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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Was wußte dieser alte Mann von seinen »Unternehmungen«? Die Augen des Kriegsherrn verengten sich. »Was sind das für Informationen?«
»Ich möchte Ihnen von einem Soldaten erzählen, von einem MechKrieger namens Fadre Singh.«
»Es ist nicht meine Gewohnheit, Soldaten zu kaufen, Präzentor«, erwiderte Samsonow kalt. »Ich dachte, Sie hätten Informationen.«
»MechKrieger Singh ist ein höchst interessanter junger Mann, Kriegsherr. Sind Sie über seine jüngste Vergangenheit orientiert?«
»Nein«, grunzte Samsonow irritiert. Der Präzentor reagierte nicht auf Einschüchterung und schien fest entschlossen, das Gespräch auf seine Weise zu führen. Soviel zu seiner voraussichtlichen Eignung als Geschäftspartner. Je früher der alte Mann mit seinem einleitenden Geschwätz fertig war, desto früher würde er wieder gehen. »Ich bin sicher, Sie können mir alles darüber erzählen.«
»Bis zu einem gewissen Grad kann ich das tatsächlich«, erwiderte Kalafon, immer noch gelassen. »Seinen letzten beruflichen Erfolg hatte er bei Wolfs Dragonern. Bei dem Angriff auf Hoff, 3023, hat er eine brillante Vorstellung geliefert — eine, die dem Kurilasamurai würdig gewesen wäre. Mir wurde gesagt, er hätte einen Sturmangriff geführt, vor dem sein Vorgesetzter zurückgeschreckt sei, und damit das Blatt in der Schlacht gewendet. Der Überfall auf Hoff ist gut für das Kombinat ausgegangen, nicht wahr?«
Samsonow schwieg. Er ließ zu, daß Kalafon das Schweigen als Zustimmung und Bestätigung seiner Quellen auffaßte.
Der Präzentor fuhr fort: »Leider wurde der unglückliche Singh schlecht behandelt. Die peinliche Lage, in die er seinen Kommandeur gebracht hatte, schien schwerer zu wiegen als sein militärischer Erfolg. Der mißgünstige Offizier sorgte dafür, daß er mit Schimpf und Schande aus seiner Einheit ausgestoßen wurde.
Sein nächstes Kommando war ein einsamer Außenposten auf Misery. Misery ist eine öde, rauhe Welt, kalt und unfreundlich auf weiten Teilen ihrer Kontinente, aber heiß und scheußlich in den Zonen vulkanischer Aktivität. Faktisch war es ein Exil, völlig unpassend für einen Helden.
Auf Misery traf er eine MechKriegerkollegin. Eine Söldnerin, glaube ich. Sie war sehr verständnisvoll und konnte ihn weitgehend beruhigen. Von dieser wandernden Samariterin habe ich schließlich vom Schicksal des unglücklichen Singh erfahren.«
Kalafon hielt abwartend inne.
Samsonow ließ sich mit der Überlegung Zeit, auf welche Weise ein unzufriedener Dragoner von Nutzen sein konnte. Er kam zu dem Schluß, daß dies ein Köder war. Trotzdem, ein gewiefter Fisch konnte sich den Köder schnappen, ohne am Haken zu enden. »Dann ist dieser Singh also unzufrieden mit den Dragonern«, sagte er.
»Das ist mir zu Ohren gekommen«, erwiderte Kalafon unverbindlich.
»Warum sollte mich das interessieren?«
»Ach richtig. Sie kaufen ja keine Soldaten. Verzeihen Sie mein schwaches Gedächtnis. Da war noch etwas anderes.
Einmal, in einer langen finsteren Nacht auf Misery, hatte MechKrieger Singh eine längere Unterredung mit seiner Freundin, in deren Verlauf er der Dame gegenüber etwas erwähnte, etwas, das er den Hegiraplan nannte. Er behauptete, dieser Plan würde den vollständigen Exodus der Dragoner aus dem Kuritaraum bedeuten. Würde Sie das interessieren, Kriegsherr?«
»Das ist eine dumme Frage, und Sie sind nicht dumm, Präzentor. Wie hoch ist der Preis?«
»Sprechen Sie nicht von Preisen, Kriegsherr.« Kalafon breitete in einer dramatischen Geste der Offenheit die Hände aus. Ein Lächeln betonte die Falten in seinem Gesicht. »Ich kann Ihnen nichts verkaufen. Ich biete Ihnen lediglich aus gutem Willen ein Geschenk an.«
»Guter Wille wird durch guten Willen am Leben erhalten, ist es nicht so?« Samsonow starrte in Kalafons dunkle Augen, in denen Kälte und berechnende Intelligenz leuchteten. Hinter dieser Fassade aus guten Manieren steckt ein gefährlicher Mensch, sagte sich Samsonow. Vorsicht und Umsicht würden erforderlich sein. »Es freut mich, daß Sie so weise sind, wie man mir erzählt hat, Kriegsherr.«
»Manchmal läßt sich die Weisheit auch etwas Zeit«, schloß sich Samsonow dem Spiel der Höflichkeitsfloskeln und Euphemismen an. »Sie müssen mich über die traurige Geschichte dieses MechKriegers nachdenken lassen. Vielleicht kann ich einen Weg finden, um ihm seine Bürde zu erleichtern.«
»Der Heilige Blake betrachtet Großzügigkeit mit Wohlwollen.« Kalafon erhob sich. »Ich werde Sie jetzt

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