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BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger

Titel: BattleTech 13: Jade Phoenix-Trilogie I - Clankrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Thurston
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konnte es nicht ertragen, ständig an sein Versagen beim Test erinnert zu werden, aber er hatte keine Möglichkeit, den ständigen Erinnerungen auszuweichen.
Nomad, für den er jetzt als Assistent arbeitete, erkannte Aidans Problem schon am ersten Tag. »Nimm die Arbeit, wie sie kommt«, riet er ihm. »Arbeit ist die beste Medizin. Sie tötet die Gefühle ab.«
»Wie kommst du darauf, daß ich etwas fühle, Nomad?«
»Wenn du sagst, du tust’s nicht, dann wird das wohl stimmen. Ich lass’ mich nicht auf Argumente über das ein, was im Kopf oder Körper eines and’ren vorgeht. Das is’n Problem für die Ärzte, deren Aufmerksamkeit zu erregen sie das Pech haben.«
»Mußt du soviele Kontraktionen verwenden, wenn du redest? Es klingt rüpelhaft.«
»Außer Sicht deiner alten Freunde, der Kadetten und Krieger, benehmen wir uns nach deren Standards – rüpelhaft. Wir benutzen Kontraktionen und alte Flüche. Die niederen Kasten tun so was; die Freigeborenen haben es zu einem Ritual verfeinert. Wir plaudern über verbotene Themen. Du wirst das alles noch lernen. Du bist jetzt ‘n Tech, Freund Aidan.«
»Und nenn mich nicht Freund. Ich werde mit dir arbeiten, aber…«
»Bei uns ist Freund nur ein Titel. So wie Kadett oder Falkner oder Commander. Du wirst dich dran gewöhnen.«
»Niemals.«
»Techs sind auch trotzig, Freund Aidan.«
Jetzt, wo sie auf einer Stufe standen, war Nomad gesprächiger als früher, da er praktisch Aidans Sklave gewesen war. Das Testergebnis hatte die Kastenbarriere aufgehoben, und Nomad hatte beinahe augenblicklich den emotionalen Graben zwischen ihnen übersprungen. Seine fröhliche Art, wenn er außer Hörweite der Krieger war, hatte Aidans Einstieg in die neue Kaste erleichtert. Aidans Rügen über Nomads Sprache waren von ähnlicher Freundlichkeit getragen. Tatsächlich verspürte er jetzt eine fast geschkoartige Freundschaft dem Mann gegenüber. Vielleicht konnte er ja doch eines Tages als Tech zufrieden sein.
Aber er konnte Nomads Rat nicht folgen, schaffte es nicht, sich in der Arbeit zu verlieren. Die Arbeit war keine Medizin für ihn. Soweit sie überhaupt eine Wirkung auf ihn hatte, bedrückte sie ihn nur noch mehr. Soviel davon war sinnlos. Während sie darauf warteten, einem Mech zugeteilt zu werden, führten sie unnötige mechanische Tests an Transportfahrzeugen durch, lackierten irgendwelche Flächen neu, setzten neue Panzerplatten ein, richteten Geschützsysteme aus, lernten Mechs im Feld umzukonfigurieren, alles eintönige Arbeiten, aus denen Aidan nicht das Gefühl ziehen konnte, etwas geleistet zu haben, wie es Nomad anscheinend ständig schaffte.
Vom ersten Tag an war Aidan klar, daß er einen Weg finden mußte, seinen Geist abzustumpfen, um die monotonen Arbeiten durchzustehen, die sein weiteres Los waren. Nicht, daß Nomads Geist stumpf war. Er schien in der winzigsten Aufgabe aufzugehen und zog eine tiefe Befriedigung daraus, irgend etwas, das nicht richtig funktionierte, in ein effizientes Bauteil zu verwandeln.
Als er eines Tages feststellte, daß ein mittelschwerer Torsolaser wegen eines Strukturfehlers der Ummantelung blockierte, sang Nomad, während er eine Sektion herausbrach und eine neue anschweißte. Abgesehen von den fast monotonen Sprechgesängen der Kriegerrituale hatte Aidan kaum jemals Musik gehört. Nomads Lied war fröhlich und melodisch. Auch einige der Worte waren Aidan fremd.
»Es sind Bauernworte«, antwortete der Tech auf seine Frage. »Ländliche Sprache. Alle Kasten haben ihre Musik. Aber wir brauchen nicht alle das trockene Zeug zu brummen, das die Kadetten in ihren steifen, verstaubten Ritualen runterbeten.«
»Du hältst nichts von unseren… ihren Ritualen.«
Nomad sah sich nach allen Seiten um, bevor er antwortete, und seine Stimme war gedämpft: »Das habe ich nicht gesagt. Ich finde nur, daß ihre Lieder oder Gesänge, oder wie immer man es nennen will, nicht so fröhlich sind wie die Musik in den niedereren und freieren Kasten.«
»Frei? Was soll das denn heißen? Ihr arbeitet den ganzen Tag, führt eine untergeordnete Existenz, werdet von Routine beherrscht und vom Gesetz eingeengt, folgt den Sitten eurer Kaste – wie kann man das frei nennen?«
»Wir brauchen nicht in glorifizierte Mülltonnen zu springen und auf den Befehl anderer Leute hin unser Leben zu riskieren.«
»Aber das ist Ehre, Ruhm, Helden…«
»Das ist eine Menge von dem, was ein Ochse auf der Straße hinter sich läßt.«
»Manchmal versteh ich dein Idiom nicht, aber es

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