit der Genyosha Basis auf Nashira gemacht haben, wirkt es geradezu ironisch, den Mechs beim Bau der Stadt Neue Freiheit für die Styx-Flüchtlinge zuzusehen.
Clovis fuhr sich mit den Stummelfingern durch die langen, schwarzen Haare. »Diese ganzen Gebäude aufzubauen, hätte uns monatelange Arbeit und eine Menge ComStar-Noten gekostet. Es ist erstaunlich.«
Dan nickte, dann nahm er noch einen Schluck aus der Flasche. »Deine Mutter und du, ihr habt harte Verhandlungen geführt. Wir bekommen Zugang zur Bifrost als Transportmittel, und ihr bekommt eine Stadt.«
Clovis hob eine Braue. »Morgan wäre bei seinen Verhandlungen mit uns noch weit erfolgreicher gewesen, wenn Herzog Aldo Lestrade nicht versucht hätte, uns von dieser Welt zu vertreiben. Er hat uns zwei Monate gegeben, das Gelände herzurichten, aber ich bezweifle sehr, daß er viel erwartet hat. Und jetzt sind wir schon zwei Wochen vor dem Termin beinahe fertig.«
Dan nickte. »Du hast recht — Morgan würde so ziemlich alles tun, um Lestrade zu ärgern.« Aldo Lestrades Einmischung in die Politik des
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