Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
hattest eine volle Sekunde Zeit zu reagieren und hast sie nicht genutzt. Ich habe alle Funktionen deines Mechs von hier aus abgeschaltet. In dieser Sekunde des Nichtstuns hätte dir ein Gegner den Kopf abschneiden, den Fusionsreaktor aus seinem Gehäuse reißen und ihn zum Frühstück verspeisen können. Steigt aus den Trainingsmech, beide. Sofort!«
Während die Techs die beiden Mechs durchcheckten, stand Aidan daneben und schämte sich. Ein Blick hinüber zu Peri machte ihm klar, daß es ihr nicht anders ging. Ihre Geschko kam aus dem Kontrollturm. Anstelle kogeschwisterlichen Trostes waren ihre Blicke abgewandt. Sie standen stumm da und warteten, bis Falknerin Joanna das Gebäude verließ. Aber ihre Miene trug nicht die übliche Arroganz zur Schau. Statt dessen war sie unbeteiligt. Sie sah Aidan und Peri an, als gehörten sie zu einer anderen Kaste. Joanna verlangte von den Techs zu wissen, wann die beiden Mechs bereit waren. Einer von ihnen erklärte ihr, es werde etwas dauern, weil Peris Mech bis auf die unterste Gefahrenstufe aufgeheizt worden war.
»Wir werden warten, Kadetten«, stellte sie fest, als sie sich wieder der Geschko zuwandte. »Uns sind nur diese beiden leichten Mechs für das erste Training zugeteilt worden. Eine Sparmaßnahme, mit der ich nicht einverstanden bin. Aber wir können diese Pause dazu nutzen, die Fehler zu überdenken, die eure wenig beeindruckenden Kogeschwister gemacht haben. Überlegt euch, was ihr an ihrer Stelle im Cockpit getan hättet oder in anderen Situationen tun würdet. Vorbereitung ist in jeder Form der Kriegsführung der Schlüssel zum Erfolg. Kadettin Marthe, Kadett Tymm!«
Beide Kadetten nahmen Haltung an. Joanna ging zu ihnen und trat ganz nah an sie heran, bevor sie weitersprach. »Ihr beide werdet die Mechs als nächste steuern. Diesmal möchte ich sehen, daß ihr euch Mühe gebt. Keine nutzlosen Showeffekte. Mit den Waffen herumzuballern wie die Helden einer Dorfgeschichte, bringt überhaupt nichts.«
Aidan wollte sie anbrüllen. Vorbereitung? Wie konnte sie wagen, dieses Wort auch nur in den Mund zu nehmen, nachdem sie Peri und ihn ohne Instruktionen in den Kampf geschickt hatte, wie sie Marthe und Tymm jetzt bekamen? Im selben Augenblick, in dem er die Frage formulierte, wußte er auch schon die Antwort. Joanna und die anderen hatten sie ihnen eingetrichtert. Es gab keine Regeln für die Kriegsführung.
Vor einem Hinterhalt bekam man keine Instruktionen. Und das war Aidan und Peri zugestoßen. Sie waren in einen Hinterhalt geraten, ohne Vorankündigung in ein Gefecht verwickelt worden, so wie es inmitten einer größeren Gefechtsaktion jederzeit geschehen konnte. Joanna beendete ihre Ansprache an Marthe und sie anzutreiben. Sie schien einfach nicht zufrieden zu sein, wenn sie sich nicht bei irgend jemand beschweren konnte.
Die Techs blickten wie gewöhnlich respektvoll drein, ohne sich bei ihrer Arbeit stören zu lassen.
Als Aidan zu den anderen trat, fanden sie alle eine Möglichkeit, seinem Blick auszuweichen. Sogar Marthe.
Er blieb schweigend neben ihr stehen. Sie schien schneller gewachsen zu sein und ihn noch mehr zu überragen. Oder vielleicht hatte ihn die Prüfung, die er gerade abgelegt hatte, für den Augenblick etwas schrumpfen lassen. Vielleicht konnte eine schlechte Erfahrung die inneren Organe zusammenstauchen, so daß man ein paar Zentimeter Körpergröße einbüßte, bis man sich davon erholt hatte.
»Warum sind wir keine Freunde mehr, Marthe?«
»Wir sind Freunde. Wir sind Kogeschwister.«
»Und das waren wir schon immer. Aber früher war es einmal anders zwischen uns. Wir waren, nun, wir waren uns nah.«
Sie schien zu schaudern. »Vielleicht. Und ich sehe jetzt, daß das falsch war. Es ist falsch für zwei Menschen in derselben Geschko, einander den anderen vorzuziehen. Die Geschko ist wichtig, nicht ihre einzelnen Mitglieder.«
Er seufzte. »Bist du dir da sicher?«
»Was soll das heißen?«
»Sieh dich um, und dann sing mir das Loblied auf die Geschko. Es gab einmal über neunzig von uns. Jetzt sind die anderen fort, tot oder Nichtkriegerkasten zugeteilt.«
»So ist das Clanleben von Kriegern.«
»Marthe, es sind nur noch sechs von uns übrig. Wenn es zum Positionstest kommt, werden es noch weniger sein. Es gibt keine Geschko mehr. Es gibt nur noch ein halbes Dutzend Kadetten, die bereit sind, einander an die Gurgel zu gehen.«
Einen Moment lang stand etwas von dem alten Mitgefühl in Marthes Augen, als sie ihn ansah. »Sei vorsichtig. Wenn

Weitere Kostenlose Bücher