BattleTech 19: Stahlgladiatoren
bereits Rose’ Stuhl vom Boden auf. Die wenigen noch in der Nähe verbliebenen Gäste stoben auseinander, als der Mann auf Rose zustürmte, den Stuhl über den Kopf erhoben.
Brüllend schlug er mit dem Stuhl zu und versuchte Rose zu erschlagen. Rose allerdings war nicht mehr da.
Er war dem Angreifer entgegengesprungen und packte dessen linkes Handgelenk, während der Highlander den Stuhl zu Boden schmetterte. Gleichzeitig trieb er die rechte Hand in die Magengrube des Mannes. Er drehte sich nach links und wirbelte herum. Dabei ging er etwas in die Knie. Der Schwung des Angreifers riß ihn nach vorne, aber Rose’ Schlag hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. Er prallte gegen dessen Rücken. Sein ausgestreckter linker Arm lag über Rose’ Schulter. Mit einem schnellen Schwung wirbelte Rose den Mann durch die Luft.
Der Highlander krachte zu Boden. Seine Beine schlugen zusammen, quetschten seine Weichteile ein und trieben ihm den letzten Rest Luft aus den Lungen. Rose setzte den Fuß auf den Brustkorb seines Gegners, zog an dessen Arm und kugelte die Schulter aus. Dann sah er sich nach McCloud um.
Der erste Angreifer hatte jedes Interesse an dem Kampf verloren, aber McCloud gab seine Hand nicht frei. Statt sich zu wehren, versuchte er nur, die Hand so still wie möglich zu halten, um dem Finger weitere Verletzungen zu ersparen. Sein Kumpel hingegen hatte andere Vorstellungen. Als Rose aufsah, traf er McCloud mit einer Flasche hinter dem Ohr. Das Glas zerbarst, und sie sank auf ein Knie. Der Highlander mit der gebrochenen Hand konnte sich endlich freimachen, als sein Freund den Angriff fortsetzte. Mit der freien Hand faßte er in McClouds Haar und bog ihren Kopf nach hinten. Rose suchte nach etwas, was er werfen konnte. Er fand nichts. In seiner Verzweiflung schrie er.
Es war nicht der Schrei eines verängstigten oder wütenden Menschen. Dieser Schrei war wie ein rächender Geist, der in den Raum entlassen wurde. Einen Augenblick lang regte sich nichts.
Rose nutzte den Moment aus, um über den Tisch zu hechten, der ihn von McCloud und ihrem Gegner trennte. Er kam mit den Händen auf, rollte ab und schnellte in die Hocke. McClouds Angreifer hatte sich wieder gefaßt und stieß mit der zerbrochenen Flasche zu. Als seine Hand nach unten fiel, sprang Rose vor. Ihre Hände trafen sich knapp über McClouds Gesicht. Die Gewalt von Rose’ Schlag lenkte den Angriff ab, aber der Flaschenhals zerfetzte McClouds Bluse und hinterließ drei blutige Schnittwunden auf ihrer Schulter.
Der Angreifer ließ McCloud los und stieß wild nach Rose. Der Highlander wußte, daß sein Gegner ihm überlegen war, aber in seinem momentanen Zustand hatte das keine Bedeutung für ihn. Er stieß immer wieder nach, und Rose wich jedesmal aus. Seine Bewegungen waren ungestüm, aber seine Verteidigung war solide, und er fing an, eine Offensive aufzubauen. Durch konstante Bewegung und den Einsatz der zerbrochenen Flasche konnte er sich gegen Rose halten, bis McCloud wieder in den Kampf eingriff.
Die ständigen Abwehrbewegungen hatten den Highlander an die Bar und gegen McClouds zum Angriff gespannte Beine getrieben. Er war so auf Rose konzentriert, daß er McClouds Tritt gegen seinen Knöchel gar nicht bemerkte. Er stürzte zu Boden, und auf seinem Gesicht stand ein Ausdruck ungläubigen Erstaunens. McCloud trat mehrmals nach, während sie sich hastig aufrappelte, aber der Mann hatte jedes Kampfinteresse verloren.
Rose legte vorsichtig die Hand auf ihre unverletzte Schulter. »Bist du in Ordnung?«
McCloud starrte ihn an, als habe er den Verstand verloren. Dann bemerkte er den Grund für ihr Starren. Sein ganzer Arm war blutüberströmt. Sie blickte auf den Mann am Boden und neigte fragend den Kopf. Rose nickte.
Mit unglaublicher Geschwindigkeit trat McCloud ihm in den Magen. Der Mann stöhnte und erbrach sein hauptsächlich flüssiges Abendessen auf den Boden der Bar. McCloud wollte noch einmal zutreten, aber Rose bremste sie.
»Wir sollten jetzt gehen«, sagte er. McCloud blickte erstaunt auf. »Komm, Rachel.«
»Hören Sie auf den Mann, Lady.«
Rose und McCloud drehten sich zu dem letzten verbliebenen Angreifer um. Er stand auf der anderen Seite des Raums, eine Hand an der Brust, in der anderen einen Nadler. Die wenigen Kunden, die nicht in den Speisesaal geflüchtet waren, schienen auf der Seite der Einheimischen zu stehen. Keiner von ihnen schien bewaffnet, aber sie wirkten mehr als bereit, den verbliebenen Highlander den Kampf auf
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