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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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rannten in diese Richtung. Wie Minobu waren die meisten nur halb angezogen, aber alle trugen Waffen. Unter ihnen befand sich auch Kelly Yukinow. Minobu eilte auf ihn zu.
    »Was ist los?«
»Ist noch nicht ganz klar«, sagte Yukinow. »Sieht wie ein Kommandoangriff auf den Südwestzaun aus. Hätte nicht gedacht, daß die Davies wissen, wo wir sind.«
»Mechs?«
»Nicht daß ich wüßte. Ich wollte das gerade überprüfen.«
»Mein Schweber bringt uns schneller hin.«
»In Ordnung.«
Michi, der noch ganz verschlafen war, sich aber nichtsdestoweniger gerade seine Dienstwaffe umschnallte, stolperte gerade noch rechtzeitig aus seinem Zelt, um die beiden Offiziere auf das Schwebefahrzeug springen zu sehen. Dann erhob sich der Schweber auf seinem Luftkissen und schoß in die Nacht hinein. Gleichermaßen enttäuscht wie verärgert beobachtete er seinen Flug, als das Fahrzeug plötzlich nach links ausbrach und zu trudeln begann. Es streifte einen Felsen und wurde hoch in die Luft geschleudert. Gegen den Hintergrund eines Explosionsblitzes am Rande des Lagers sah Michi, wie eine Gestalt puppengleich aus dem Schweber geschleudert wurde, bevor die Maschine schwer auf dem Boden aufschlug, wo sie als Trümmerhaufen liegen blieb.
Michi rannte auf das Wrack zu, hin zu der Stelle, wo er die Gestalt hatte aufkommen sehen. Trotz seiner Gebete zu Buddha erwies sich die Gestalt als Kelly Yukinow. Ein Bein war unmöglich verdreht, aber das schmerzerfüllte Stöhnen des Dragoners zeigte, daß er am Leben war.
»MedTech!« rief Michi in das Chaos der Nacht hinein.
Michi schaute sich nach seinem Sensei um, während er darum betete, daß Minobu ebenfalls herausgeschleudert worden war. Der vorüberziehende Suchscheinwerfer ließ die gesamte Szenerie scharf hervortreten. Grelles Weiß und tiefes Schwarz jagten einander über das Wrack und ergaben ein groteskes Bild. Die Hand, die schlaff aus dem zusammengedrückten Schweber hing, ließ alles viel zu real erscheinen.
Michi überließ den Dragonermajor sich selbst und rannte zum Wrack. Minobu war in ihm eingeklemmt. Überall war Blut. Mit zitternden Fingern tastete Michi nach Minobus Puls. Als er keinen fand, schössen ihm die Tränen in die Augen, aber Michi ließ die Hand seines Sensei nicht los.

22
    Südlich des Shaw, Barlow's End
Mark Draconis, Vereinigte Sonnen
     
    3. Oktober 3026
    Dragonerlieutenant Dechan Fräser schaute zum Himmel hinauf und versuchte festzustellen, ob es regnen würde, aber nach einer sorgfältigen Prüfung der Wolken war er genauso schlau wie zuvor. Er ging unter das Thermodach zurück, das die wartenden Mechs vor möglicher Infrarotortung aus Atmosphäre oder Orbit abschirmte. Die Abdeckung zerstreute ihre charakteristische Wärmeausstrahlung, während komplizierte Tarnmuster auf dem Stoff die Maschinen vor optischer Entdeckung schützten.
    Der Lieutenant schlenderte gemächlich zu einer Gruppe von MechKriegern. Abgesehen von seinen Lanzenkameraden hatte er bislang mit keinem von ihnen zusammengearbeitet. Aus verschiedenen Lanzen der auf Barlow's End anwesenden Einheiten des Alpha-Regiments war für den Hinterhalt hier im Millonwald eine spezielle »Leichte Kompanie« zusammengestellt worden. Wie immer in solchen Situationen nörgelten die Soldaten herum und tauschten Gerüchte aus, um die Zeit totzuschlagen und die greifbare Spannung zu mildern, die einer Schlacht stets vorausging.
    Als Dechan sich der Gruppe näherte, erkannte er die hübsche blonde MechPilotin namens Jenette Rand aus Laskowskis Kompanie. Er hatte gehofft, sie näher kennenzulernen, aber sie schien bis jetzt noch keine Notiz von ihm genommen zu haben. »Weiß jemand, was mit dem Dracocolonel passiert ist?« sagte sie gerade. »Den die Ryukenpiloten den Eisernen nennen?«
    »Ich hab gehört, die Davionkommandos haben ihn bei dem Überfall vor zwei Tagen erledigt«, sagte Sergeant Kerri Tennler. Der stämmige Rotschopf war Pilotin eines Grashüpfers, der mit seinen siebzig Tonnen der schwerste Mech des Hinterhaltkommandos war. Obwohl Dechan mit ihr ebenfalls nicht näher bekannt war, kannte er Tennlers Ruf, mit ihr sei nicht gut Kirschen essen. Als Korporal Thom Dominguez angesichts ihrer Bemerkung ein gellendes Lachen ausstieß, kam Dechan der Gedanke, er würde nun womöglich Zeuge einer Kostprobe dieses Rufes werden.
    »Wo nimmst du bloß deine Informationen her, Tennler?« fragte Dominguez spöttisch, als er wieder zu Atem gekommen war. Jedes MechBataillon hatte seinen »Organisator«, und in

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