BattleTech 15: Jade Phoenix-Trilogie III - Falkenwacht
konnte die Maschine aufrecht halten und feuerte weiter. Sie konnte sie jedoch nicht weiter vorwärts bewegen.
Wo, in des großen Kerenskys Namen, steckte Jared Mahoney? Ein Anflug von Panik überkam sie, als sie bemerkte, daß eines der beiden Lasergeschütze zu heiß wurde.
Aidan beobachtete die Aktionen der jungen Kriegerin aus einer ausgesprochen unbequemen Position, mit dem Lauf einer leichten Laserpistole im Nacken. Als der AgroMech wendete und auf die Rebellen zu feuern begann, während die Kinder und ihre Eltern sich über den ganzen Platz zerstreuten, wurde der Posten abgelenkt, und der Druck der Waffe ließ ein wenig nach. Aidan reagierte sofort. Er schlug die Waffe mit dem Handrücken zur Seite, packte den Posten an der Hüfte und rammte die Schulter in die Magengrube des Mannes. Der war augenblicklich außer Gefecht. Aidan warf ihn zu Boden. Mit dem Fuß hielt er das Handgelenk des Rebellen fest, und zerrte die Waffe aus dessen Fingern. Wahrscheinlich stammte sie aus dem Vreeport-Arsenal. Die Laserpistole war kalt. Wahrscheinlich war sie noch nicht einmal abgefeuert worden. Aber das änderte sich jetzt. Er tötete seinen Bewacher mit einem Schuß in die Schläfe.
Aidan hatte keine Zeit, sich die Waffe näher anzusehen. Er sah sich um. Der AgroMech hatte soviel Panik gesät, daß seine eigene Flucht unbemerkt geblieben war. Er bewegte sich durch die Menge auf die große Maschine zu.
Die junge Kriegerin stand auf verlorenem Posten. Die Anzahl der Rebellen und ihrer Waffen war zu groß, als daß sie sich lange würde halten können. Die Sorge um die eigene Sicherheit war das einzige, was die Aufständischen daran hinderte, den AgroMech mit einem gezielten Schuß oder einer Handgranate zu sprengen. Er mußte sie aus dem Cockpit holen. Zu zweit hatten sie eine bessere Chance, sich den Weg aus der Stadt zu Fuß freizuschießen. Diese Strategie mochte nicht minder selbstmörderisch sein als ihre, aber ihm fiel keine bessere Alternative ein.
Als er sich dem AgroMech näherte, sah Aidan, wie jemand an dessen linkem Hinterbein hochkletterte: Jared Mahoney. Aidan hielt an und feuerte, aber der Schuß verfehlte sein Ziel. Die Waffe war offenbar falsch justiert. Egal, er hatte keine Zeit, die Einstellung zu korrigieren. Aidan lief schneller. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Jared Mahoney die Kanzel erreicht hatte.
Aidan hatte keine andere Wahl, als das beschädigte rechte Vorderbein hochzuklettern. Auf halbem Weg berührte er eine rotglühende Metallplatte und verbrannte sich die Hand. Er fühlte sie kaum noch, als er weiterkletterte.
Er zog sich auf den Rumpf und stellte fest, daß Jared Mahoney ihn noch nicht bemerkt hatte. Er war zu sehr damit beschäftigt, mit seiner Maschinenpistole auf das Cockpit zu feuern. Das Kanzeldach zeigte erste Schäden. Aber noch konnte Aidan die Kriegerin im Innern des Cockpits sehen. Eine der Laserkanonen war unter übermäßiger Hitzeentwicklung zerschmolzen. Die andere feuerte nur noch sporadisch und war ebenfalls kurz vor dem Ende.
Mit einem Hechtsprung packte er Jared Mahoney an den Knöcheln und riß ihn um. Er hatte keine Zeit für einen Ringkampf, daher packte er einfach den Waffenarm seines Gegners und riß ihn nach hinten. Die Maschinenpistole flog hinab in die Menge. Aidan drehte den Arm weiter und fühlte den Knochen brechen. Jared Mahoney schrie vor Schmerzen laut auf. Aidan zerrte an dem gebrochenen Arm, und die Schreie des Rebellenführers wurden erstickt und klagend.
Aidan gab den Arm frei und zog Mahoney auf die Füße. Er setzte die Laserpistole an den Kopf des Mannes und ließ die Situation für sich selbst sprechen. Mahoney s Knie gaben nach. Aidan packte ihn mit der freien Hand und hielt ihn aufrecht.
Unter ihnen auf dem Marktplatz ließen die Rebellen ihre Waffen fallen und zogen sich zurück. Andere standen stumm und hilflos herum. Ihre Waffen hatten sie noch in der Hand, aber es war offensichtlich, daß sie nicht mehr bereit waren, sie einzusetzen.
Die junge Kriegerin kletterte aus dem Cockpit. Sie hielt ein Automatikgewehr in der Hand. Sie drehte sich zum Wald und winkte. Daraufhin erschienen die vier BattleMechs wieder und rückten gegen Vreeport vor.
»Ich schätze, der Aufstand ist vorbei«, stellte die junge MechKriegerin fest. Sie sah Aidan mit einem Ausdruck an, den er nicht deuten konnte.
»Wie heißt du, MechKriegerin?« fragte er.
Irrte er sich, oder huschte ein Ausdruck von Enttäuschung durch ihre Augen? »Ich bin MechKriegerin
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