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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Augen des Prinzen wurden zu Schlitzen. »Und wer soll das sein?«
    »Ein Agent in Ihrem Auftrag.« Galen blickte wieder auf den Schirm. »Morgan Kell.«
    »Was!« Victor betätigte den Rücklaufknopf, dann positionierte er den Laser an einer anderen Stelle der Holoviddisk. Anstelle der Nahaufnahme erschien die Szene, wie sie eine Seitenkamera aufgenommen hatte Morgan Kell und seine Frau waren auf ihren halb zum Rednerpult gedrehten Stühlen zu sehen. Victor betätigte den Abspielknopf, und die Szene bewegte sich im Schneckentempo weiter.
    Morgan wandte sich der Kamera zu und lächelte seine Frau an. Dabei fiel seine Serviette zu Boden. Er drehte sich zu Seite und beugte sich nach unten, um sie aufzuheben. In genau diesem Augenblick explodierten die Blumen, und die ganze Szene löste sich in weißem Rauschen auf.
    Victor schaltete auf eine andere Kamera um, die einen erhöhten Dreiviertelblick lieferte. Dichter Rauch stieg in weißen Schwaden von dem Punkt auf, an dem das Rednerpult gestanden hatte, und kleine Flammen leckten an den Rändern des halbrunden Lochs in der Bühne. Auf der rechten Seite des Schirms tauchte eine Gestalt wie aus einem Alptraum auf. Die Reste der Uniformjacke hingen nur noch in qualmenden Fetzen am Körper des Mannes. Blut rann ihm aus Nase und Ohren. Sein breiter Brustkorb verbarg den rechten Arm, bis ein Sicherheitsagent auf die Bühne sprang und ihn zu packen versuchte.
    Morgan Kell stieß den Mann mit der Linken beiseite und schleuderte ihn hinab in die Menge. Dabei drehte er sich halb um, und Victor sah einen bis auf die Knochen zerfetzten Arm von seiner rechten Schulter hängen. Der Söldner ging in die Knie, wo Melissa gestanden hatte, und streckte die linke Hand nach ihrem Leichnam aus.
    Der Prinz schaltete ab. »Wie können sie Morgan verdächtigen? Er hat seinen Arm verloren!«
    »Und Sie haben ihm einen neuen gekauft, Hoheit.«
    »Mein Gott, Galen, der Mann ist losgerannt, um meiner Mutter zu helfen, noch bevor ihm klar wurde, daß die Explosion seine Frau getötet hatte! Und selbst wenn das nicht genügte, ist er einer meiner nächsten noch lebenden Verwandten.« Victor sah entsetzt auf. »Wie können sie so etwas glauben?«
    »Sie glauben es, weil Sie ihnen nichts anderes liefern, das sie glauben könnten.« Galen schüttelte den Kopf. »Sie sind jetzt der Herrscher eines gewaltigen Sternenreichs. Sie sind kein Amateurdetektiv. Sie haben noch viele andere Pflichten, als nachzusehen, ob Sie möglicherweise den entscheidenden Hinweis zum Tod Ihrer Mutter finden können. Übrigens glaube ich nicht, daß dieser Hinweis existiert. Curaitis hat recht – das war die Arbeit eines Profis, und selbst wenn Sie ihn fänden, könnten Sie möglicherweise nicht von ihm erfahren, wer ihm den Auftrag dazu gab, weil er es wahrscheinlich selbst nicht weiß.«
    Der Prinz nickte. »Wie schlimm ist die Lage da draußen?«
    Galen zuckte die Achseln. »Ich bin kein politischer Berater, aber die Leute sind wütend. Wir beide wissen, daß Sie Ihre Schwester angewiesen haben, die Aufbahrung und Beisetzung Ihrer Mutter nach bestem Wissen selbst zu regeln, aber bei den Massen kommt das nicht gut an. Für sie gibt es nur einen Grund dafür, daß Sie nicht beim Begräbnis Ihrer Mutter waren, während alle Ihre Geschwister sehr wohl teilgenommen haben – Sie haben Ihre Mutter nicht geliebt.«
    »Aber das stimmt nicht.«
    »Noch etwas, das wir beide wissen, aber die Menschen wissen es nicht.« Galen breitete hilflos die Arme aus. »Sie müssen etwas tun. Sie müssen Gedächtnismünzen Prägen und Gedächtnisgeldscheine drucken lassen. Sie müssen Gelder für wohltätige Zwecke verteilen, die Ihre Mutter unterstützt hat, und Stiftungen in ihrem Namen gründen.«
    »Aber das sind doch nur leere Gesten.«
    »Für Sie vielleicht, aber nicht für die Bevölkerung da Draußen. Sicher, Sie sind ein Kriegsheld, aber ihre größte Heldentat war: Sie haben den Thronerben eines Erzfeindes gerettet. Dann haben sie Phelan nach Arc-Royal eingeladen, einen Mann, der als Verräter an der Inneren Sphäre bekannt ist. Dann hatte dieser Verräter die Frechheit, einen gefangenen Thronfolger der Inneren Sphäre als seinen Leibeigenen mitzubringen, und Sie haben es hingenommen. Und schließlich haben Sie noch einem Clan-Sternhaufen freien Zugang zum CommonwealthRaum gewährt. Nichts von alledem ist geeignet, sie bei den Menschen, über die Sie herrschen, beliebt zu machen.« Galen dachte einen Augenblick nach. »Ich an Ihrer

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