BattleTech 16: Wolfsrudel
Bestes, doch die Frau konnte die Verbindung nicht wiederherstellen, obwohl sie Dechan versicherte, daß die Leitung nicht gestört war. Dechan hatte ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Es war nie gut, wenn das Hauptquartier nicht mit einem reden wollte. Während er zum Messezelt ging, fragte er sich, ob Elson das Kappa-Bataillon zurückgehalten hatte, um es beim großen Finale besser verheizen zu können. Er versuchte zwei Stunden seinen Magen davon zu überzeugen, etwas Hafergrütze bei sich zu behalten, so daß die Magensäure etwas zu tun hatte, doch damit hatte er nicht mehr Erfolg als der KommTech mit seinen Versuchen, Parella noch einmal zu erreichen.
Das Messezelt war zur Hälfte mit anderen, erfolgreicheren Frühstücksgästen gefüllt, als Alpin eine allgemeine Durchsage machte.
»Dies ist der Morgen, an dem all das endlich stattfinden wird, wofür wir gearbeitet haben«, begann Khan Alpin. »Wolfs Truppen sind schwer angeschlagen. Heute morgen ist das Zeta-Bataillon zur Unterstützung des rechtmäßigen Anführers der Dragoner gelandet. Das Schicksal von Jaime Wolf und seinen Anhängern ist besiegelt. Die Truppen, die unseren Vormarsch im Sektor Grün aufgehalten haben, befinden sich bereits auf dem Rückzug, und die Führungselemente des Gamma-Regiments beziehen Stellung für den abschließenden Angriff. Ihr werdet schon bald ausrücken.« Seufzer und Beschwerden erhoben sich im Zelt. Kappa war ein Ruhetag versprochen worden. »Ich weiß, es ist viel verlangt, aber ich weiß auch, daß ihr Krieger seid und es verstehen werdet. Wir müssen uns zu dieser Anstrengung aufraffen und jetzt zuschlagen. Und wir müssen schnell und hart zuschlagen. Von den Kriegern des Kappa-Bataillons erwarte ich einfach nichts Geringeres. Wir treffen uns auf der anderen Seite, und dann beschreiten wir gemeinsam den Pfad der Ehre. Seyla!«
Als die Sendung endete, wartete bereits ein Kurier mit einem versiegelten Umschlag auf Dechan, welcher die Befehle enthielt. Der letzte Löffel Hafergrütze lag ihm wie ein Klumpen Blei im Magen, als er die Befehle las.
Dechan sah augenblicklich, wofür seine Einheit geschont worden war. Das Gamma-Regiment sollte eine Bresche in Wolfs Linien schlagen und sich dann nach rechts wenden. Während des Vormarsches würde sich zwischen Gammas linker und Epsilons rechter Flanke eine Lücke öffnen. Durch diese Lücke sollte Kappa stoßen und die gegnerische Kampfgruppe M umgehen. Wenn sie das unmittelbare Kampfgebiet hinter sich gelassen hatten, sollten sie so schnell wie möglich zum Tetsuhara-Manövergelände eilen und dessen Kommandozentrale besetzen, bevor sich Wolfs Truppen dorthin zurückziehen konnten.
Tetsuhara-Manövergelände. Tetsuhara. Da war der Name wieder, um ihn zu verfolgen. Outreach war nicht so kalt wie Misery, aber ihr Auftrag würde genug Elend mit sich bringen. Das Versuchsgelände war mit automatischen Verteidigungsanlagen vollgestopft, und Dechan war sicher, daß Wolf sie in Betrieb genommen hatte. Das Versuchsgelände würde ein Labyrinth des Todes sein. Die Abwehranlagen mochten zu dem Zweck installiert worden sein, Krieger zu testen, aber er war sicher, daß sie auch tödliche Wirkung verbreiten konnten. Selbst die versprochene Artillerieunterstützung des Feuerunterstützungsbataillons würde ihnen die Aufgabe nicht erleichtern, falls sie die Unterstützung überhaupt jemals erhielten. Das KappaBataillon war mit einer Mission betraut worden, die ungewöhnlich viele Opfer fordern würde.
Soviel zu Elsons Versprechen eines Platzes bei den Dragonern. Vielleicht auf dem Dragonerfriedhof.
Andererseits war dies vielleicht die Methode des Elementars, Dechan und seine Krieger beweisen zu lassen, daß sie wahrhaftig aus Dragonerholz geschnitzt und stark genug für das waren, was Elson im Sinn hatte. Die Einnahme des Versuchsgeländes würde nicht leicht sein, aber es war ein Schlag, dem entscheidende Bedeutung zukam. Wenn sie das Kommandozentrum nehmen konnten, bevor Wolfs Truppen dort eintrafen, würde der Feldzug rasch vorbei sein. Der Kommandokomplex des Manövergeländes war die letzte Bastion für eine organisierte Truppe. Ohne diese Bastion würde Wolf kapitulieren oder zum Guerillakrieg übergehen müssen. Wenn er letzteres wählte, war sein Versuch, die Kontrolle über die Dragoner zurückzugewinnen, beendet. Die Dragonerregeln schrieben vor, daß Anfechtungstests in Form von offenen und ehrlichen Auseinandersetzungen ausgetragen werden mußten.
Im Zuge der Arbeit,
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