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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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sagte dann: »Wissen Sie, Sie sind seit langer Zeit der erste, der richtig gelegen hat... Ki, sagten Sie.«
»Ja.«
»Ich werde es mir merken.«

7
    Raumhafen Batan, Quentin IV
Mark Draconis, Vereinigte Sonnen
     
    17. Juni 3023
    Minobu betrat die Kommandozentrale in Begleitung von Colonel Andrej Schostokowitsch. Der riesige Dragoner war zu Minobus Führer durch das Lager ernannt worden. Die Tour hatte vor drei Tagen an der Absturzstelle eines Davion-Landungsschiffes begonnen. Die Dragoner hatten es bereits in Besitz genommen und waren dabei, es aufzupolieren, denn ihr Vertrag gestattete ihnen, Feindausrüstung, die sie zerstörten, auszuschlachten. Von da ab waren die beiden Colonels in Minobus Wachstunden fast unzertrennliche Begleiter gewesen. »Verbindungsoffizier zum Verbindungsoffizier«, wie Schostokowitsch es formulierte.
    Der große Mann hatte Minobus Fragen offen beantwortet und somit den Schleier des Geheimnisses gelüftet, der Wolfs Dragoner zu umgeben schien. Über alles, was sich vor dem Dienst der Dragoner für das Haus Davion abgespielt hatte, war er jedoch wenig mitteilsam.
    Schostokowitsch sorgte dafür, dass Minobu alle Einrichtungen sah, die die Dragoner auf dem Planeten unterhielten. Die einzig verbotene Zone schienen die Oberdecks auf Wolfs Flaggschiff, der Chieftain, zu sein, aber Minobu konnte darin nichts Ungewöhnliches erkennen. Wolf war der Herr dieser Männer — und Frauen, erinnerte er sich — und es war nur recht und billig, dass er Privatquartiere hatte. Schostokowitsch hatte Minobu mit einem Augenzwinkern versichert, Wolf halte dort einen Schwärm junger Mädchen verborgen, mit denen er sich die Zeit zwischen den Kämpfen vertreiben würde. Natürlich war das ein Witz, von denen der große Colonel einen unerschöpflichen Vorrat auf Lager zu haben schien. Irgendwann im Verlauf des zweiten Tages hatte Minobu vor dem ungestümen und gutmütigen Beharren seines Begleiters kapituliert, mit seinem Spitznamen angeredet werden zu wollen.
    »Schos, wird Colonel Wolf die Kommandeure zurückbeordern, so dass sie bei der Landung Fürst Kuritas anwesend sind?«
    »Glaube ich nicht. So langsam wird es ernst da draußen, und Jaime würde wegen ein bisschen Pomp nichts aufs Spiel setzen.«
    Da sich das Eintreffen Fürst Kuritas um drei Tage verzögerte, hatte Wolf seinen Regimentskommandeuren gestatten müssen, sich zu ihren Einheiten zu begeben. Jetzt hatte es den Anschein, als würden sie durch die Gefechtslage daran gehindert, der Ankunft des Koordinators beizuwohnen. Colonel Dumont war im Nordwesten, um die Aktionen gegen Port Gailfry zu beaufsichtigen, während Colonel Korscht sich Major Yukinow und der Hauptstreitmacht der Dragoner im Felde angeschlossen hatte. Schos und Luftwaffencolonel Carmody waren auf dem Raumhafen geblieben. Carmody schien damit zufrieden zu sein, die Operationen im Orbit vom Boden aus zu leiten, obwohl er sich jeden Tag lautstark darüber beschwerte. Schostokowitsch, der ohne Einsatzkommando war, spielte Anstandsdame für Minobu und, wie er es selbst formulierte, »hing herum, um den Feind einzuschüchtern«. Jedes Mal, wenn er es sagte, hallte sein dröhnendes Lachen über das Landefeld, aber Minobu war nicht sicher, ob er den Witz verstand.
    Wolf war immer noch anwesend. Als die Tage verstrichen und Fürst Kuritas Ankunft sich weiter verzögerte, schien er ruhelos zu werden. Er marschierte den ganzen Tag über in der Zentrale auf und ab und sagte kaum ein Wort, es sei denn, um einen Befehl zu erteilen oder um nach Informationen zu fragen. Anstatt wütend zu werden, wie das bei frustrierten Kommandanten so oft der Fall war, schien er irgendwie abgelenkt, entrückt zu sein. Jedes Mal, wenn ein neuer Bericht vom Schlachtfeld kam, gab Wolf die Daten persönlich in den Holoprojektor ein und spielte endlose Variationen möglicher Folgemanöver durch. Er wurde überallhin von seinem Kommunikationsfachmann, Captain William Cameron, begleitet, der ihm wie ein Schutzgeist immer wieder etwas ins Ohr flüsterte.
    Minobu studierte Cameron. Der junge Dragoner war mindestens dreißig Jahre jünger als Wolf und überragte den Colonel um Haupteslänge. Er war schlank und hatte ein unscheinbares, sommersprossiges Allerweltsgesicht. Dies und sein ruhiges Auftreten führte dazu, dass der Mann in der Menge auffälliger Offiziere, die Wolf umgaben, übersehen und ignoriert wurde. Unauffällig mochte er schon sein, aber unwichtig, nein. Camerons gewöhnliches Äußeres verbarg ein

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