BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
bewiesen, daß zwischen den Vereinigten Sonnen Haus Davions und dem Lyranischen Commonwealth der Steiners ein Technologietransfer stattfindet. Die erbeuteten Dokumente jüngeren Datums enthalten Daten der Lyranischen Fabriken auf Hesperus II, Coventry und Alarion. Diese Dokumente wurden sowohl auf Quentin als auch auf Hoff gefunden. Eine technische Datei Steiners enthält sogar ein Zitat von Doktor Robert Willis, einem Davionwissenschaftler, der letzten Berichten zufolge Mitarbeiter am streng geheimen BattleMech-Entwicklungsprogramm der Vereinigten Sonnen ist.
Eine Dokumentation über den Militäraustausch zwischen Davion und Steiner ist mit einem Sonderkurier zu Maximilian Liao unterwegs. Diese Informationen sollen ihn zum Handeln bewegen, denn er hat durch diese Koalition noch mehr zu verlieren als wir.
Es gibt noch andere, vielleicht noch ominösere Anzeichen dafür, daß zwischen Davion und Steiner eine Annäherung stattfindet. Prinz Davion hat der Aufnahme Lyranischer Offiziere an seinem hochgelobten New Avalen Institut der Wissenschaften zugestimmt. Wie mir meine Agenten mitgeteilt haben, handelt es sich dabei nicht um ein Forschungsinstitut, wie es die Davionpropaganda behauptet, sondern eher um eine Militärakademie. Außerdem sind an der Lyranischen Front Militärberater Davions gesichtet worden. Die Analytiker der ISA glauben, daß dies die jüngste Leistungssteigerung der Lyraner auf dem Schlachtfeld erklärt.
All diese Anzeichen deuten auf eine tiefere und stärkere Verbindung zwischen den Häusern Davions und Steiner hin, als bislang bekannt war. Möglicherweise hat Prinz Davion insgeheim Archon Steiners Waffenstillstandsangebot von 3020 zugestimmt, obwohl bislang nichts darauf hindeutet, daß irgendwelche zur Besiegelung eines derartigen Abkommens notwendigen Garantien gegeben worden oder gar in Kraft getreten sind. Bis heute scheinen, abgesehen von größeren Handelsrabatten, alle Vorteile beim Commmonwealth zu liegen. Bestimmt hat der Davion-Fuchs einen weiterreichenden Plan.«
Indrahar setzte sich wieder, zufrieden, daß seine Zuhörer über das soeben Gesagte ins Grübeln geraten waren. Die Kriegsherren waren durch Indrahars Darstellung sichtlich aus der Fassung geraten.
Takashi freute sich über ihre Besorgnis. Eine Allianz zwischen Steiner und Davion konnte verhängnisvoll für das Draconis-Kombinat werden. Durch sie würde die stärkste Wirtschaft der Inneren Sphäre eine Ehe mit der militärischen Macht der Vereinigten Sonnen eingehen, eine potente Verbindung, selbst wenn der gerissene Hanse Davion nicht am Ruder saß. Nach einer angemessenen Zeitspanne gebot Takashi Schweigen, um Indrahar zu ermöglichen, seinen nächsten Punkt vorzubringen. Der Direktor erhob sich wieder.
»In der Angelegenheit des katastrophalen Feldzuges auf Galtor konnte die Berichterstattung der Medien in zufriedenstellende Bahnen gelenkt werden. In unseren populären Medien heißt es, daß wir...« — Indrahar warf General Samsonow einen anzüglichen Blick zu — »... trotz der militärischen Lage einen Sieg errungen haben.«
Samsonows Augen verengten sich angesichts der implizierten Kritik. »Wir mögen das geheime Waffenlager des Sternenbundes verloren haben, aber das ist nicht auf einen Fehler meinerseits zurückzuführen. Der Koordinator selbst vertritt diese Ansicht.«
Worauf Samsonow anspielte, war die Zeremonie, in der Takashi dem Kriegsherrn öffentlich das Recht verweigert hatte, Seppuku »für sein Versagen, die Ziele des Kombinats zu erreichen«, zu begehen. Takashi hatte betont, daß das Kombinat nach wie vor die Dienste des Generals benötigte. Samsonows Kommandant bei der Invasion, Kriegsherr Yorioshi, war degradiert und in die Verbannung eines obskuren Stabspostens tief im Innern des Kombinats geschickt worden. Die Absolution des Koordinators hatte Samsonow davon überzeugt, daß es gerechtfertigt gewesen war, seinen Rivalen zum überstürzten Handeln anzustacheln, und er ganz oben in Fürst Kuritas Gunst stand.
Takashi fand es amüsant, daß Samsonow den Koordinator nicht ansah, um sich eine Bestätigung für die Position einzuholen, die er vertrat. Der Mann war sich der Unterstützung seines Herrn sehr sicher. Das war zufriedenstellend. Um so mehr würde Samsonow den Boden unter den Füßen verlieren, wenn es jemals notwendig werden sollte, ihm diese Unterstützung zu entziehen.
»Yorioshi war für den Mißerfolg verantwortlich«, fuhr Samsonow fort. »Als er meine Truppen auf Galtor aufgab,
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