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BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis

Titel: BattleTech 11: Blut der Kerensky 2 - Blutiges Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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außerdem wurde der Funkverkehr für die Dauer der Prüfung gestört.
Vlad ließ ihn nicht lange warten. Der Henker erschien auf dem Kamm und starrte auf den Einsamen Wolf herab. Von der Schulter bis zum Fuß war die gesamte rechte Seite des Mechs von aller Panzerung entblößt. Einschlagskrater und Laserspuren überzogen den Rest des Mechrumpfes wie Pockennarben. Qualm stieg aus der zertrümmerten Hälfte der Brustpartie und legte sich wie ein hauchdünner Umhang über den Torso.
Aus den Außenlautsprechern der Maschine hallte Vlads Gelächter. »Ist das schon das Ende? Von so einem großen Krieger hätte ich einen härteren Kampf erwartet.«
Phelan öffnete das Visier seines Helms. »Wenn du ein ebenbürtiger Gegner wärst, hätte ich mich vielleicht mehr angestrengt.«
»Dein Fehler, Phelan. Leider kann ich dir nicht den Luxus bieten, daraus zu lernen. Ich hätte dich in der Schande deines Versagens brüten lassen, aber diese Wahl habe ich nicht mehr.« Der linke Arm des Henker richtete das Gaußgeschütz auf Phelans Cockpit. »Du hast Conal im großen Konklave lächerlich gemacht, und dafür hat er deinen Tod befohlen.«
Phelan schnaufte verächtlich. »Wenn du den Mut hättest, den Gott einem Sandfloh gegeben hat, kämst du herunter und würdest mir die Kehle durchschneiden.«
»Glücklicherweise habe ich das Gehirn, das Gott einem Menschen gegeben hat, und nicht vergessen, daß du eine Pistole trägst. Aber es war ein guter Versuch.« »Den Versuch war es wert.«
»Ein passender Grabspruch. Zu schade, daß er zu lang für den Fingerhut ist, den man für deine Überreste wird benutzen müssen. Adieu, Phelan.«
Phelan riß den rechten Arm seines Mechs hoch und schlug die breite Geschützmanschette als Abdeckung über das offene Cockpit. Gleichzeitig preßte er beide Pedale bis zum Anschlag durch.
Der rechte Arm des Einsamen Wolfes wurde wie ein Dampfhammer in die Pilotenkanzel getrieben. Das Kanzelskelett zersplitterte, und scharfe Metallstreben peitschten durch den Raum. Eine von ihnen zerschnitt die Außenhaut von Phelans Kühlweste und füllte die Luft mit dem beißenden Geruch von Kühlmittel. Faustgroße Panzerbrocken regneten von den Waffen herab. Ihre scharfen Kanten zerschnitten Phelan Arme und Beine.
Als der Hagel von Panzersplittern sich gelegt hatte, lieferte nur der'Fusionsreaktor einen dumpfen Unterton zur gespenstischen Stille. Er hörte Vlad weder fluchen noch ihn verspotten. Er hörte nichts davon, daß Vlads Mech eine andere Position suchte. Kann es sein, daß meine Mechtritte den Boden genug erschüttert haben, um ihn umzuwerfen ?
Phelan zog den Arm des Einsamen Wolfes von seinem Gesicht. Er stemmte ihn auf den Boden, und diesmal schien sich der OmniMech sehr viel freier zu bewegen. Er rollte nach links und zog die Beine unter den Rumpf.
Langsam und vorsichtig hob er den Mech zur vollen Größe und blickte über den Rand des Grabens.
Der Henker lag flach auf der Bauchseite. Von seinem rechten Arm und Bein waren nur noch glühende Stümpfe und die brodelnden Enden der Myomermuskeln vorhanden. Das Loch in der rechte Torsoseite des Mechs war bis zur Torsomitte und darüber hinaus erweitert. Eine dichte Säule grauen Rauchs stieg daraus hervor, und der Geruch machte ihm klar, daß der Kreiselstabilisator des Henker nur noch Schrottwert besaß.
Statik krachte durch die Lautsprecher seines Neurohelms, gefolgt von Nataschas fröhlichem Lachen. »Es ist offiziell, Phelan. Der Test ist vorbei. Vielen Dank, daß du Vlad ins Freie gelockt und lange genug beschäftigt hast, um mir einen Angriff zu ermöglichen.«
Phelan schauderte. »Na, ja, Vlad auf Trab zu halten, scheint meine Spezialität zu sein.« Er fühlte, wie aus einer Schnittwunde an seinem rechten Arm Blut tropfte. »Ich bin heilfroh, daß du aufgetaucht bist.«
»Phelan Wolf, ich glaube, du bist der erste Nicht-Dragoner, der das je zu mir gesagt hat.«
»Und niemand hat es je ehrlicher gemeint, das garantiere ich dir.« Phelans Einsamer Wolf kletterte langsam aus dem Graben. »Ich freue mich, daß du deine vier Mechs erwischt hast, aber ich hoffe du verstehst, daß ich kein Bedürfnis habe, das je wieder mitzumachen.«
20
    Tetsuhara Manövergelände, Outreach Mark Sarna, Vereinigtes Commonwealth
22. Juli 3051
    Kai Allard wischte sich die verschwitzten Hände an der Kühlweste ab. »Ich höre, Victor. Ich weiß deinen Rat zu schätzen. Wie könnte ich je hoffen, da draußen deine Leistung zu erreichen.«
    Victors Stimme war voller Zuversicht.

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