BattleTech 16: Wolfsrudel
Infanteriestellungen brechen können, um hinter Maeves Linien in den Sektor Orange einzudringen. Die Kampfgruppe wehrte die feindlichen Mechs ab, mußte sich jedoch zurückziehen, als Elementar-Sterne gesichtet wurden, wie sie Angriffspositionen entlang einer Kammlinie bezogen.
Ich gab meiner Kampfgruppe Befehl, sich zurückfallen zu lassen. Auf dem Weg zu unserer Auffanglinie kam ich zum Colonel durch. Er versicherte mir, daß Maeve über unsere neue Position im Bilde war. Parellas Gamma-Regiment setzte sie stark unter Druck, doch bis jetzt hatte sie alle Vorstöße abgewehrt, indem sie ihre Kampfgruppe immer dort einsetzte, wo die Kämpfe am härtesten waren. Ich wußte, welchen Belastungen das Spinnennetz dadurch ausgesetzt war. Es würde dieses Tempo nicht ewig aufrechterhalten können.
Das Kappa-Bataillon war in dem Sektor noch nicht gesichtet worden.
Im Blauen Sektor, gab es immer noch keine größeren Kampfhandlungen, aber das würde sich wahrscheinlich bald ändern. Die Kuritas bereiteten sich darauf vor, einem Vorstoß des Epsilon-Regiments mit zwei Bataillonen zu begegnen.
»Wir halten uns ausgezeichnet«, versicherte mir der Colonel.
Ich wollte ihm glauben.
BattleMech-Gefechte waren nicht mit den Erschöpfungsschlachten zu vergleichen, die über eine ausgedehnte Periode der Geschichte das Los eines Soldaten waren. BattleMech-Gefechte konnten einfach über keinen längeren Zeitraum durchgehalten werden. Bei zu vielen Maschinen war der Munitionsvorrat beschränkt, und wenn der einmal erschöpft war, verlor ein Mech erheblich an Effektivität. Selbst Mechs, die ausschließlich mit Energiewaffen bestückt waren, hatten nur eine begrenzte Lebensdauer. Die Kämpfe waren zu brutal, und selbst die Panzerung eines BattleMechs kann nur eine begrenzte Trefferanzahl verkraften. Und die Maschinen waren zu teuer, zu schwer zu ersetzen. Wenn die Maschine eines Kriegers Schäden erlitt, die ein gewisses Maß überschritten, trat er den Rückzug an, wenn er schlau war. Ausgeruht und neu aufmunitioniert, wurde er wieder zu einer ernsthaften Bedrohung. Das Gefecht ohne Pause fortzusetzen, hieß, den Tod herauszufordern.
Also wogten die Schlachten hin und her und sahen selten die Teilnahme aller Streitkräfte einer Einheit. Jedes Gefecht forderte seinen Tribut, so daß die Streitkräfte immer weniger wurden. Wir mußten unsere Krieger und Mechs öfter einsetzen, und das bereitete mir Kopfzerbrechen. Auch Menschen nutzen sich ab. Müde Menschen machen Fehler, und ein Fehler auf dem Schlachtfeld wird oft mit dem Leben bezahlt.
Und so ging es weiter. Meine Kampfgruppe eilte wie Maeves hin und her, stopfte Löcher in der Front und drängte diejenigen Einheiten ab, denen es gelang, durch unsere Stellungen zu stoßen. Die Panzerbesatzungen hatten es am schwersten. Weniger mobil als die Mechs, mußten sie Infanterieaufgaben übernehmen und Gelände halten. Es gab Zeiten, in denen ich wünschte, wir hätten Infanterie, so daß ich die Panzer zurücknehmen und für einen Gegenangriff in Stellung hätte bringen können, aber das Ödland im Sektor Grün war kein Gelände für Infanterie. Vielleicht für Elementare in ihren Schlachtrüstungen, aber mir unterstanden keine.
Ich konnte mich nicht über die Truppen unter meinem Befehl beklagen. Sie waren großartig. Was als ungeordneter Haufen alter Krieger und halber Kinder begonnen hatte, war jetzt eine zähe, harte Kampfmaschine. Das ließ mich erahnen, aus welchem Holz die alten Dragoner geschnitzt gewesen sein mußten und was der Colonel von den neuen gewollt hatte. Ich war verdammt stolz dazuzugehören.
So hart die Kämpfe auch waren, ich glaubte langsam, der Colonel hatte recht damit, daß wir uns ausgezeichnet hielten. Dann meldeten unsere Seouls Landungsschiffe, die an unserer linken Flanke niedergingen: Drei der Leopard und zwei der Union-Klasse . MechTransporter. Ich befürchtete, daß der gefangengenommene Söldner gelogen und wir soeben das fehlende Kappa-Bataillon gefunden hatten.
Ich gab der Kampfgruppe Befehl, sich zurückzuhalten, und nahm Grant mit mir. Unsere aus zwei Mechs bestehende Befehlslanze würde im Feld nützlicher sein als im Stabslager. Wir brauchten viel zuviel Zeit, um die Zwölfte Panzereinheit zu umgehen. Die neu eingetroffenen Mechs würden bereits ausgeladen und in Marsch sein, bevor wie sie erreichen konnten.
Als das entfernte Lumagebirge in Sicht kam, das den Horizont auf der anderen Seite des Gremmer-Cafions beherrschte, erhielten wir die letzten
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