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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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richtigen Platz für dich gefunden, und das akzeptierst du, frapos?«
Er wollte ihr widersprechen, aber statt dessen sagte er: »Pos.«
Sie drehte sich um.
»Marthe?«
»Ja?«
»Du hattest deinen ersten Abschuß schon, und du hattest eine gute Chance zu einem zweiten unter den für dich ausgesuchten Gegnern.«
»Ich möchte dich daran erinnern, daß einer von ihnen mich dann doch besiegt hat und an einem dritten Triumph hinderte.«
»Na schön. Aber du hättest gewinnen können, ohne dich gegen mich zu wenden, ohne…«
»Red nicht weiter. Ich habe getan, was die Situation verlangte. Die Regeln sprechen ausdrücklich von einem Kampf jeder gegen jeden, bei dem alle Mechs auf dem Feld legale Ziele sind. Du warst ein legales Ziel.«
»Aber was ist mit all der Zeit, die wir zusammen verbracht haben, all den Gefühlen, all den…«
»Red nicht von Gefühlen. Das sind Illusionen, für die wir keine Zeit mehr haben…«
»Aber du hast mir einmal gesagt, daß du mich vielleicht liebst.«
»Ein kindisches Spiel. Das waren nur die närrischen Geschichten, die uns Glynn erzählt hat, die zu solchen Reden geführt haben, keine sogenannten Gefühle. Ich war nur ein Kind, das nachgeäfft hat, was mir in meiner Umgebung vorgeführt wurde. Jetzt sind wir erwachsen. Zumindest ich bin erwachsen.«
Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie stellte sich nicht nur über ihn, im Kastensystem der Clans hatte sie jetzt eine höhere soziale Stellung. Es würde ihm nie gelingen, sie davon zu überzeugen, daß ihre Taktik unfair gewesen war – tief in seinem Innern glaubte er das selbst nicht. Unglückselig, ja, und er war verbittert darüber, aber er konnte ihr Handeln nicht als unfair bezeichnen. Es war unwichtig, daß er eine ausgezeichnete Strategie gehabt hatte. Er war nicht imstande gewesen, sie umzusetzen, weil er wie ein unterlegener Kommandeur in der Schlacht einen Aspekt der gegnerischen Kräfte übersehen hatte.
»Es wäre sinnlos, dieses Gespräch fortzusetzen«, stellte Marthe fest. »Ich bin gekommen, um den Gesetzen der Höflichkeit genüge zu tun. Man muß besiegte und verwundete Feinde einmal besuchen. Dies ist geschehen. Wenn wir uns das nächstemal begegnen, wird dies zwischen Mitgliedern verschiedener Kasten und unter Anwendung der entsprechenden Regeln geschehen. Lebewohl.«
»Warte.«
Sie drehte sich müde um.
»Noch eine Frage?«
»Nur noch eine einzige.« Ihre Stimme war die einer Königin, die einem Untertan eine Gnade erwies. Ihr Tonfall gab ihm das Gefühl, hilflos und minderwertig zu sein. So mußte es auch sein, dachte er, wenn man sich zum erstenmal über den Kastenunterschied klar wird.
»Weißt du, daß ich, hätte ich dich im Gefecht jeder gegen jeden verwundbar gesehen, dich niemals angegriffen hätte?«
Sie seufzte. »Ich habe mir gedacht, daß du das sagen würdest. Und ich muß zugeben, ich habe darüber nachgedacht. Aidan, ich weiß, daß du mich nicht… mich unter den gleichen Umständen nicht angegriffen hättest. Aber vielleicht zeigt gerade das den entscheidenden Unterschied zwischen uns, den Unterschied, der aus mir eine MechKriegerin und aus dir einen Tech macht. Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen, die du ausgeschlagen hättest. Vielleicht war es dir nicht bestimmt, ein Krieger zu werden.«
»Marthe, du bist zu einer so…«
»Ich bin gar nichts geworden. Ich bin eine Kriegerin, das ist alles. Du hattest deine Frage. Jetzt muß ich gehen.«
Er ließ sie gehen. Was sollte er ihr noch sagen. Er konnte nur hier im Bett liegen und den Test immer wieder in Gedanken ablaufen lassen; sich fragen, ob er Marthe – hätte er sie kommen sehen – in Selbstverteidigung abgeschossen hätte. Er war sich nicht sicher, auch wenn er sie in seinen Gedanken immer wieder umbrachte.
Hatte sie recht? War es ihm vorherbestimmt gewesen, im Test zum MechKrieger keinen Erfolg zu haben? Aber er war so nahe daran gewesen. Hätte Marthe nicht eingegriffen, hätte er den Höllenbote besiegt. Hundertprozentig! Wahrscheinlich hätte er auch den bereits angeschlagenen Kriegsfalke erledigen können. Selbst wenn der Höhlenwolf in das Gefecht gestampft wäre, er hätte auch noch eine Chance gegen ihn gehabt. Na ja, vielleicht ging jetzt seine Phantasie mit ihm durch. Aber der eine Sieg war ihm sicher gewesen. Die beiden anderen konnte er für den Rest seines Lebens als Tech in Gedanken durchspielen.
Aidan schüttelte sich bei der Vorstellung. Er hatte nie einen Gedanken an die Einteilung in eine Unterkaste

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