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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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oder zu Blakes Wort«, stellte Victor fest. »Also sitzt der Drahtzieher hier, im Vereinigten Commonwealth. Aber wer ist es?«
    Galen schüttelte den Kopf. »Wenn ich das wüßte, hätte ich Ihnen bereits seinen Kopf auf einem Silbertablett serviert.«
    »Was ist mit der Liste der Personen, die Tickets für das Bankett hatten? Sind sie alle überprüft worden?«
    »Die Liste wird noch erstellt. Die Gefangennahme des Attentäters hat die Aufmerksamkeit verlagert.« Galen runzelte die Stirn. »Ich werde dafür sorgen, daß es schneller geht.«
    »Gut. Ich will die Liste sehen, wenn sie fertig ist.« Victor beugte sich vor. »Irgendeine Verbesserung in der öffentlichen Einschätzung meiner Person?«
    Der schlanke blonde Mann nickte. »Sie sind nicht mehr der Teufel, den man noch vor drei Monaten in Ihnen gesehen hat. Die Interviews haben auf jeder neuen Welt größere Aufmerksamkeit erregt. Ihre Beliebtheit ist leicht angestiegen – und das Ende der Roten Korsarin sollte noch mehr helfen.«
    Victor nickte. »Ich habe daran gedacht, zu Salome Kells Beisetzung nach Arc-Royal zu fliegen.«
    Galen zog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein. »Ich weiß nicht. Wie sähe das aus, wenn Sie zu ihrer Beerdigung gingen, nachdem Sie das Begräbnis Ihrer Mutter versäumt haben?«
    »Aber wird es nicht noch schlimmer aussehen, wenn ich die Dienste der Hounds für das Vereinigte Commonwealth nicht anerkenne?« Victor verzog das Gesicht. »Was ich auch mache, es ist verkehrt.« »Das sind die Freuden des hohen Amts.«
    »Scheint so.« Victor unterdrückte ein Gähnen. »Ich schätze, ich werde Katherine schicken und ihr eine Nachricht für Morgan und die Kell Hounds mitgeben. An dem Tag, an dem Salome beigesetzt wird, werde ich einen Kranz am Grab meiner Mutter niederlegen und eine große Stiftung für ein Waisenhaus machen, das sie unterstützt hat.« Er seufzte. »Mir erscheint das alles ein Spiel hohler Gesten. Ich wäre lieber dort. Ich hoffe nur, Morgan wird es verstehen.«
    »Da bin ich sicher, Hoheit.«
    Victor nickte langsam. »Gut. Das wäre dann wenigstens einer.«
38
    Kell-Hounds -Hauptquartier
    Old Connaught, Arc-Royal
    Vereinigtes Commonwealth

    18. September 3055

    Allein und im Dunkeln starrte Phelan Ward auf das Standbild, das der Computerschirm auf seinem Schreibtisch zeigte. Das aus Carews Gefechts-ROM isolierte Digitalbild zeigte ein Symbol, das für Phelans Augen einen grünen Raubvogel darstellte, der ein Katana in den Klauen hielt. Phelan hatte das Bild rekonstruiert, indem er die Bilder übereinanderlegte, die zeigten, wie das Logo freigelegt und anschließend von den Flammen verzehrt wurde.
    Es war unverwechselbar.
    Die Jäger gehörten den Jadefalken.
    Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Laut Ordnung war die einfachste Lösung auch die wahrscheinlichste. Den Jadefalken nur den Vorbesitz der Luft/Raumjäger oder zumindest dieses Jägers zuzusprechen, wurde der enormen Größe des möglicherweise damit aufgedeckten Problems nicht gerecht.
    Diese simple Antwort hatte Dutzende von Fragen zur Folge. Es war möglich, daß die Rote Korsarin mit ihrem einen Landungsschiff eine Jadefalkenwelt überfallen und dort Jäger, ein zweites Landungsschiff, weitere Mechs und ein neues Sprungschiff erbeutet hatte, aber es war undenkbar, daß er davon nichts gehört haben sollte. Die Jadefalken hätten sich bei derartigen Verlusten auf den ilKhan gestürzt und das Versagen der 31. Wolf-Solahma und der Kell Hounds wie eine Keule gegen ihn eingesetzt. Der ilKhan hätte ihn von dem Überfall unterrichtet, sowohl um die Wichtigkeit eines Erfolgs zu unterstreichen, als auch um ihn vor ihren neuen Waffen zu warnen.
    Phelan konnte sich nur einen Grund vorstellen, warum er nie von einem Überfall auf die Jadefalken gehört hatte: Ein solcher Überfall hatte nie stattgefunden. Das wiederum bedeutete, daß die Jadefalken die Korsarin ausgerüstet hatten. Aber die Falken hatten die Banditen nicht als ihre Agenten zu erkennen gegeben, und überhaupt war es undenkbar, daß ausgerechnet sie eine so gute Kampfeinheit mit einer derartigen Tarnung entehrten.
    Was sich da in den Überlegungen des jungen Khans entfaltete, war eine so wagemutige und perfekt ausgeführte Verschwörung, daß er nichts davon beweisen konnte. Hätte er so etwas auch nur angedeutet, hätte es zu einer Wiederaufnahme des Eroberungskrieges zwischen den Clans und der Inneren Sphäre geführt. Der Waffenstillstand wäre nur noch Erinnerung gewesen, und der

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