BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
Diana, Sterncolonel Aidan.«
»Du bekommst einen Verweis, MechKriegerin Diana. Deine Aktion war tapfer, aber dumm. Es hätte zuviel schiefgehen können. Du hast dich übernommen. Du hattest zwar Erfolg, aber ich hätte deinen Vorstoß nicht genehmigt. Nein, sag nichts. Ich habe kein Bedürfnis nach Protest.«
Nachdem die Gefahr gebannt war, gab Aidan Jared Mahoney frei. Der Mann sank auf die Knie. Er schüttelte den Kopf, wohl um ihn klar zu machen, und knurrte: »Ich werde kein Leibeigener.«
»Nein«, stimmte Aidan zu, »du wirst niemandes Leibeigener.«
Er senkte die Laserpistole und feuerte in das rote Gesicht des Rebellen. Er tötete Jared Mahoney auf dieselbe Weise, wie der Aufständische Melanie Truit getötet hatte.
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»Nein, Diana, es wäre kein geschickter Zug, deinen kommandierenden Offizier zu einem Ehrenduell im Kreis der Gleichen zu fordern. Die Sache eignet sich nicht einmal für einen Widerspruchstest. Außerdem ist Aidan Pryde ein erstklassiger Kämpfer, und deine Jugend wäre kein Vorteil. Er würde dich wahrscheinlich töten. Er würde dich töten.«
Diana lehnte schmollend an der Außenwand einer Vorratshütte und beachtete die Geschäftigkeit ringsum gar nicht. Die Bevölkerung Vreeports war in die Festung der Besatzungstruppen gebracht worden. Viele von ihnen wurden in provisorische Unterkünfte getrieben, wo sie auf ihre Einstufung und Verteilung warteten. Aidan Pryde hatte befohlen, die Aufständischen von den übrigen Bürgern des Ortes zu trennen und in andere Siedlungen zu schicken.
Nach der Evakuierung Vreeports hatte eine gewaltige Explosion den Ort zerstört. Eine riesige Pilzwolke war in den Himmel gestiegen. Aidan hatte sich über die Verschwendung geärgert, Vreeports Arsenal an Waffen und Munition aufgeben zu müsse, aber ihm war klar, daß eine Strafe für die Rebellion unvermeidbar war, und er wollte ein unvergeßliches Symbol der Herrschaft des Clans hinterlassen. Die Vernichtung Vreeports sollte, wie die Zerstörung von Städten und Nationen in der ganzen Geschichte, allen Bewohnern Quarells eine dramatische Lektion erteilen.
Joannas trockener Kommentar hatte in der Bemerkung bestanden, daß auf dieser unterbevölkerten Welt so wenige Menschen lebten, daß Aidans großartiges Symbol keine allzu große Bedeutung haben konnte.
Diana stieß sich von der Wand ab. »Ich kann nicht in Worte fassen, wie ich mich gefühlt habe, als er mich abgekanzelt hat, nachdem ich ihn und die Geiseln und ...«
Joanna packte Diana an den Schultern und schüttelte sie. »Du darfst deiner Wut nicht gestatten, dich zu überwältigen, MechKriegerin. Wir sind alle schon einmal von einem Vorgesetzten zurechtgewiesen worden. Wir wissen alle, wie es ist, sich nach Kräften anzustrengen und später von der einzigen Person, auf deren Anerkennung wir etwas gegeben hätten, gescholten zu werden. Ich bin in einer Geschko aufgewachsen, Diana, daher kann ich keinerlei Aspekte von Familiengefühl verstehen. Vielleicht ist es besonders schlimm, von einem Kommandeur bestraft zu werden, der gleichzeitig dein Vater ist...«
»Ich erwarte von niemand Anerkennung. Ich will eine
Beleidigung rächen, eine unverdiente Beleidigung.« »War sie wirklich unverdient? Wir haben seine Befeh- le ignoriert. Deswegen kannst du kein Ehrenduell fordern, Diana. Und damit sollte die Angelegenheit erledigt sein, frapos?«
Diana nickte, aber ihre Miene war noch ebenso trotzig und unüberzeugt wie zuvor.
Als die beiden den Exerzierplatz überquerten, bemerkte Joanna aufgeregte Bewegung unter den Techs, ein hastiges Umherrennen und lebhaftes Gemurmel. Sie stoppte einen von ihnen und fragte, was denn los sei.
»Ein Landungsschiff ist unterwegs in diesen Sektor. Es heißt, der Flug wurde von Khan Chistu persönlich befohlen.«
Was, in Kerenskys Namen, fragte Joanna sich, konnte Khan Chistu mit einer Säuberungseinheit auf einem bereits eroberten Planeten im Sinn haben? Ihr fiel keine angenehme Antwort ein.
Aidan erfuhr von der Ankunft des Landungsschiffes durch Hengst.
»Ich habe Kontakt aufzunehmen versucht, aber sie weigern sich, Auskunft zu geben. Das einzige, was ich erreicht habe, war eine Botschaft des Landungsschiffkommandanten, laut der ein Vertreter Khan Chistus dir in ein paar Stunden einen Besuch abstatten wird.«
Aidan sah hinaus auf den Exerzierplatz, auf dem einige der Bürger Vreeports abgeurteilt wurden. Joanna und die MechKriegerin Diana marschierten quer über den Platz.
Einen Augenblick vergaß er den
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