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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Kampftitan.« Im Hintergrund hörte er das Summen des Visiphons, aber er ignorierte es. »Ich habe ihn erbeutet, während ich noch am Nagelring studierte, und ihn während meiner ganzen Dienstzeit in den Vereinigten Commonwealth-Streitkräften behalten. Jetzt bin ich hier bei euch, und mein Mech ist in Dobson, bei der Ersten Kooken-Milizreserve.«
    »Können wir ihn mal sehen?« Die Zwillinge sahen einander an, und ihre Augen weiteten sich vor Vorfreude. »Bitte?«
    Das Quietschen der Verandatür schnitt Nelsons Antwort ab. »Kommt rein, Jungs«, rief Dorete.
    »Ooch, Mami«, bettelten sie im Chor.
    »Sofort.«
    Sie gehorchten nur zögernd und ließen die Spielzeugmechs auf Nelsons Knie zurück. Er drehte sich nicht um, bereitete sich innerlich auf eine neue Attacke Doretes vor. »Ich hätte es abgelehnt, Dorete.« »Das war der Wachoffizier in Dobson«, erklärte sie eisig. »Du wirst reaktiviert, Kommandant.«
    »Was?« Als Nelson aufstand und sich umdrehte, fielen die beiden Plastikmechs in den Staub. »Was ist los?«
    »Vertraulich, Kommandant.« Ihr Blick ging durch Nelson hindurch. »Du sollst dich sofort melden, und es ist keine Übung.« Sie warf ihm die Schweberschlüssel hin. »Geh.«
    Er blickte zum Haus. »Die Jungs…«
    »Ich werde es ihnen sagen.« Ihr Mund war nur noch ein Strich. »Geh.«
    Nelson Geist nickte und ging los. Er bemerkte kaum, daß er den Spielzeug-Kampftitan mit dem Absatz zertreten hatte.
    Das sind keine gewöhnlichen Banditen.
    Hoch oben im vorderen Sitz seines Kampftitan blickte Nelson Geist auf das Schlachtfeld hinaus. Einst blühende Wiesen hatten sich in einen schwarzbraunen Flickenteppich aus verkohltem Gras und umgepflügtem Boden verwandelt. Unter ihm im Tal lieferten die KookenReservisten ein Rückzugsgefecht. Irgendwo hinter ihnen mußten sich jetzt die Robinson Rangers nach einer brutalen Schlacht sammeln, die über vierundzwanzig Stunden gedauert hatte.
    Bei der Vorbesprechung hatte Nelson erfahren, daß die Banditen beim schnellen Anflug auf Kookens Freudental geortet worden waren. Die Garnison des Freudentals bestand aus den Grabwanderern und den Robinson Rangers, aber die Grabwanderer konnten die Rangers nicht rechtzeitig verstärken, weil sie auf dem Südkontinent stationiert waren. Deswegen hatten die Rangers die Reserve aktiviert. Die Band iten waren mit genug Schiffen für ein ganzes Regiment BattleMechs oder mehr angeflogen – auch wenn die Vorstellung, daß alle Schiffe BattleMechs enthielten, kaum realistisch erschienen war. Keine Ba nditenbande hatte so viele Kampfkolosse.
    Beim Landeanflug hatten die Banditen ihr Kommen angekündigt. Eine nur auf Tonkanal übermittelte Botschaft von einer Frau, die sich als die Rote Korsarin identifizierte, forderte die Rangers heraus, ihr Können unter Beweis zu stellen. Eigentlich wäre eine solche Frechheit nichts Besonderes gewesen – bei den meisten Banditenführern waren ein, zwei Balken morsch -, aber die Geste erinnerte auf erschreckende Weise an die Herausforderung der Jadefalken vor den Kämpfen auf Wotan.
    Nelson nahm Verbindung mit dem Katapult zu seiner Linken auf. »Spider, Sperrfeuer auf den Verteidiger an der rechten Flanke. Zwei Salven.«
    »Roger.«
    Langsam und unwillig zog sich die Reserve zurück. Die Banditen überraschten Nelson, weil sie trotz des Langstreckenbombardements durch seine Befehlslanze nachsetzten. Nachdem die Befehlslanze ihren Raketenschild aufgebaut hatte, machte ein solches Vorgehen ke inen Sinn. Es sei denn… In Nelsons Magengrube machte sich ein ungutes Gefühl breit.
    Auf der Hügelkuppe an der gegenüberliegenden Seite des Tales tauchte ein BattleMech auf, der augenblicklich seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Bis auf seine grellrote Lackierung ähnelte er auf bemerkenswerte Weise seinem Kampftitan. Der Hauptunterschied war, daß der rote Mech in beiden Händen eine Partikelprojektorkanone hielt. In einer Darbietung unglaublichen Kampfgeschicks richtete die Pilotin ihre PPKs auf zwei verschiedene Ziele und feuerte.
    Ein azurblauer Blitzstrahl zuckte von der Mündung der Waffe zu einem zerschundenen Heuschreck und traf eines seiner Vogelbeine. Der Partikelstrahl verdampfte die Panzerung des Beines, dann schmolz er die Titanstahlknochen. Der Heuschreck wurde um die eigene Achse gewirbelt und krachte zu Boden.
    Der zweite PPK-Strahl peitschte einen humanoiden Derwisch. Der blaue Energiestrahl riß die wenige verbliebene Panzerung vom rechten Arm der Maschine, vernichtete einen

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