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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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kreideweißen Staub des Canyons und dem schwarzen Hangar über ihnen erschien Nelson Geist wie der Kontrast zwischen Leben und Tod. Das Sprungschiff der Roten Korsarin war an einem Piratenpunkt in der Nähe des dritten Planeten in das Yeguassystem eingedrungen. Am Nadirsprungpunkt des Systems hatte die 31. Wolf-Solahma sie erwartet.
    Die Wölfe hatten den Banditen augenblicklich eine Kampfansage gefunkt, die diesmal auf der Stelle akzeptiert worden war. Die Rote Korsarin hatte ihnen eine Begegnung auf Cue Ball angeboten, mit einem Zeitlimit von sechs Tagen, da sie nach Ablauf dieser Frist das System verlassen werde.
    Der Sprungpunkt, an dem sich die Wölfe aufhielten, war bei normaler Beschleunigung von l g siebeneinhalb Tage entfernt. Die Wölfe hatten die Beschleunigung auf 2 g erhöht und die Transitzeit um zwei Tage verkürzt. Nelson war bei der Roten Korsarin gewesen, als sie die Meldung erhielt. Er hatte Verärgerung darüber erwartet, daß sie sich den Wölfen jetzt doch stellen mußte.
    »Aber nicht doch, Nelson«, hatte sie geschnurrt. »Ich freue mich darauf, gegen die Wölfe zu kämpfen. Die Clans haben Abschaum in den Kampf gegen Banditen geschickt, und ich werde ihrem Abschaum eine Lektion erteilen.«
    Die Rote Korsarin hatte ihre BattleMechs auf Cue Ball abgesetzt und die Wartezeit dazu genutzt, ihre Truppen an die geringe Schwerkraft zu gewöhnen. Durch die geringe Masse des Mondes verfügte Cue Ball nur über 0,47 g. BattleMechs konnten sich hier schneller bewegen und weiter springen, aber die reduzierte Schwerkraft bei gleichbleibender Masse beeinflußte auch ihre Möglichkeiten, anzuhalten und zu wenden. In den Manövern nahm die Rote Korsarin Nelson wieder im Cockpit mit und übergab ihm die Gefechtskontrollen, während sie sich darauf konzentrierte, die Feinheiten der Bewegung auf dem atmosphärelosen Mond zu meistern.
    Während ihre Banditen auf der Mondoberfläche trainierten, hatte die Rote Korsarin ihre Landungsschiffe nach Yeguas III geschickt. Über Funk hatte sie der planetaren Regierung mitgeteilt, daß sie keine Notwendigkeit zum Angriff sah, sofern sie mit Raumfähren »Tribut« erhielt. Die geforderte Zahlung war relativ gering und bestand hauptsächlich aus Lebensmitteln und billigem Tand. Die Regierung erklärte sich schnell zur Zahlung bereit, wahrscheinlich in dem Glauben, daß sie den Tribut ohnehin zurückerhalten würde, nachdem die Wölfe die Banditen zerschlagen hatten.
    Im Bordschützensitz des Kampftitan beobachtete Nelson auf dem Hilfsmonitor, wie zwei Wolfsclan-Landungsschiffe aufsetzten und BattleMechs ausschleusten. »Sieht nach drei Trinärsternen von je fünfzehn Mechs und einem Befehlsstern aus. Das sind fünfzig Maschinen gegen unsere fünfundsiebzig. Ihr Kommandeur muß verrückt sein.«
    Die Rote Korsarin schüttelte den Kopf. »Durchaus nicht. Er verachtet uns. Aber dafür wird er zahlen.« Sie setzte den Kampftitan Richtung Einmündung des Canyon in den riesigen Krater in Bewegung, in dem sich die Wölfe aufgestellt hatten. Ihrem Plan zufolge mußten sich die übrigen Banditen ringsum befinden und sich ähnlich wie sie beide durch Risse in den Kraterwänden an das Schlachtfeld heranarbeiten.
    Nelsons Hilfsmonitor zeigte, wie sich die Wölfe in Angriffsgruppen aufteilten und scheinbar ziellos vorwärtsbewegten. »Das versteh ich nicht… Das sollten bessere Truppen sein.« Als die Rote Korsarin leise lachte, erkannte er plötzlich, warum die Wölfe so unbeholfen wirkten. »Nach einem Anflug mit 2 g Andruck fällt es ihnen besonders schwer, sich auf die verringerte Schwerkraft einzustellen. Und die Erschöpfung durch die Anflugbelastung vergrößert den Kontrast noch zusätzlich.«
    »Sehr gut, Nelson.« Die Rote Korsarin drückte einen Knopf auf ihren Kontrollen, und eine holographische Sichtprojektion mit einem goldenen Fadenkreuz in ihrem Zentrum materialisierte vor seinem Platz. »Die Gefechtskontrolle liegt bei dir.«
    »Gewinne ich die Freiheit für meine Freunde, wenn ich Wölfe töte?«
    »Nein, aber sie sterben auch nicht, wenn wir fallen.« Ihre Stimme wurde zu einem kehligen Flüstern, während sie den Kampftitan um eine Ecke bewegte. »Du haßt die Clans, ich hasse die Wölfe. In diesem Kampf sind wir Verbündete.«
    Nelson zögerte einen Augenblick, dann war er einverstanden. »Gefechtskontrolle akzeptiert.«
    »Achtung.« Sie trat mit dem Kampftitan in die Öffnung zum Krater und hob beide Arme über den Kopf der Maschine. Auf offenem Breitbandkanal

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