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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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ungewöhnliches Talent.
    William Cameron war Wolfs Filter. Die Daten vom Schlachtfeld und vom Hauptgefechtscomputer wurden vom Tacticon B-2000-System im ZP10-C ZyAr/op-BattleMech des Captains übertragen und direkt in die Einheit gespeist, die er auf den Schultern trug. Dadurch war Cameron in der Lage, alle Nachrichtenverbindungen der Dragoner gleichzeitig abzuhören und zu verstehen, was für die meisten anderen Personen sinnloses Geplapper gewesen wäre. Er konnte wichtige Informationen erkennen und isolieren und auf diese Weise die Übersichtskarte des Colonel s immer auf den neuesten Stand bringen. Was jedoch am wichtigsten war, auf seine Beurteilung des Wertes einer Information war Verlass. Camerons Talent in Verbindung mit der Dragonertechnologie war eine machtvolle Kombination, die Wolf die Freiheit verschaffte, seine beträchtlichen Fähigkeiten als Kommandant voll auszunutzen und einzusetzen— eine Freiheit, für die die meisten Kommandanten viel gegeben hätten.
    Auf einen Befehl von Wolf hin ging Cameron um den Kartentisch herum auf Carmody zu. Er hatte nicht einmal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als er plötzlich stehen blieb und einen Augenblick lang angestrengt lauschte. Als er zu sprechen begann, tat er dies mit leiser Stimme und einem uncharakteristischen Anflug von Emotion. Eifer, vielleicht? »Ein Delta-Ruf, Colonel.«
    »Einspeisen«, sagte der Colonel.
    Wolfs Finger huschten über seine Computerkonsole. Über der Holokarte leuchteten Bereitschaftsdaten von Einheiten auf. Grelle rote Punkte erschienen etwa auf einem Drittel der Strecken zwischen Batan und Fasolht. Die Punkte waren von düsterem tiefroten Licht umgeben, das ein Gebiet überflutete, welches sich über alle geplanten Marschlinien erstreckte, die Minobu bei den Einsatzbesprechungen gesehen hatte. Während Wolf zunehmend von den Bildern in Anspruch genommen wurde, die sich auf dem Holoschirm entwickelten, kehrte Cameron an seine Seite zurück.
    Minobu wollte Wolf nicht unterbrechen und wandte sich daher an seinen Begleiter. »Colonel Wolf scheint beunruhigt zu sein, Schos. Was ist ein Delta-Ruf?«
    »Bedeutet Ärger«, erwiderte der große Mann. Der scherzhafte Tonfall war völlig aus seiner Stimme verschwunden. »Jemand sitzt in der Patsche.«
    »Welche Art Patsche?«
»Hinterhalt. Schlacht. Etwas Großes.« Schostokowitsch zeigte auf das Bild. »Schauen Sie. Es ist in Kellys Gebiet in der Nähe eines Ortes, den die Ansässigen Fire Rift nennen. Kelly ist da auf irgend etwas gestoßen, und als Kommandierender vor Ort ist er zu dem Schluss gekommen, dass das, was da auf ihn zukommt, den ganzen Plan gefährden könnte. Also gibt er dem Boss Bescheid. Achten Sie auf die Karte.«
Die Karte flackerte wieder. Der rot gefärbte Teil wuchs, bis er beinahe das gesamte Bildvolumen ausfüllte. Wo die Punkte vorher Bataillone repräsentiert hatten, tauchten jetzt die Symbole für Kompanien und Lanzen auf. Mehrere Zustandsdiagramme von Dragonereinheiten in dem Gebiet wiesen Verluste aus. Einige Gebirgskämme waren in ein gelbes Flackern getaucht, das anhaltende Kämpfe signalisierte. Neben diesen besonders markanten Stellen stach in dem von Schostokowitsch als Fire Rift bezeichneten Gebiet das geisterhaft rote Funkeln hervor, das vermutete Truppenkonzentrationen anzeigte. Irgendwie hatten feindliche Truppen eine Stellung erreicht, die sich mit Wolfs geplanter Marschlinie schnitt.
»Jason, holen Sie mir eine Karte des Geländes ...« Wolfs Augen flogen zu Minobu, dann sah er schnell wieder weg. Minobu gab durch nichts zu erkennen, dass er es bemerkt hatte. »Karteninformationen zur Projektionsvergrößerung verwenden. Ich will einen vernünftigen Ausschnitt, so dass wir die Stellung alle sehen können. Dann packt das Ganze mit allen Finessen in Williams Tacticon.«
Minobu fiel eine leichte Betonung des Wortes alle auf, ein Zeichen dafür, dass die Zusammensetzung der um den Tisch versammelten Gruppe für seinen Befehl von Bedeutung war. Wolf hätte beinahe eine Unachtsamkeit begangen und etwas enthüllt, das er verbergen wollte, eine geheime Datenquelle, die Finessen liefern konnte. Es gab keinen Hinweis auf die Art dieser Quelle. Vielleicht wusste es die ISA. Ganz sicher würde sie interessiert sein.
Sofort nach dem Delta-Ruf hatten die Aktivitäten um den Kartentisch herum zugenommen. Weitere Offiziere waren aufgetaucht. Das zerzauste Haar, der schlaftrunkene Blick und die zerknitterten Uniformen belegten, dass einige von ihnen aus dem

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