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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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ist ebenso abstoßend wie deine übertriebene Verwendung von Kontraktionen.«
»Du machst dir zuviel aus Sprachregeln und aus Idiomen. Du bist dickköpfig, Freund Aidan, aber dabei auch ein bißchen doof. Kontraktionen, Idiome, das sind bloß Wörter, Wörter wie deine Ehre, und Ruhm und all das Zeug. Bloß Wörter.«
»Das hört sich nach Verrat an.«
»Vielleicht in einem Cockpit, aber hier unten, unter den Techs, ist es bloß Konversation. Bildest du dir wirklich ein, ein Krieger würde einen Tech wegen Verrats aufhängen? Sie brauchen uns. Es gibt zuwenig Techs. Niemand, der unersetzlich ist, wird gehängt.«
»Du maßt dir eine Weisheit jenseits deiner Position an, Nomad.«
»Wer maßt sich hier was an? Und das ist jetzt auch deine Position, Freund Aidan. Wenn du keine Lust hast, den Fuß in die Weisheit zu setzen, die du kriegen kannst, ist das dein Problem. Und jetzt gib mir mal den Schraubenschlüssel.«
Mit jedem Morgen fiel es Aidan schwerer, sich aus der Koje zu stemmen. Er haßte den Gedanken an einen weiteren Tag voller Basteleien an irgendeiner Apparatur, während Kadetten und Ausbilder vorbeimarschierten, ohne ihn zu sehen. Ihre Hochnäsigkeit machte ihn wütend. Welches Recht hatten sie, die Leute zu ignorieren, die wichtige Fahrzeuge unterhielten, die Gebäude, in denen sie lebten, die Mechs, in denen sie kämpften? Jetzt schnitten sie ihn, aber noch vor ein paar Wochen war er einer von ihnen gewesen. (Und er, erkannte Aidan plötzlich, hatte die Techs nicht minder gedankenlos ignoriert.)
Es machte ihm besonders zu schaffen, daß er im Lager Bruch bleiben mußte, im Gegensatz zu anderen ausgesiebten Kadetten, die in weiter entfernte Stellungen versetzt worden waren. Versuchte jemand, ihn so zu bestrafen? Vielleicht. Vielleicht hatte er zusätzliche Bestrafung dafür verdient, daß er beim Test seine Grenzen überschritten und die Regeln gebrochen hatte. Wenn dem so war, hatte er um so mehr Grund, aus dem Lager zu fliehen.
Aidan fühlte sich gefangen, aber sein Drang zu fliehen hätte ihm wohl noch einige Zeit zu schaffen gemacht und ihn über nicht realisierten Plänen in seiner Koje brüten lassen, hätte nicht ein bestimmter Anlaß nachgeholfen. An diesem Tag hatte er eine echte Drecksarbeit bekommen. Er hievte neue Kühlmittelbehälter auf einen Frachtschweber, der sie zu einer Mechwartungsanlage auf der anderen Seite des Lagers schaffen sollte. Nomad hatte ihm mitgeteilt, daß sie bald permanent zu dieser Anlage versetzt werden sollten. Sie hielten sich nur noch bis zum Eintreffen der nächsten Gruppe Kadetten hier auf.
Aidan dachte an die neuen Kadetten, als er den Gabelstapler mit den Kühlmittelbehältern zum Schweber fuhr. Vor seinem inneren Auge sah er die Kadetten, wie sie voller Nervosität eintrafen und all die Prüfungen absolvierten, die Aidan und seine Kogeschwister durchlebt hatten, bis sie schließlich zum Test antraten. Nomad hatte gesagt, all das würde bald zur alltäglichen Routine für ihn werden. Alle neuen Kadetten-Geschkos würden bald gleich aussehen, und ihre Erfahrungen würden sich so oft wiederholen, daß Aidan irgendwann vergessen würde, daß er einmal einer von ihnen gewesen war. Aidan hegte seine Zweifel, aber er würde halt abwarten müssen, ob er sich tatsächlich anpassen konnte.
Während die FrachtTechs den Gabelstapler abluden, schlenderte er herum und stellte fest, daß in der Halle insgesamt drei Frachtschweber standen. Einer davon wurde offensichtlich repariert, und der dritte hatte Nahrungsvorräte gebracht, die eben abgeladen wurden.
Plötzlich sah er Marthe auf sich zukommen, ein Klemmbrett in der Hand. Sie trug einen frischgestärkten Kriegeroverall, schiefergrau mit dunkelblauen Litzen. Auf ihrer Brust war das Abzeichen einer erfolgreich qualifizierten Kadettin. Die Mütze, ebenfalls grau mit blauen Litzen, hatte sie keck schiefgestellt. Was immer sie auf ihrem Klemmbrett hatte, sie war darin vertieft.
Als sie an ihm vorbeikam, rief er: »Marthe!«
Sie blieb für einen Augenblick stehen, ohne ihn anzublicken. Ihre Haltung, ihre generelle Gleichgültigkeit, erinnerte ihn daran, wie Falknerin Joanna ihn geschnitten hatte. Dann ging sie weiter, die Augen auf das Klemmbrett geheftet.
Die Wut traf ihn wie eine Haufenladung und breitete sich auch ebenso schnell in ihm aus. Er wirbelte herum und rannte ihr nach.
»Marthe!«
Sie wurde schneller. Das war ihre einzige Reaktion.
»Marthe! Rede mit mir!«
Sie zögerte, dann ging sie in normaler Gangart weiter, ohne

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