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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Lagebeurteilung recht hast?«
Nach einem Augenblick des Schweigens schüttelte James den Kopf.
»Ich denke, Hanse Davion geht es genauso.« Hallbrock straffte sich. »Schwach oder nicht, die Schlangen halten Breed, und wir haben Befehl, den Planet zurückzuerobern. Die Männer warten, Marshal.«
James zwang sich zu einem oberflächlichen Lächeln. »Gehen Sie schon vor. Ich komme in einer Minute nach.«
Hallbrock nickte. Die Tür zischte leise, als sie sich hinter dem schlaksigen alten Colonel schloß. James saß da und starrte verdrießlich auf den Papierberg auf seinem Schreibtisch. Er spürte, wie sich die Enttäuschung in ihm aufbaute, bis sie aus ihm herausbrach und er alle Faxblätter und Datendisketten vom Schreibtisch fegte.
Derart abreagiert, stand er langsam auf und ging durch das Durcheinander zur Tür. Er hatte eine Einsatzbesprechung zu führen.

67
    Schloß Kirkwood, Conqueror's Pride, Proserpina Militärdistrikt Benjamin, Draconis-Kombinat
     
    12. Dezember 3039
    Die Nacht war mit dem schweren, süßlichen Duft nach Yoruhana -Blüten erfüllt. Ab und zu flatterten Insekten durch die von Steinlaternen geworfenen Lichtoasen, umherschwirrende Edelsteine aus irisierendem Chitin. Der Garten war eine Oase der Ruhe und Gelassenheit.
    Ungeachtet der Tatsache, daß ihm in der Hitze und Feuchtigkeit der Kimono vor Schweiß am Körper klebte, fühlte sich Yasir Nezumi hier wohl. Das Schloß gehörte einem Yakuza-Führer, einem kleineren Funktionär des Clans der Boshi-gumi. Bei dem Schloß handelte es sich um einen beinahe perfekten Nachbau eines Muromachi-Komplexes, und es war ein sichtbarer Beweis für den fortschrittlichen Wandel, der sich unter der erleuchteten Herrschaft des Drachen vollzog. Mit jedem Tag wuchs die Produktivität der vom Krieg schwer verwüsteten Welt. Eines Tages würde auch der Kontinent Amerigo wieder nutzbar sein. An diesem Tag würde der Clan der Boshi-gumi stark sein, denn ihm gehörte ein Großteil des Landes. Für die Angehörigen dieses Clans strahlte die Zukunft in den hellsten Farben.
    Aus dem Gebüsch erscholl der Schrei eines Kagetaka. Nezumi fuhr zusammen, und eine nervöse Vorahnung überkam ihn. Der Kagetaka war kein auf Proserpina heimisches Tier, und obwohl er auf vielen Welten der Inneren Sphäre zum alltäglichen Erscheinungsbild gehörte, war diese Spezies noch nicht auf diesem Planet angesiedelt worden. Er räusperte sich. Er wollte, daß seine Stimme deutlich zu hören war. Es war wichtig, einen guten Eindruck zu machen. Hier hatte er es nicht mit dem Gewöhnlichen zu tun.
»Der Krieg gegen die Teki Davion und Steiner verläuft gut. Unsere Feinde wurden für ihre Tollkühnheit bestraft und treten den Rückzug an. Fürst Theodore hat triumphiert. Jetzt, wo keine Gefahr mehr für das Kombinat besteht, ist es an der Zeit, sich Gedanken über die angemessene Ordnung der Dinge zu machen. Die langen Jahre des Wartens auf den richtigen Moment sind vorbei, und wir müssen den Blick auf die Zukunft richten. Da die Angreifer zurückgeschlagen sind, können wir uns nun inneren Angelegenheiten zuwenden. Jahrelang hat Takashi Kurita unserem Herrn Steine in den Weg gelegt. Ungerechtfertigterweise. Unklugerweise. Der Mantel des Drachen ist für Takashi-sama zu groß geworden. Menschen mit Weitblick haben dies seit einiger Zeit kommen sehen, aber sie hielten es für klüger, sich zurückzuhalten. Jetzt aber muß der Wahrheit ins Auge geschaut werden. Alle treuen Staatsbürger müssen tun, was sie können, um dafür zu sorgen, daß ein geordneter Übergang stattfindet, das Alte und Zögerliche dem Starken und Vitalen Platz macht.«
Er hielt inne, versenkte sich in die Stille des Gartens.
»Es ist Kanrei Theodores Wunsch«, fügte er hinzu.
Nun, da er seinen Standpunkt vorgetragen hatte, entspannte er sich. Ein Flugkäfer summte an seinem Ohr vorbei und landete auf der Laterne neben ihm. Seine zarten Flügel falteten sich unter seinem Schutzpanzer zusammen. Mit Dingen beschäftigt, von denen nur ein Insekt wissen konnte, krabbelte er in die Dunkelheit davon. »Gibt es sonst noch etwas zu sagen?« fragte Nezumi die Nacht. Die Stille des Gartens blieb unberührt. Er wartete eine Minute lang, aber weder das Gebüsch noch die Bäume antworteten. Er wiederholte die Frage. Nezumi saß weitere zwei Minuten lang schweigend da.
Hatte er sich geirrt?
Er würde es so bald nicht erfahren. Resigniert stand er auf und reckte sich ächzend. Der Preis des Alters, lamentierte er. Mit schmerzhaft steifen

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