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BattleTech 17: Natürliche Auslese

BattleTech 17: Natürliche Auslese

Titel: BattleTech 17: Natürliche Auslese Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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einzigartige Neigung, sich wie besessen auf eine einzige Aufgabe zu stürzen.«
    Victor wischte Galens Ausführungen wütend beiseite. »Das brauche ich mir nicht anzuhören.«
    »Doch, verflucht noch mal! Du bist es mir schuldig, dafür, daß ich dir dein verdammtes Leben gerettet habe! Ich hab deinen Arsch von Trellwan geschleppt, und auf Alyina war ich bereit, für dich zu sterben. Du schuldest es all den Männern und Frauen, die gefallen sind, damit du überleben kannst, daß du mir zuhörst! Wenn du das nicht tust, wenn du nicht endlich vernünftig wirst, wirst du als Witzfigur enden, und die Geschichtsbücher werden die Menschen, die für dich ihr Leben gaben, als eine Bande unbedarfter Idioten darstellen.« Galen ließ Victor keine Gelegenheit, ihn zu unterbrechen. »Du bist besessen von dem verdammten Mord an deiner Mutter.«
    »Das wärst du auch, wenn…«
    »Nein, wäre ich nicht.« Galen schüttelte langsam den Kopf. »Meine Eltern starben im Krieg von 3039. Sie wurden von Dracs getötet. Wie man es nennt, tut nichts zur Sache. Sie starben von der Hand draconischer Soldaten. Es war mein Wunsch nach Rache, der mich zum Militär brachte, aber ich bin erwachsen geworden. Ich habe erkannt, daß genau wie meine Eltern auch draconische Zivilisten starben, wenn wir ihre Welten angriffen. Das Schicksal hatte mich nicht auserwählt, einen Kreuzzug zur Vernichtung des Draconis-Kombinats zu führen. Ich habe die Wirklichkeit in der kühlen Klarheit des erwachsenen Geistes betrachtet und erkannt, daß meine Aufgabe darin besteht, die Menschen des Vereinigten Commonwealth zu beschützen. Ich bin nicht hier, um meine Eltern zu rächen, sondern um zu verhindern, daß ein anderer seine Eltern verliert. Seit ich Sie kennengelernt habe, hat sich meine Sicht erweitert, und ich habe erkannt, daß das Wohlergehen des Vereinigten Commonwealth Abermilliarden Menschen betrifft. Und wenn meine Rolle als Beschützer dieser Menschen von mir verlangt, Ihnen klarzumachen, daß Sie den Kopf so tief im eigenen Arsch haben, daß Sie sich ohne Schwierigkeiten in die Mandeln beißen könnten, dann tu ich es!« Er senkte den Blick. »Bis vorigen Monat hätte ich es noch gekonnt, aber es war nicht nötig. Bis jetzt!«
    Der Prinz hatte eine gehörige Wut aufgestaut, aber Galens Eins-Zwei-Kombination trieb sie ihm wieder aus.
    Ich wußte nicht, daß seine Eltern tot sind… Warum nicht? Er ist mein Freund, mein guter Freund. Warum hat er es mir nie gesagt?
    Plötzlich erkannte Victor, daß er Galen nie als vollwertiges menschliches Wesen behandelt hatte, sondern immer nur als treuen Dienstboten. Galen Cox war für ihn geworden, was Ardan Sortek für seinen Vater gewesen war – ein Adjutant und Leithammel- Galen war Horatio für seinen Hamlet, ein Vergleich, der sich wie ein Dolch in Victors Herz bohrte.
    Bin ich besessen?
    Noch während er die Frage formulierte, kannte er die Antwort. Gleichzeitig fühlte er das Bedürfnis, sein Handeln zu verteidigen. »Ich versuche nur herauszufinden, wer meine Mutter umgebracht hat.«
    »Das ist Unsinn, und das wissen Sie auch, Sir.«
    Galen ging hinüber zum Holovidschirm und klopfte auf die Mattscheibe. »Sie foltern sich selbst, weil Sie sich einbilden, Sie hätten sie irgendwie retten können. Sie denken, träumen, wenn Sie dabeigewesen wären, hätten Sie ihren Tod verhindern können. Sie hätten die Bombe gefunden. Sie hätten verhindert, daß die Explosion sie tötet. Wachen Sie endlich auf!« Galen schüttelte den Kopf, mit einer Endgültigkeit, die Victors wildeste Gedankenspielereien zerschlug. »Das Geheimsekretariat hat die Bänder immer wieder abgespielt. Sie selbst haben ihre Einzelbildanalyse hunderte Male gesehen. Sie wissen alles, was passiert ist, und auch wie es passiert ist. Mehr ist nicht zu entdecken, und trotzdem machen Sie weiter. Wenn Sie sich nicht endlich um die Probleme kümmern, die Sie damit erst schaffen, werden Sie bald wünschen, Sie wären dort gewesen, und zwar im Explosionsradius.«
    »Wovon redest du eigentlich?«
    Galen verschränkte die Arme vor der Brust. »Sie kommen ja nicht raus. Ich schon. Und so wie die Gerüchte draußen in der Stadt durch die Luft schwirren, verbreiten sie sich inzwischen vermutlich über das gesamte Vereinigte Commonwealth. Die Geschichten decken das ganze Spektrum vom Lächerlichen bis zum durch und durch Bösartigen ab. Die Leute behaupten, Sie hätten die Leitung der Untersuchung übernommen, um den Mörder Ihrer Mutter zu decken.«
    Die

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