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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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überzeugend.
Spence gab keine Antwort.
Kahn gab ein zufriedenes Grunzen von sich und erhob sich von seinem Stuhl. Er ging zur Monitorkonsole und holte ein Bild aus dem Biwakbereich auf den Hauptschirm. Nachdem er die Bildschärfe reguliert hatte, holte Kahn ein dünnes schwarzes Kästchen aus der Tasche seines Uniformrocks. Er heftete den Gegenstand auf das Gehäuse des Schirms und drückte auf einen Knopf in einer Vertiefung am oberen Rand. Eine Reihe kleiner grüner Buchstaben und Zahlen leuchteten in einer Ecke des Kästchens auf. Sie wiederholten zeitliche und räumliche Codes vom Videoschirm. Kleinere Buchstaben auf dem Kästchen bildeten das Wort »Aufnahme«.
Eine Minute später erschien eine Gestalt in dunklem Overall auf dem Schirm. Ein verirrter Lichtstrahl enthüllte ein Abzeichen auf seiner Schulter, einen Wolfskopf mit geöffnetem Rachen auf einem kreisrunden Feld.
Die untersetzte Gestalt ging gleichgültig am Zelt mit den persönlichen Insignien Minobu Tetsuharas vorbei und verschwand kurz im Schatten. Der Mann tauchte neben dem Zelt wieder auf und schritt zu dem dort geparkten Schwebefahrzeug. Er öffnete die Motorhaube und beugte sich über die Dunkelheit darunter. Er tat irgend etwas und schloß dann die Haube wieder, wobei er sich umschaute, als wolle er sich vergewissern, daß ihn niemand beobachtet hatte. Einen Augenblick später verschwand der Mann in der Dunkelheit.
Kahn drehte an den Konsolenknöpfen. Das Bild, das er einstellte, zeigte einen Abschnitt der Lagerumzäunung. Die grünen Symbole auf dem Kästchen änderten sich, um sich den neuen Codes auf dem Schirm anzupassen.
Diesmal dauerte es fast vierzehn Minuten, bis sich etwas auf dem Schirm rührte. Derselbe Mann, den Kahn vorhin beobachtet hatte, kam von links ins Bild und trabte zum Drahtzaun. Mit einem geschmeidigen Satz sprang er über den Draht und landete geduckt auf der anderen Seite. Dann verschwand er im Dunkel dahinter und aus der Reichweite der Kamera.
Acht Minuten später war er zurück. Er betrat das Lager, indem er sich einen Weg durch den Draht schnitt. Danach verbrachte er eine ganze Weile damit, kleine Gegenstände im gesamten Kamerabereich zu vergraben. Immer noch mit dieser Tätigkeit beschäftigt, verschwand er wiederum aus dem Blickfeld der Kamera.
Nachdem Kahn den Mann nicht mehr sehen konnte, schaltete er sein schwarzes Kästchen ab und steckte es wieder in die Tasche. Aus einer anderen Tasche holte er einen kleinen Zylinder, dessen eines Ende er gegen Spences Halsschlagader preßte. Der Zylinder reagierte darauf mit einem leisen Zischen. Kahn prüfte Spences Puls und nickte zufrieden, als das Gegenmittel für die Droge, die er ihm früher verabreicht hatte, zu wirken begann und den Puls des Dragoners beschleunigte. Der Zylinder wanderte wieder in Kahns Tasche. Bevor er zu seinem Stuhl zurückkehrte, tauschte er Spences Kaffee gegen eine frische, volle Tasse aus.
Kahn begann mit monotoner Stimme zu reden. Er sprach von langweiligen Dingen, wobei er klare, detaillierte Wortbilder über Videomonitore, öden Bereitschaftsdienst und Tassen voller Kaffee entwickelte.
»Ich muß für einen Moment weggetreten sein«, sagte Spence schließlich. Die Worte waren etwas undeutlich, aber Kahn schien es nicht zu bemerken. Spence kam zu dem Schluß, daß Kahn selbst halb eingedöst sein mußte. »Was haben Sie gerade gesagt?«
»War nicht so wichtig. Ich bin selber ziemlich erledigt. Ich glaube, ich lege mich jetzt aufs Ohr.«
»Sie Glücklicher. Ich kann erst hier weg, wenn meine Ablösung kommt.«
»Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Sie werden doch nicht wieder einnicken?«
»Nee. Ich habe ja diese Tasse Kaffee. Die hält mich erst mal wach.« Er nahm einen Schluck. »Bäh! Muß ich den Kaffee nötig haben. Ich war wohl so schläfrig, daß ich glatt den Zucker vergessen habe.«
Kahn lächelte und schloß die Tür hinter sich.
    Zwei Stunden später zerriß die erste Explosion die Stille der Nacht.
    Minobu war von seinem Feldbett aufgestanden und zog sich bereits an, als das Geheul der Alarmsirenen erscholl. Der Krach der ersten Explosion hatte ihn aufgeweckt. Den Uniformrock halb übergeworfen und den Gürtel noch in der Hand, öffnete er sein Zelt und trat nach draußen in die kalte, frühmorgendliche Luft. Das Krachen von Explosionen und Gewehrfeuer kam vom südwestlichen Lagerrand. Der WachMech in diesem Quadranten bemühte sich, die Eindringlinge zu entdecken, indem er mit seinen Suchscheinwerfern umherleuchtete. Soldaten

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