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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Knien und Rücken ging er den Weg sorgfältig gesetzter Steinfliesen zurück. Als er sich den Büschen am Rande des Gartens näherte, schwand die Besorgnis über seine körperlichen Beschwerden. Ein weißer Fleck erregte seine Aufmerksamkeit, eine Figur aus gefaltenem Reispapier, die auf einem der Steine vor ihm stand. Eine Origami-Katze.
Er lächelte zufrieden. Er hatte dem Kanrei einen Dienst erwiesen, und der Kanrei belohnte jeden, der ihm gute Dienste leistete.

68
    Raumhafen Temujin, Conqueror's Pride, Proserpina Militärdistrikt Benjamin, Draconis-Kombinat
     
    14. Dezember 3039
    Yasir Nezumi wartete im abgesperrten Bereich der Empfangshalle des Temujin-Raumhafens. In seinem dunklen Blazer wirkte er steif und förmlich. Hinter dem Yakuza-Oyabun kam Bewegung in die wartende Menge, als Theodore die Rampe vom Landungsschiff Tetsuvashi herunterkam. Ein vielstimmiger Chor von ßanzai-Rufen erscholl, und Fuhito hielt Theodores Adjutanten zurück. Allein tauchte der Kanrei in die Beifallskundgebungen ein und nahm sie huldvoll in Empfang. Als er vor dem Oyabun stand, verbeugte sich dieser vor ihm.
    »Willkommen daheim, Kanrei.«
»Domo, Nezumi-san.« Theodore lächelte, als er sich aus seiner Verbeugung aufrichtete. Er streckte die Hand aus, und der stämmige Oyabun nahm sie und schüttelte sie heftig. »Es freut mich, daß Sie sich die Zeit genommen haben, mich hier in Empfang zu nehmen. Tomoe hat die beispiellose Hilfe Ihrer patriotischen Organisation in den höchsten Tönen gelobt. Ich bin geehrt.«
»lie, Tono. Es ist mir eine Ehre, den siegreichen Drachen daheim willkommen zu heißen.«
»Siegreich wohl kaum, Oyabun. Wir befinden uns immer noch im Krieg mit den Vereinigten Sonnen und dem Lyranischen Commonwealth.«
Nezumi tat das Gewicht dieser Bemerkung mit einem Achselzucken ab. »Sie haben sich fast vollständig von unseren Planeten zurückgezogen. Der Angriff der Teki ist beendet.«
»Unserer ebenfalls. Sie wissen so gut wie kaum ein anderer, wie dünn unsere Linien bei unserem Vorstoß in den Davionraum waren. Wir hätten ihn nicht länger fortsetzen können, aber das war ihnen nicht bekannt. Es spielt keine Rolle mehr. Wir haben unser Ziel erreicht und Hanse Davion mit unserer Entschlossenheit beeindruckt.«
Theodore machte ein paar Schritte in Richtung Ausgang. Über die Schulter fügte er hinzu: »Da ist immer noch das Hornissennest in Dieron, um das ich mich kümmern muß. Morgen mache ich mich auf den Flug dahin.«
»Ihre Generäle sind gut ausgebildet und tüchtig, Tono. Sie werden mit einer derart unbedeutenden Operation gewiß auch allein fertig«, rief Nezumi ihm hinterher. Dann senkte er die Stimme, so daß sie nur bis zu Theodores Ohren trug. Das Gehabe des Oyabun wechselte auf freundlich-verschwörerisch. »Wäre Luthien nicht eine bessere Wahl für Ihren nächsten Bestimmungsort? Sie haben Anspruch darauf.«
Nezumis unterwürfiges Verhalten verwirrte Theodore, aber er hatte keine Zeit, ihm auf den Grund zu gehen. Auf seinem Weg durch die Menge war er von Gratulanten, neugierigen Offizieren und kriecherischen Höflingen umgeben, die jubelten und schrien. Lächelnd kam Theodore der Verpflichtung nach, seine Untertanen zu begrüßen.
Während er sich mit einer Leichtigkeit vorarbeitete, derer er vor zwei Jahren noch nicht fähig gewesen wäre, machte er zwei bekannte Gesichter aus: Dechan Fräser und Jenette Rand. Sie blieben für sich, abseits und abgeschieden, obwohl sie Schulter an Schulter mit Kuritas standen. Er begrüßte sie, überrascht, aber erfreut über ihre Anwesenheit. Sie schienen sich über irgend etwas Sorgen zu machen und baten um eine private Zusammenkunft. Er sagte zu, sich ihnen so bald wie möglich zu widmen und traf eine Verabredung für den Abend. Theodore schaute sich nach einem Adjutanten um. Er fand keinen, sah aber Nezumi immer noch am Rand der Menschenmenge stehen. »Nezumi-san« rief er. »Konnen Sie vielleicht eine Eskorte für meine Freunde arrangieren?«
»Hai, Koordinator«, erwiderte Nezumi mit einer zackigen Verbeugung.
Theodore erstarrte.
»Ich bin nicht Koordinator.«
Nezumi lächelte breit. »Ist es nicht an der Zeit, daß die Katze zuschlägt?«
Theodores Augen weiteten sich, und ein Grauen überkam ihn. »Was haben Sie getan?« flüsterte er.
Er fürchtete, die Antwort nur zu gut zu kennen, und kämpfte sich durch die Menge zurück. Er hielt weder auf Nezumi noch auf die Limousine zu, die auf ihn wartete, er rannte zum Landungsschiff zurück. Kaum auf der

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