Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
Vom Netzwerk:
verschwendet. Marthe mochte bereit gewesen sein, alles zu nehmen, wie es kam, aber Aidan hatte mit dieser Einstellung seine Schwierigkeiten. Er mußte es akzeptieren, ja. Das war das Wesen des Clans. Aber es brauchte ihm nicht zu gefallen. Und das tat es auch nicht.
Als er langsam in den Schlummer abdriftete, kam ihm ein neuer Gedanke: Mußte er es wirklich akzeptieren? Ja, es war das Wesen des Clans, die zugewiesene Rolle auszufüllen. Aber Menschen gingen fort, oder nicht? Wenn er Hilfe finden konnte, Flugpläne lernen oder so etwas, konnte er einen Posten an Bord eines Schiffes finden, das Ironhold verließ, an anderer Stelle sein Leben leben, neue Verwendung für seine Fähigkeiten finden. Die Clangesellschaft verachtete Wanderer beinahe ebensosehr wie Banditen, aber was hatte er noch zu verlieren? Bisher hatte er nur die Geschko und das Leben als Kadett kennengelernt. Vielleicht gab es in anderen Teilen des Clans, auf anderen Clan-Welten, ein anderes Leben für ihn.
Hatte er all diese Gedanken wirklich, oder waren es nur Phantastereien an der Grenze zwischen Schlaf und Wachen? Als Aidan weiterdöste, lösten sich die Fragen in Träumen auf, in denen er gewaltige Schlachten schlug – manchmal in BattleMechs, dann auf sich gestellt, in bizarren Gefährten oder auf phantastischen Kreaturen. Wie er auch kämpfte, er siegte immer. Nichts und niemand konnte ihn bezwingen.
Verdammt, schrieb Falknercommander Ter Roshak. Verdammt und zur Hölle der Inneren Sphäre! Krieger sind Krieger, und der Clan ist der Clan, aber manchmal passen die Regeln nicht zum Spiel. Die Maßstäbe passen nicht zu einer bestimmten sozialen Handlungsweise oder individuellen Erfahrung. Als ich sah, wie dieser risikofreudige Kadett unter einem Angriff fiel, der mehr durch Glück als durch Können erfolgreich war, rasten die Gedanken in meinem Hirn, und ich fühlte eine ganz und gar uncharakteristische Frustration, ja sogar Trauer für ein Schicksal, an das ich nicht glauben wollte. Es kostete mich meine ganze Kraft, meine Gefühle vor Falknerin Joanna und den anderen Ausbildern im Kontrollraum im Zaum zu halten.
Wir alle wissen, wie wichtig Glück in der Kriegsführung ist, aber es gefällt mir nicht, einen Kadetten durch Schüsse aus dem Hinterhalt fallen zu sehen, besonders dann nicht, wenn sie von einem anderen Kadetten kommen, statt von einem Mitglied des Testkaders.
Und trotzdem verdient Kadettin Marthe Lob. Ihre Improvisation war brillant. Sie wird eine gute MechKriegerin, eine gute Offizierin werden. Abgesehen von meinem persönlichen Interesse an Kadett Aidan habe ich noch andere Gründe, den Zwischenfall zu bedauern. Auch Aidans Strategie war klug. Tatsächlich ist ihm etwas gelungen, was noch nie zuvor geschehen ist. Er hat den ganzen Test durcheinandergebracht, und hätte ihn mit Aktionen gewonnen, die in einem echten Gefecht heldenhaft gewesen wären, hätte ihm Kadettin Marthes taktische Schnelligkeit keinen Strich durch die Rechnung gemacht. Als guter Taktiker weiß ich ihre Fähigkeit zu schätzen, aber es gefällt mir nicht, daß sie ihr Können gegen einen anderen Kandidaten eingesetzt hat, der den Erfolg nicht weniger verdient gehabt hatte.
Es gab einmal eine Zeit, in der ich die Ansicht vertrat, außergewöhnliche Kadetten hätten eine zweite Testchance verdient, aber die Stabschefs haben mich überstimmt. Im Laufe der Zeit konnten sie mich zu ihrer Sicht der Dinge überreden, die sich eng an die militärischen Grundsätze des Clans hält.
Aber jede Regel hat ihre Ausnahmen, und ich glaube, Aidan sollte eine davon sein. Stünde es in meiner Macht, ihn wieder aufzustellen, würde ich es tun.
Aber das ist unmöglich.
Oder?
Ich weiß, daß ich mit Aidan noch nicht fertig bin, mit diesem Generationszwilling meines alten Kameraden Ramon Mattlov. Als erstes werde ich dafür sorgen, daß er meinem Befehl unterstellt bleibt. Das zumindest steht in meiner Macht.
Und dann…
Und dann…
Wer weiß, was sich daraus entwickeln wird?
Nach der ersten Woche als Tech wußte Aidan, daß er dieses Leben nicht ertragen konnte, ganz besonders nicht hier, am selben Ort, an dem er versagt hatte, wo hoffnungsfrohe Kadetten, voller Zuversicht in ihre Fähigkeiten, ausgebildet wurden und ihn ständig an die Vergangenheit erinnerten. Er war mehrmals zufällig Falknerin Joanna begegnet, und sie hatte ihn nicht einmal zur Kenntnis genommen. Das war es noch weit mehr als die harte Arbeit und das Wissen um die Abstufung zum Tech, das ihm den Mut nahm. Er

Weitere Kostenlose Bücher