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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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heben und den Panzern einen Abschiedsgruß zuzuwinken.

31
    Rand des Meers der Tränen, Südnantuo, Wega
Militärdistrikt Dieron, Draconis-Kombinat
     
    30. Oktober 3028
    Der Derwisch tauchte drohend aus dem wehenden Sand auf. Rubinroter Tod ergoß sich aus seinen klobigen Unterarmen, und aus seiner aufgedunsenen Brust heulten 60-mm-Demons. Das Donnern seiner Schritte ging im heulenden Wind unter, der das halbe Meer der Tränen durch die Luft zu tragen schien.
    Durch den Staub halb blind und dem Ersticken nah stolperte Oberstleutnant Brian Kincaid gerade noch dem Ungetüm aus dem Weg, bevor einer der wuchtigen Füße des Mechs die Arbeitsbaracke zermalmte, die er eben verlassen hatte.
    Während er sich bemühte, sein Gesicht mit einer Hand abzuschirmen, streifte er sich mit der anderen mühsam die Schutzbrille über. Mit immer noch brennenden und tränenden Augen war Kincaid in der Lage festzustellen, daß noch eine Wand der Baracke stand, während die Tür vom Wind hin und her geschleudert wurde. Er kämpfte sich in den Windschatten der Wand vor und nahm sich eine der Filtermasken, die immer noch an den Überresten der Wand hingen.
    Er versuchte sich den Grundriß der Basis zu vergegenwärtigen, jedoch ohne großen Erfolg. Der Flugplatz war bereits lahmgelegt gewesen, als die Befehlslanze seines Bataillons zu Reparaturzwecken hereingekommen war. In dem zunehmend stärker werdenden Sturm war wenig zu erkennen gewesen. Er wußte, daß die Baracke irgendwo südlich des Flughafengebäudes lag, wo er seinen Zeus abgestellt hatte, aber in der Verwirrung des unerwarteten Kurita-Angriffs und des tobenden Sandsturms hatte er völlig die Orientierung verloren.
    Blitzende Flammen durchdrangen die Dunkelheit, die der Sturm mit sich gebracht hatte. Leuchtspurgranaten von einer großkalibrigen Autokanone trafen die Flughafengebäude. Mauerwerk explodierte und wurde von den Urgewalten des Sturms mitgerissen.
    Der Schütze, ein JägerMech des Kombinats, tauchte für einen Augenblick in den wirbelnden Sandwolken auf. Kincaid mußte hilflos mit ansehen, wie zwei Steiner-Infanteristen sich abmühten, ihren Raketenwerfer auf den JägerMech auszurichten, nur um in der Hitze zweier kohärenter Lichtstrahlen aus den Lasern der Maschine zu verdampfen.
    Die Launen des Sturms schirmten den Kurita ab, verhüllten den JägerMech wesentlich wirkungsvoller als die vier oder fünf anderen schattenhaften Gestalten, die an den Ruinen der Baracke vorbeimarschierten, wo Kincaid in der Deckung der immer noch stehenden Wand hockte, wohl wissend, daß das bröckelige Mauerwerk keinen Schutz gegen die feindlichen BattleMechs bot. Kincaid verfluchte seine Hilflosigkeit. Er befehligte zwei Drittel des Dritten Lyranischen GardeBattleMech-Regiments sowie ein halbes Dutzend konventioneller Regimenter, aber er war von seinem Zeus abgeschnitten und hatte daher keine Verbindung mit seinen Einheiten. Nur mit seiner M&G Dienstautomatik bewaffnet, konnte er nichts tun, um die wütenden Kuritas zu stoppen.
    Der Wind ließ plötzlich etwas nach, als das Zentrum des Sturms die Basis erreichte. Die Sichtverhältnisse besserten sich ein wenig, aber der Horizont blieb in alle Richtungen hinter den Mauern des aufgewirbelten Sandes unsichtbar. Am Himmel wogten immer noch dicke Wolken. Im gräulichen Dämmerlicht konnte Kincaid die entsetzlichen Zerstörungen erkennen, die die Schlangen bei ihrem unerwarteten Überfall bereits angerichtet hatten.
    Die lyranischen Fahrzeuge und Mechs waren völlig überrascht und dort zerstört worden, wo sie zu Beginn des Überfalls gestanden hatten. Kasernen und Dienstgebäude waren nur noch Trümmerhaufen, viele von ihnen vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Mit dem Rücken zur schützenden Wand fiel Kincaids Blick auf die Angreifer.
    Zwei Lanzen KuritaMechs standen verstreut auf dem Rollfeld. Sandverkrustete Schmierflüssigkeit rann aus ihren Gelenken und tropfte auf die geteerte Landebahn. Ihre Waffen waren zum größten Teil verstummt, da die Piloten versuchten, die Hitze abzuleiten, um die Innentemperaturen der Maschinen auf ein ungefährlicheres Maß zu reduzieren, aber Maschinengewehre und gelegentliche Schüsse aus einer Autokanone mähten alle Steiner-Soldaten nieder, die so mutig waren, den Plünderern entgegenzutreten.
    Ein sandfarbener Panther, auf dessen Brust eine mit einem Kabuto behelmte Raubkatze prangte, ließ ein schrilles Tuten ertönen. Kincaid erkannte in dem Ton einen Gefechtscode, einen Sammelruf. Aus

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