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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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reden.«
    Daraufhin entglitt Rudorff ein Verschluss, den er gerade zumachen wollte. »Ich bin ein treuer Sohn des Drachen, Herr«, stammelte er. »Ich wollte Sie nicht beleidigen, Herr.«
    »Ich bin nicht beleidigt. Hier. Halten Sie diesen Kasten.« Minobu entnahm dem Kasten seine Gala-Schwerter und steckte sie in den Gürtel. Zuerst das kurze, dann das längere. Nachdem er den Kasten wieder verstaut hatte, bugsierte er den Zweiten Offizier aus der Kabine und machte sich selbst auf den Weg zur Rampe. »Sorgen Sie dafür, dass Sho-sa Hawkens Befehl möglichst schnell seiner Lanze übermittelt wird.«
    Rudorff verbeugte sich. »Wie Sie befehlen, Herr.« Der Weg durch den Korridor zur Rampe war nur kurz, aber Minobu schwitzte, als er den Ausstieg erreicht hatte. Der trockene Planet hatte die Klimaanlage des alten Landungsschiffes bereits in der kurzen Zeit, die seit ihrer Landung verstrichen war, völlig überlastet. Minobus Schweiß verdunstete bei der ersten ungefilterten Berührung mit der heißen, trockenen Luft von Quentin IV, und er konnte fast spüren, wie ihm die Feuchtigkeit aus den Poren gesogen wurde.
So ungemütlich das Klima auch war, war es über weite Teile des Planeten doch weitaus freundlicher als auf seiner Schwesterwelt Quentin III. Selbst in den bewohnten Zonen der gigantischen Mesas dieses Planeten konnte ein Mensch die Sicherheit eines Schiffes oder Gebäudes nur in einem Schutzanzug verlassen. In der Hoffnung, nicht so lange draußen bleiben zu müssen, bis er vollständig ausgetrocknet war, sah sich Minobu auf dem Landefeld um.
In der Nähe des Kontrollturms stand ein Landungsschiff der Overlord-Klasse auf dem Landevorfeld. Sein massiger, eiförmiger Rumpf ließ die patrouillierenden BattleMechs klein erscheinen. Die Anwesenheit von WachMechs und die rege Aktivität in der Umgebung des Schiffes ließen darauf schließen, dass es Wolfs Flaggschiff war. Die Schwerter des Lichts waren offenbar zum selben Schluss gekommen, weil sie sich bereits auf dem Weg dorthin befanden. Minobu wollte ihnen gerade folgen, als er die Kabel einer Nachrichtenverbindung bemerkte, die vom Schiff zu den Kontrollturmanlagen verliefen. Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ging er die Rampe hinunter und auf das Raumhafengebäude zu.
Als er sich dem Eingang näherte, erwachte die Aufmerksamkeit der Dragonerwachen, die nach Kuritaart — Faust auf der Brust — salutierten. Ihre Haltung schien respektvoll. Die meisten Söldner, denen Minobu in der Vergangenheit begegnet war, waren in bezug auf militärische Etikette bemerkenswert nachlässig gewesen. Manche hatten nicht einmal gewusst, wie man anständig grüßt. Minobu überraschte sich dabei, wie er sich im stillen fragte, ob die Visierhelme der Dragoner wohl ein spöttisches Lächeln ihrer Träger verbargen. Es mochte ihrer Vorstellung von einem Spaß nahekommen, Respekt vorzutäuschen. Einerlei. Sie waren nur Türwächter, und ihre Gedankengänge waren nicht von Bedeutung. Minobu ignorierte sie, während er aus der brennenden Sonne in den Schatten des Gebäudes trat.
Direkt hinter der Eingangstür wartete ein junger weiblicher Lieutenant in einer Felduniform in der Tarnfarbe der Dragoner. Ihm fiel auf, dass ihr blondes Haar der Mode der meisten MechKrieger entsprechend sehr kurz geschnitten war. Kühle Luft aus den Gebläseeinheiten wehte an Minobu vorbei, um in die glühende Hitze nach draußen zu entweichen, während sie an ihn herantrat, salutierte und sagte: »Colonel Wolf freut sich sehr darauf, Sie kennen zu lernen, Chu-sa Tetsuhara.«
Er erwiderte ihren Gruß, ohne zu antworten.
»Wenn Sie mir bitte folgen würden, Sir.« Sie wandte sich um. »Ich bin sicher, die anderen Offiziere werden zu einem ihnen genehmen Zeitpunkt ebenfalls hierher finden.« Sie führte ihn durch die Trümmerreste der Kämpfe vom vergangenen Tag, wobei sie über die Schulter hinweg mit ihm Konversation trieb. Er gab auf ihre Fragen bezüglich des Verlaufs des Landeanflugs nur einsilbige Antworten und überhaupt keine mehr, als sie sich nach seiner Meinung über die vorherrschenden Wetterbedingungen erkundigte. Nach kürzester Zeit hatte sich seine Aufmerksamkeit von der einseitigen Unterhaltung abgewandt. Sein Körper folgte ihr durch die Korridore hindurch, aber sein Geist wandelte auf anderen Pfaden. Er war völlig in Grübeleien über seine Aufgabe und die damit verbundenen Konsequenzen für sich und seine Zukunft versunken und schreckte auf, als sie sich entschuldigte und ihn vor

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