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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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beobachten, vergrößerte nur noch die Schande dieses Kriegers. Seiner Angst so völlig ausgeliefert zu sein, war bemitleidenswert, selbst bei einem so harschen und anmaßenden Mann wie Terasu. Seine Leistungen im Kampf waren vorzüglich, was darauf hindeutete, dass er Mut hatte. Minobu fragte sich, ob Terasus Mut im Kampf in Wirklichkeit vielleicht Angst vor der Schande war, die ihn möglicherweise genauso vollkommen überwältigen konnte, wie es die Angst vor dem Tod jetzt tat. Das würde auch zu seiner schikanierenden Art gepasst haben.
    Zwischen dem Klirren und Kreischen des Landungsschiffs, das durch die turbulenten obersten Schichten der Atmosphäre über dem Kontinent Aja pflügte, machte Minobu noch ein leiseres Geräusch aus. Es war eine Stimme, leise und monoton, die einen buddhistischen Singsang rezitierte. Wäre das Geräusch von irgendwo anders hergekommen als von der Andruckliege direkt unter ihm, er hätte es niemals gehört. Minobu hatte Sho-sha Brett Hawken nicht zugetraut, überhaupt irgendwelche religiösen Neigungen zu haben, es sei denn, man wollte seine glühende Hingabe an Haus Kurita als solche betrachten. Verspürte Hawken dieselbe Angst, die Terasu gepackt hatte? Hatte er das Gebet aus einem aufrichtigen religiösen Impuls heraus begonnen, oder war es lediglich ein Fokus, um seinen Geist zu beruhigen? Spielte das überhaupt eine Rolle?
    Während Minobu lauschte, wurde das Klirren leiser, aber das Dröhnen des Antriebs dauerte an. Das Schiff war langsamer geworden. Nach seiner Schätzung der seit dem Beginn des Landemanövers vergangenen Zeit mussten sie jetzt mit dem abschließenden Landeanflug auf den Raumhafen von Batan beginnen. Das Luft/ Raum-Kommando der Dragoner war so gut gewesen wie sein Ruf. Die Sternklinge war durchgekommen, ohne von Davion-Verteidigungsanlagen ernsthaft behelligt worden zu sein.
    Das Donnern der Motoren des Landungsschiffs flaute ab. Als die relative Stille des normalen Kreischens und Zischens des hundert Jahre alten Landungsschiffs wieder eingetreten war, tauchte Shoi-i Rudorff an ihrem Kabineneingang auf. Er entschuldigte sich für das Versagen des Interkoms und versicherte ihnen, es sei nun völlig ungefährlich, sich loszuschnallen. Minobu löste die Fesseln, die ihn während des Landeanflugs an Ort und Stelle gehalten hatten. Als er die Beine über den Rand der Liege schwang, um aufzustehen, tauchte Terasus Kopf auf. Sein Gesicht war vom zurückfließenden Blut gerötet. »Warten Sie da oben, bis die kämpfenden Soldaten fertig sind, Tetsuhara.«
    Er legte eine besondere, stolze Betonung auf das Wort >kämpfenden<. Hawken, der jetzt ebenfalls aufgestanden war, grinste ob des Kommentars maliziös, wobei die Zähne in seinem schwarzen Gesicht glänzten. Minobu wartete geduldig, während sie sich ihre Ausrüstung umhängten. Die Schwerter des Lichts ließen sich Zeit, aber Minobu erkannte, dass mehr hinter ihren Aktionen steckte als das simple Verlangen, ihn auf der engen Koje warten zu lassen. Ein vorschnelles Erscheinen auf dem Landefeld wäre der Würde eines Schwerts des Lichts abträglich, insbesondere auf einem Landefeld, das von gemeinen Söldnern erobert worden war.
    Schließlich waren Terasu und Hawken fertig. Terasu verließ die Kabine zuerst, ohne Notiz davon zu nehmen, dass der Zweite Offizier sich flach an die Wand drückte, um ihm Platz zu machen. Als Hawken die Kabine verließ, sagte er: »Machen Sie sich nützlich, Tetsuhara. Sagen Sie den Männern, sie sollen die MechLanze als Ehrengarde aufmarschieren lassen.« Über die Schulter rief Terasu zurück: »Sorgen Sie dafür, dass meine Männer zuerst draußen sind.« Hawken verzog das Gesicht und hastete hinter dem anderen Schwertoffizier her. Ihre im Streit um die Rangordnung erhobenen Stimmen hallten durch den Korridor.
    Rudorff kam zu Minobu, um ihm bei Wechsel aus der graubraunen Bordbekleidung in seine Uniform zu helfen. »Ich weiß nicht, wie Sie das schaffen, Sir. Die beiden sind Barbaren. Immer kommandieren sie alle herum. Was für eine Arroganz! Als wären sie der Koordinator persönlich. Aber Sie geraten nie aus der Ruhe. Wie ein Zen-Meister. Warum lassen Sie zu, dass sie so mit Ihnen reden?«
    »Es liegt in ihrer Natur.« Als Minobu sich den schwarzen Waffenrock überstreifte, rollte sich der hohe Kragen ein und verfing sich an der Seite seines Halses. Er entrollte ihn lieber selber, als dass er Rudorff gestattete, ihn zu richten. »Ganz so wie es Ihre Natur zu sein scheint, so offen zu

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